50 JAHRE NORDEUROPAHILFE

Internationales Vernetzungstreffen der Jugendpastoral gestartet

Mit Verantwortlichen der Jugendpastoral aus allen acht Förderländern des Bonifatiuswerkes ist am Montag das Vernetzungstreffen gestartet. Es findet anlässlich des 50. Geburtstages der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes statt. (Foto: Simon Helmers)
Mit Verantwortlichen der Jugendpastoral aus allen acht Förderländern des Bonifatiuswerkes ist am Montag das Vernetzungstreffen gestartet. Es findet anlässlich des 50. Geburtstages der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes statt. (Foto: Simon Helmers)

23.09.2024

Das Vernetzungstreffen der Ansprechpartner der Jugendpastoral in den Diaspora-Diözesen Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums ist am heutigen Montag mit einem Studientag zum Thema "Jugendpastoral - eine Frage der Haltung" gestartet. Das Treffen findet anlässlich des Geburtstages der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes in Paderborn statt: Seit 1974 fördert das Hilfswerk katholische Gemeinden in der skandinavischen Diaspora. Für das Treffen wurde neben Ansprechpartner aus Nordeuropa und Deutschland aber auch Verantwortliche aus dem Baltikum nach Paderborn eingeladen. Nach der Ankunft der mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sonntag erwartet sie bis Donnerstag ein umfangreiches Programm, das die Jugendarbeit in den Förderregionen des Bonifatiuswerkes in den Fokus nimmt.

"Schon seit Jahren ist mir die Projekthilfe des Bonifatiuswerkes vertraut", sagt Dr. Ingmar Kurg, Verantwortlicher für die Katechese junger Erwachsener in der Apostolischen Administratur Tallinn. "BONI-Busse, ein neues Dach für die Kirche, die Renovierung der Krypta. Mindestens genauso wichtig ist jedoch der gemeinsame Austausch. Wir müssen in persönlichen Kontakt kommen, um zu sehen, was in der Weltkirche passiert, was wir geistig brauchen, was wir entwickeln müssen. Wenn wir unser Wissen und unsere Ideen teilen, können wir alle besser werden." Das vom Bonifatiuswerk organisierte und auch vom Erzbistum Paderborn finanziell geförderte Vernetzungstreffen sei von ihm schon lange erwartet worden, jetzt habe es endlich begonnen. So sieht es auch Schwester Marcelina da Almeida Lara aus dem Bistum Reykjavík: "Schön, dass wir uns endlich in internationaler Runde treffen. Ich freue mich auf neue Ideen für unsere Jugendpastoral, die in der Diaspora mit nur wenigen Mitarbeitern stattfindet, aber auch darauf zu teilen, wie es bei uns in der Gemeinde ist."

 

Dasein, Mitsein, Drinsein

Die Jugendpastoral begleitet junge Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg - in herausfordernden Zeiten und unter häufig komplexen kirchlichen und gesellschaftlichen Bedingungen. Der Studientag ging mit Kurzimpulsen, Austausch und kreativen Formen der Frage nach, welche Haltungen dafür entscheidend sind. Referenten waren die digital zugeschaltete Prof. Dr. Katharina Karl (Inhaberin des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt) sowie Christoph Teekath (Leiter der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz). "Prof. Dr. Katharina Karl erläuterte uns das Christsein als Zusammenspiel der drei Kompetenzen physis, kenosis und dynamis. Es war interessant zu hören, was Jugendpastoral für die einzelnen Teilnehmenden heißt und wie diese bei ihnen aussieht", erklärt Daniel Rude, Jugendreferent in der Abteilung Jugendpastoral des Bistums Hildesheim. Christoph Teekath stellte die Handlungsfelder der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge sowie einzelne Projekte vor: Neben der Miniwallfahrt und dem Videospiel "Oddy", das in der Firmvorbereitung als Team-Spiel Verwendung finden kann, zum Beispiel ein Gebet-Generator anlässlich des Heiligen Jahres 2025. Nach Eingabe einiger Stichworte und der gewünschten Sprache erstellt eine Künstliche Intelligenz ein fertiges Gebet. Der Gebet-Generator sorgte für eine Diskussion unter den Teilnehmenden des Vernetzungstreffens. "Man fragt zurecht: Wie viel steckt von mir dadrin?", erklärt Christoph Teekath. "Aber: Wie viel steckt von mir in Fürbittbüchern? Am Ende muss man das, was man betet, in sein eigenes Leben und konkrete Handlungen übertragen."

"Ich freue mich sehr auf das weitere Programm des Vernetzungstreffen", sagt Daniel Rude. "Herauszufinden, wie Jugendpastoral in Skandinavien und im Baltikum läuft, die ja vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie wir. Und auch auf die Möglichkeit, Paderborn mal unter einem anderen Blick kennenzulernen." So steht für die Teilnehmenden des Vernetzungstreffens am Dienstag ein Besuch im Bonifatiuswerk, eine Führung durch die Ausstellung "Corvey und das Erbe der Antike" sowie eine Eucharistiefeier am Grab des heiligen Liborius in der Krypta des Hohen Domes zu Paderborn an.

Am Mittwoch besuchen sie das Jugendhaus Hardehausen, das jugendpastorale Zentrum des Erzbistums Paderborn sowie die UNESCO-Weltkulturerbestätte Corvey, an dem am Nachmittag der Festakt zum 50. Geburtstag der Nordeuropahilfe stattfindet. Dann wird auch das neue Altarbild in der ehemaligen Abteikirche enthüllt. Am Donnerstag reisen die Teilnehmenden zurück in ihre Gemeinden in Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Island, Lettland, Norwegen und Schweden. "Ziel des internationalen Vernetzungstreffens anlässlich des 50-jährigen Bestehen der Nordeuropahilfe ist es, Verantwortliche der Jugendpastoral aus allen Fördergebieten in den Austausch zu bringen. Es geht es aber auch um die Frage, wie wir besser kooperieren können und welche Möglichkeiten es bei der Förderung von Projekten gibt. Und natürlich auch darum, wie wir die internationale Zusammenarbeit intensivieren können", erklärt Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen.

(hes)