ABRISS PFARRHEIM ALS STARTSCHUSS

Katholische Kirchengemeinde plant neues Gemeindehaus

Der Abriss des maroden Pfarrheimes hat begonnen. (Foto: E. Kondziella)
Der Abriss des maroden Pfarrheimes hat begonnen. (Foto: E. Kondziella)

15.08.2022

Die katholische Gemeinde St. Josef Einbeck und Dassel steht vor der Herausforderung, das aus dem Jahr 1871 stammende Pfarrheim durch einen Neubau zu ersetzen. Das vorhandene baufällige Gebäude ist laut der Gemeinde durch vertretbare Bauerhaltungsmaßnahmen nicht zu retten. Das geplante neue Gemeindehaus ist das Ergebnis eines vom Bistum Hildesheim Anfang 2019 ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs, den ein Architekturbüro aus Köln gewonnen hat. Die architektonische Qualität des Neubaus korrespondiert mit dem ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde.
 

Heutiges Pfarrheim ist marode und in die Jahre gekommen

Im Kern besteht das Pfarrheim seit 125 Jahren, seit der Gemeindegründung von St. Josef Ende des 19. Jahrhunderts. An gleicher Stelle neu entstehen soll ein eingeschossiger Neubau auf 380 Quadratmetern Grundfläche, der zum benachbarten Fachwerk-Pfarrhaus von 1655 am Stiftplatz bewusst einen fünf-Meter-Abstand halten will. Dadurch könne dort, wo heute die Verbindung zwischen Pfarrheim und Pfarrhaus besteht, ein kleiner Platz entstehen. Das Gebäude mit Metalldach und anthrazitfarbener Holzverkleidung, das Saal, Foyer und Gruppenräume beinhalten soll, wolle architektonisch bewusst zurückhaltend sein und die Bebauung in der Umgebung nicht übertrumpfen. Nach dem Abbruch des heutigen Pfarrheims soll die Fassade des denkmalgeschützten Pfarrhauses auf der Ostseite fachgerecht instandgesetzt werden, danach werden dort Fenster und Türen eingebaut. Für diese Arbeiten hat die Gemeinde Förderanträge bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und bei der Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim eingereicht.
 

Kirchengemeinde baut bewusst ein "Gemeindehaus"

Der Neubau sei auch für die Zukunftsfähigkeit der heute 2400 Mitglieder umfassenden katholischen Gemeinde St. Josef (Einbeck/Dassel/Markoldendorf) von überragender Bedeutung. "Wir versuchen uns, der Welt zu öffnen", sagt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Dr. Alois Kühn. Dafür stehe auch die Transparenz der Architektur, die das Stadtviertel gleichsam aufwerten und einen Akzent setzen soll. Das neue Gemeindehaus möchte die Kirchengemeinde auch für andere Nutzungen in der Stadt zur Verfügung stellen und damit Weltoffenheit und ökumenische Weite verfolgen.

Die Bauhilfe des Bonifatiuswerkes unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme in Höhe von 100.000 Euro.

(dün)