ANGEBOT HAT NUTZER IN GANZ DEUTSCHLAND

Netzgemeinde: Immer dazwischen

Die Netzgemeinde lebt in den sozialen Netzwerken. (Foto: Netzgemeinde DA_ZWISCHEN)
Die Netzgemeinde lebt in den sozialen Netzwerken. (Foto: Netzgemeinde DA_ZWISCHEN)

20.03.2023

Es ist eine Gemeinde ohne Kirche und ohne Pfarrheim: Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN lebt in den sozialen Netzwerken. Sie ist dort, wo die Menschen sind. "Immer zwischendrin, in der Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit", bringt es Tobias Aldinger vom Seelsorgeamt Freiburg als einer der Initiatoren auf den Punkt. Das Bonifatiuswerk fördert die Weiterentwicklung des Projektes in diesem Jahr mit 37.000 Euro aus seinem Programm "Räume des Glaubens" eröffnen.

Die Netzgemeinde hat seit Palmsonntag 2016 immer geöffnet. "Die Nutzer entscheiden, wann sie sich etwas abholen oder etwas einbringen möchten", erläutert Aldinger das Konzept. Dabei sei es auch egal, wie viel Zeit die Nutzer hätten. Jeder entscheide selbst, wie lange seine "Zwischenzeit" dauert. Die Netzgemeinde will ihre Mitglieder durch die Woche begleiten. "Neben den wöchentlichen gemeinsam aus der Community kreierten Impulsen gibt es ein verlässliches Kommunikationsangebot des Teams für Seelsorge und Glaubensgespräche, einen wöchentlichen Gottesdienst per Chat und einmal im Monat einen sehr interaktiven Gottesdienst über Zoom", erläutert Aldinger.

Nach seinen Angaben hat die Netzgemeinde derzeit jeden Monat rund 4000 aktive Nutzerinnen und Nutzer. In der Corona-Pandemie habe sich die Nachfrage fast verdoppelt. Nicht alle Menschen, die sich bei DA_ZWISCHEN registriert hätten, nutzen das Angebot jeden Monat gleichermaßen. "In etwa erreichen wir 10.000 Menschen per Messenger und Social Media sowie weitere 1900 per E-Mail", berichtet Aldinger. Auch das Team hinter DA_ZWISCHEN sei seit dem Start vor sieben Jahren gewaschen. Inzwischen kooperieren fünf katholische Diözesen (Freiburg, Köln, Speyer, Trier und Würzburg) sowie die Badische evangelische Landeskirche in der Netzgemeinde.

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Chatbot soll unterstützen

Die wachsende Gemeinde und das wachsende Angebot machen jetzt eine technische Weiterentwicklung und ein zeitgemäßes Erscheinungsbild nötig. Darum erhält die Netzgemeinde jetzt finanzielle Unterstützung vom Bonifatiuswerk. Weiter voran gebracht werden soll beispielsweise die Entwicklung eines Chatbots. "Die automatisierte Kommunikation hat sich in den vergangenen Monaten zu einem Markenzeichen der Netzgemeinde entwickelt", erläutert Aldinger. Asynchron könnten die Gemeindemitglieder so Gottesdienst feiern oder mit ihrer Community agieren.

Über den Chatbot können die Nutzer mit Hilfe bestimmter Signalwörter und entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse die Angebote über den Messenger anfordern, die sie gerade brauche: eine Messenger-Liturgie, kurze Impulse oder Ideen, die spielerisch und tiefgründig zugleich Alltag und Glaube in Beziehung bringen.

Es gehe aber nicht darum, eine virtuelle Parallelwelt zur Sonntagsgemeinde aufzumachen. DA_ZWISCHEN wolle Menschen erreichen, die sich nicht oder nicht mehr als Teil von Kirche fühlten. "Ich verstehe es als unseren Auftrag, zu sagen: Da, wo du bist, bist du genau richtig. Du kannst nicht falsch oder zu wenig glauben. Du bist willkommen", sagt Goldinger. Dazu trage eine Präsenz in den sozialen Netzwerken bei.

(thm)