JESUS ALS VORBILD

Bonifatiuswerk fördert Missionare von Focus in Düsseldorf mit 50.000 Euro

Beim Thanksgiving-Dinner: Ordensschwestern, katholische Studenten, evangelische und ungetaufte Studenten im Gespräch über ihren Glauben. (Foto: D. Hickson)
Beim Thanksgiving-Dinner: Ordensschwestern, katholische Studenten, evangelische und ungetaufte Studenten im Gespräch über ihren Glauben. (Foto: D. Hickson)

24.02.2023

David Hickson war Spanisch- und Basketballlehrer an einem Gymnasium in den USA. Nebenbei hat er als Fotograf gearbeitet. Doch dann ereilte ihn der Ruf Gottes, wie er sagt. Darum gab er das, was er liebte auf. Er wurde Missionar bei der US-amerikanischen Organisation Focus. Die schickte den heute 38-Jährigen nach Deutschland: Seit August 2020 arbeitet er an der Universität Düsseldorf. "Focus ist von Kardinal Rainer Maria Woelki und dem Erzbistum Köln eingeladen worden, gemeinsam mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) unter den Studenten zu sein", sagt Hickson. Dabei möchte das insgesamt vierköpfige Focus-Team vor allem die jungen Leute erreichen, die nie von sich aus nach einer KHG suchen würden.

"Es gibt mehr als 60.000 Studenten, die in Düsseldorf studieren. Die Missionare helfen dabei, diese Seelen näher an die KHG zu bringen", erläutert Hickson. Die meisten Menschen wüssten gar nicht, dass es ein lebendiges Glaubensleben gibt, darum wolle Focus zumindest die Einladung zur Teilnahme aussprechen. "Unser Hauptangebot sind Bibelgruppen, in denen Studenten Beziehungen zueinander aufbauen und Teil einer größeren Gemeinschaft der Kirche sein können“, erläutert der dreifache Familienvater, der – ebenso wie seine Ehefrau – seit elf Jahren Focus-Missionar ist. Er räumt ein, dass viele der angesprochenen Studenten kein Interesse am Glauben hätten. "Aber einige sagen ja und wir gehen mit denjenigen, die tiefer im Glauben wachsen wollen", sagt er.
 

Fortbestand des Teams sichern

Das Bonifatiuswerk fördert die Arbeit der Missionare mit 50.000 Euro aus seinem Programm "Räume des Glaubens eröffnen". Das Geld hilft, den Fortbestand des Missionar-Teams in Düsseldorf zu sichern. Wie Hickson erläutert, sorgen die Missionare auch selbst für ihren Lebensunterhalt, in dem sie beispielsweise Spender für sich gewinnen. So ist er auch selbst mit Focus in Kontakt gekommen: "Ich habe einem Missionar Geld gespendet. Er half mir, durch die Heilige Schrift eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Nach zwei Jahren, in denen ich jeden Tag mit der Bibel gebetet habe, war mein Leben völlig anders. Ich fühlte mich berufen, anderen auf die gleiche Weise zu helfen, wie mir geholfen wurde. Meine Frau hatte eine ähnliche Erfahrung gemacht. Bevor wir uns kannten, wurden wir noch im selben Jahr Missionare." Sie gehörten zu den ersten, die für Focus nach Europa, genauer gesagt nach Österreich, kamen. Als dann das Erzbistum Köln um ein Team bat, ging es für das Ehepaar Hickson zunächst für ein Jahr nach Bonn und anschließend nach Düsseldorf.

 

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Gemeinsame Ausflüge

"Als Campus-Missionar ist man in einem Team von vier Missionaren. Es gibt einen ausgebildeten Teamleiter, der eng mit dem Hochschulseelsorger kooperiert, damit das Team gut mit den KHG-Mitarbeitern zusammenwirken kann", erläutert Hickson.  Jeden Tag bete das Team in einer Kirche, gehe gemeinsam zur Messe und treffe sich dann, um Veranstaltungen und Einkehrtage vorzubereiten. "Außerdem bereiten wir Bibelgruppen vor, organisieren mittwochs ein Café, fahren mit den Studenten auf Wochenendausflüge, machen gemeinsam Sport, laden sie unter der Woche zum Essen ein und am Sonntag zum Brunch und zu Gesellschaftsspielen. Wir laden die Studenten in unser Leben ein, und sie laden uns oft in ihr Leben ein. Alles dreht sich um die Einladungskultur, so wie Jesus sie gelebt hat, insbesondere zu den Sonntags- und Dienstagabendmessen, wo alle Studenten zusammenkommen. Wir hoffen, eine lebendige Gemeinschaft zu etablieren, die sich auf unseren Glauben an Jesus und seine Sakramente gründet", sagt Hickson abschließend.

FOCUS wird im Auftrag des örtlichen Bischofs tätig. Nach eigenen Angaben unterstützt die Organisation aktuell 205 Universitätsstandorte in den USA, Mexiko und Europa. Sie will den Auftrag zur Neuevangelisation des Papstes an die Weltkirche zeitgerecht und innovativ umsetzen. In den USA sei FOCUS bereits gut vernetzt, berichtet Hickson. So stamme bereits jede vierte Ordensschwester unter 40 Jahren aus dem Netzwerk von FOCUS und auch rund 25 Prozent alle Priesterseminaristen waren laut Umfrage bereits mit FOCUS in Kontakt und kennen die Organisation. In den vergangenen sechs Jahren habe es rund 500 Berufungen aus dem Netzwerk herausgegeben. 

(thm)