BONIFATIUSWERK UNTERSTÜTZT JUBILÄUMSAKTION

750 Leipziger Schüler fahren in 15 Bussen nach Rom

Papstaudienz auf dem Petersplatz. (Foto: Sebastian Heider)
Papstaudienz auf dem Petersplatz. (Foto: Sebastian Heider)

10.10.2022

Sebastian Heider ist von Rom begeistert: "Der ganze Reise war richtig schön", sagt der Leiter des Bischöflichen Montessori-Schulzentrums in Leipzig. Gemeinsam mit 750 Schülern und Lehrern der weiterführenden Schulen war er in der vergangenen Woche in Rom. Auch der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, fuhr mit. Das Bonifatiuswerk förderte die Reise mit 6000 Euro.
 

Schule besteht seit 25 Jahren

Anlass für den außergewöhnlichen Ausflug war das 25-jährige Bestehen der bischöflichen Schulen in der Messestadt. "Eigentlich wollten wir ja schon im vergangenen November losfahren, aber das hat Corona verhindert", berichtet Heider. Mit 15 Bussen machten sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen sechs bis zwölf gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf den Weg in die "Ewige Stadt". Unterkunft fand die Gruppe auf einer Art Campingplatz in der Nähe der Metropole. "Wir hatten dort 260 Bungalows gemietet, so dass die Schüler immer zu dritt einen bewohnten", macht Heider deutlich, dass im Vorfeld der Schulreise eine ganze Menge zu organisieren war. Die Vorbereitung habe zwei Jahre gedauert und sei wegen ihrer Größenordnung – zumindest auf dem Gebiet der neuen Bundeländer – ein "absolutes Novum", wie Heider betont.

Impressionen aus Rom

(Fotos: Sebastian Heider)

Audienz bei Papst Franziskus

Zu deren Höhepunkten zählt der Pädagoge die Audienz bei Papst Franziskus auf dem Petersplatz. "Es war ein besonderes Erlebnis, als der Name unserer Schule aufgerufen wurde und der Papst im Papamobil direkt an uns vorbeifuhr", berichtet Heider. Für einige sei der Heilige Vater "zum Greifen nah" gewesen. Das habe für Begeisterung und ein herausragendes Gemeinschaftserlebnis bei den Schülerinnen und Schülern gesorgt. Selten gebe es Gelegenheit, so viele Menschen aus aller Welt und eine so besondere Stimmung zu erleben – schreibt die Schule auf ihrer Internetseite, wo sie die Daheimgebliebenen mit Informationen aus Rom versorgte. Wegen der Verschiebung der Reise konnten nämlich die fünften Klassen nicht dabei sein.

"Dafür aber der übergroße Teil der knapp 40 ukrainischen Gastschülerinnen und Gastschüler, die wir seit nunmehr einem halben Jahr zusätzlich aufgenommen haben", berichtete Heider. Die ungewöhnliche Klassenfahrt sorgte auch für ein großes Medieninteresse. Ein Fernsehsender begleitete die Schüler bei der Papstaudienz in Rom, Radio und Zeitungen berichteten ebenfalls. Der Schulleiter ist sich sicher, dass sich die Schüler an diese Reise ihr Leben lang erinnern werden.


Schule im Brennpunkt-Bezirk

Das Bischöfliche Maria-Montessori-Schulzentrum Leipzig umfasst Grundschule, Oberschule und Gymnasium und befindet sich in Trägerschaft des Bistums Dresden-Meißen. Gegründet wurde das Schulzentrum ausgehend von einer Elterninitiative im Jahr 1996, nach zwei Diktaturen als erste katholische Schule in Leipzig. Bewusst entschied sich der damalige Bischof Joachim Reinelt, diese Schule als Schulzentrum in Leipzig-Grünau zu errichten – also in einem großen DDR-Plattenbaugebiet, das nach Heiders Angaben bis heute ein Stadtteil mit Brennpunktcharakter ist. Seit seiner Gründung habe sich das Bischöfliche Maria-Montessori-Schulzentrum zu einer "etablierten und äußerst nachgefragten Schule" entwickelt. Heute lernen und dort mehr als 850 Schülerinnen und Schüler verschiedener Herkunft, aus allen sozialen Schichten, mit unterschiedlichen Konfessionen und Weltanschauungen.

(thm)