TURKU, TAMPERE, STELLA MARIS UND HELSINKI

Monsignore Austen auf Projektreise in Finnland

Das Bildungszentrum Stella Maris.
Das Bildungszentrum Stella Maris.

18.07.2016

Eine kleine, aber wachsende Kirche

Im Jahr 2015 fanden im Bistum Helsinki zehnmal so viele Taufen statt als Beerdigungen – so wächst das Bistum, das sich über gesamt Finnland erstreckt, um etwa 500 Katholiken pro Jahr. Diese Werte allein beschreiben die katholische Kirche in Finnland sehr treffend. Sie ist eine kleine, aber wachsende Kirche, die sich aus vielen verschiedenen Nationen zusammensetzt, circa 40 Prozent der etwa 14.500 registrierten Katholiken haben finnische Wurzeln. Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes Monsignore Georg Austen ist nun gemeinsam mit Pater Manfred Entrich auf Projektreise in diesem so vielseitigen Land gewesen.

Birgittenkloster in Turku

Zuerst haben sie das Birgittenkloster in Turku besucht, mit deren Orden das Bonifatiuswerk eng verbunden ist und vor Kurzem 30-jähriges Jubiläum feiern konnte. Das Bonifatiuswerk hat das Kloster dabei von Anfang an unterstützt. Dort haben sie ebenfalls Pater Peter Gebara getroffen, der sich in Kürze mit 46 jungen Erwachsenen zum Weltjugendtag nach Krakau aufmacht. Ein wichtiger Ort für die Kinder- und Jugendarbeit in Finnland ist dabei das Bildungszentrum in Stella Maris, das einzige katholische Jugendzentrum in Finnland. Für die Erstkommunion- und Firmvorbereitung braucht es Orte, an denen sich die Kinder und Jugendlichen treffen und gemeinsam ihren Glauben erleben können. Das Bonifatiuswerk unterstützt diese Arbeit schon seit langer Zeit, weshalb sich Monsignore Austen und Pater Entrich dort über die aktuelle Situation erkundigt haben.

Die Pfarrei Heilig Kreuz in Tampere ist in etwa so groß wie Belgien. Die 2.200 dort lebenden und registrierten Katholiken müssen daher Strecken von bis zu 250 Kilometern zwischen zwei Gottesdienststandorten in Kauf nehmen. Mit der Unterstützung des Bonifatius-Praktikanten-Programms haben bereits einige Jugendliche aus Deutschland dort in das Leben einer Diaspora-Gemeinde in Nordeuropa herein schnuppen können. Monsignore Austen informierte sich bei seinem Besuch über weitere Möglichkeiten, die sich für zukünftige Praktikanten noch ergeben können.

Ein Zeichen der Verbundenheit der Weltkirche

Dass die Kirchen für die schnell wachsenden Gemeinden in Finnland zusehends zu klein werden, wird besonders in Helsinki in der Gemeinde St. Henrik deutlich. In dem Gottesdienst, den Monsignore Austen und Pater Entrich dort mitfeierten, haben zahlreiche Besucher keinen Platz in den Sitzbänken mehr erhalten und so nur stehend dem Gottesdienst beiwohnen können. Doch trotz fehlender finanzieller Mittel, ein Kirchensteuersystem wie in Deutschland gibt es nicht, ist Monsignore Austen von der finnischen katholischen Kirche sehr beeindruckt: „Es freut mich sehr, wie die katholische Kirche in Finnland die verschiedensten Nationen zusammen bringt. Vor allem in Zeiten politischer Wirren ist dies ein bedeutendes Zeichen der Verbundenheit der Weltkirche.“ Auch Helsinkis Bischof Teemu Sippo sieht darin die Chance, trotz so mancher Probleme, „in aller Vielfalt zukünftige Wege der Einheit zu finden.“

(lr)