IM RÜCKBLICK: ERSTKOMMUNION IN DER PANDEMIE

Kleine, persönliche Feiern

11.07.2021

Auch in der ersten Jahreshälfte 2021 konnten die Erstkommunionfeiern nicht in gewohnter Weise stattfinden. Magdalena Vering, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Paderborn Nord-Ost-West und Mitglied im Beirat Religionspädagogik des Bonifatiuswerkes, blickt auf die Erfahrungen und Eindrücke der Erstkommunionfeiern zurück.
 

Erstkommunion – ein Fest mit weißen Kleidern, schicken Anzügen, vielen Gästen und Geschenken. Wie geht das in Zeiten der Corona-Pandemie?

Anzüge, Kleider und Geschenke dürfen und müssen auch bei den Kommunionfeiern im Jahr 2021 nicht fehlen. Die große Feier und die vielen Gäste mussten leider in diesem Jahr auf ein Minimum reduziert werden. Allerdings: die aufgeregten Kinder in ihrer schicken Kleidung, die freudigen Gesichter, welche nicht hinter der Maske Halt machten, sondern in den Augen der Kinder zu sehen war, waren auch in der  Ausnahmesituation alle Mühen und Überlegungen wert!

Für 95 Kinder im Pastoralverbund Paderborn Nord-Ost-West waren die Kommunionfeiern trotz allem ein Highlight in dieser Pandemiezeit. Schulisch und privat mussten viele Kinder und Familien Dinge entbehren und auf Aktivitäten verzichten. Im Pastoralteam waren wir uns daher einig, die Kommunionfeiern nicht zu verschieben, sondern die kirchlichen Feiern mit Hygiene- und Abstandsregeln so gut wie möglich zu begehen.

Vermutlich haben sich die Kinder ihre Kommunionvorbereitung und -feier aus Erzählungen ihrer Eltern anders vorgestellt, dennoch können die Familien und Kirchengemeinden auf 14 kleinere, aber sehr schöne, vielleicht sogar persönlichere Feiern zurückblicken. Denn der Aspekt der Begleitung der Kinder durch die Eltern zu den Sakramenten der Kirche war in diesem Jahr besonders deutlich zu spüren.

Zur Taufe „tragen“ Eltern ihre Kinder und übernehmen die Verantwortung, ihre Kinder mit dem christlichen Glauben in Berührung zu bringen. Zur Firmung sind die Jugendlichen alt genug, selbst Verantwortung für ihren Glauben zu tragen. Und die Erstkommunion? Sie ist ein Lebensknotenpunkt, der die Unterstützung der Eltern, aber auch erste eigenständige Schritte der Kinder braucht. Niemand muss in dieser Zeit den Weg eigenständig gehen, gemeinsam mit den Eltern werden die Kinder auf das Sakrament vorbereitet. Im vergangenen Kommunionjahr waren die Kinder noch einmal mehr auf die wohlwollende Unterstützung und das Miteinander der Familien angewiesen.

Besonders in den kleineren, persönlicheren Feiern konnte somit das Augenmerk auf das gemeinschaftsstiftende Sakrament der Kommunion gelegt werden. Im Leib Christi ist Jesus Christus den Mädchen und Jungen so nah gekommen, wie es sonst kein Mensch kann.  So ein Teil von Jesus Christus und der christlichen Gemeinschaft zu werden, ist ein ganz besonderes Geschenk, was uns auch eine Pandemie nicht nehmen kann.

(Magdalena Vering)

Magdalena Vering

ist Gemeindereferentin im Pastoralverbund Paderborn Nord-Ost-West und Mitglied im Beirat Religionspädagogik des Bonifatiuswerkes