DIE EIGENE KRAFT MIT ANDEREN MULTIPLIZIEREN

Netzwerktreffen "Räume des Glaubens eröffnen" zum Thema Kontextualität

Daniel Born vom Bonifatiuswerk beim zweiten Netzwerktreffen des Förderprogramms "Räume des Glaubens eröffnen". (Foto: Theresa Meier)
Daniel Born vom Bonifatiuswerk beim zweiten Netzwerktreffen des Förderprogramms "Räume des Glaubens eröffnen". (Foto: Theresa Meier)

19.02.2021

Das zweite Netzwerktreffen des Förderprogramms „Räume des Glaubens eröffnen“ fand am 18. Februar zum Thema Kontextualität – also die Beziehung der Förderprojekte zu ihrem jeweiligen Umfeld – im digitalen Format statt.

Kontextualität bedeutet, meine Kraft aus der Umwelt zu ziehen, wie Prof. Dr. Matthias Sellmann und Veronika Eufinger vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) in einem Impulsvortrag vorstellten. „Kulturelle, soziale, religiöse und Lebens-Räume zu vernetzen, die eigene Kraft mit anderen zu multiplizieren, darum geht es“, sagte Prof. Sellmann.
 

Vier Punkte stärken Beziehung des Projekts zum Umfeld

Es gehe darum, im Umfeld positive Aufmerksamkeit zu generieren und zu erhalten, sagte Veronika Eufinger in ihrem Vortrag. Sie beleuchtete vier Punkte, die ein Projekt erfüllen sollte, um die Beziehung zum Umfeld stärken zu können: Orientierung an der lokalen, kulturellen und sozialen Umwelt; Kooperation mit säkularen und nichtkatholischen Partnern; Adressierung aktueller Trends und die Verbindung zu öffentlichen Diskursen.
 

Vorzeigeprojekte im Mittelpunkt

Referent Daniel Born vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken sprach anschließend mit Pastoralreferentin Miriam Daxberger von „Fuck up stories“, einer Veranstaltungsreihe, die das Scheitern enttabuisieren möchte. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit nichtkirchlichen Partnern an unterschiedlichen Orten in Aachen statt und möchten insbesondere junge Menschen ermutigen, dem Leistungsdruck in Universität und Wirtschaft etwas entgegenzusetzen. Daniel Born sprach zudem mit Magdalena Kneisel von der Jugendherberge und dem Tagungshaus Burg Rothenfels am Main, das junge Menschen an der Gestaltung seines Jugendbildungsprogramms beteiligt. Sowohl „fuck up stories“ als auch die Burg Rothenfels dienten als Beispiele für Vorzeigeprojekte, die Kontextualität sehr gut umsetzen, durch bundesweite und lokale Kooperation, Erschließung von säkularen Räumen und die Integration von sowohl katholischen als auch nichtkatholischen Stimmen.
 

Kontextualität als Energy-Drink für Projekte

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten anschließend im Plenum und in Kleingruppen über die gewonnenen Informationen und hatten genügend Zeit für Networking. Prof. Dr. Sellmanns Fazit des Tages: „Pastorale Innovation kann darauf vertrauen, dass weit mehr Leute und Organisationen mit Kirche zusammenarbeiten wollen und können, als sie selbst das oft glaubt. Es geht darum, 10 cm aus sich herauszugehen, dann kommen die „Anderen“ oft 10 Meter auf Dich zu. Kontextualität ist keine lästige Pflicht für pastorale Aufbruchprojekte, sondern ihr Energy-Drink.“

Das nächste Treffen findet am 23. März 2021 statt, dann mit dem Fokus auf das Thema „Professionalität“.


(aw/as/db)

RÄUME DES GLAUBENS ERÖFFNEN

Das Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ ist ein Projekt des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken in Kooperation mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap). Mit dem Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ unterstützt es innovative christliche Projekte, die Lebenswelt und Evangelium zusammenbringen. Dafür bietet das Förderprogramm nicht nur eine finanzielle Förderung, sondern auch eine begleitende Evaluation und eine Vernetzung mit anderen missionarischen Initiativen.

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