AUSTAUSCH ÜBER NEUE ANGEBOTE FÜR AUSGETRETENE UND JUNGE MENSCHEN

Bonifatiuswerk-Spitze zu Besuch bei Bischof Dr. Georg Bätzing in Limburg

Zu Besuch bei Bischof Dr. Georg Bätzing (links): Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller (von links), Prof. Hildegard Wustmans, Vorsitzende des Diözesan-Bonifatiuswerkes im Bistum Limburg, und Msgr. Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. (Foto: F. Schuld/Bistum Limburg)
Zu Besuch bei Bischof Dr. Georg Bätzing (links): Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller (von links), Prof. Hildegard Wustmans, Vorsitzende des Diözesan-Bonifatiuswerkes im Bistum Limburg, und Msgr. Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. (Foto: F. Schuld/Bistum Limburg)

11.03.2024

Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller und Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen sind am Montag zu ihrem Antrittsbesuch bei Bischof Dr. Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, im Bistum Limburg zu Gast gewesen.

Bei dem Informationsaustausch, an dem auch Professorin Hildegard Wustmans, Vorsitzende des Diözesan-Bonifatiuswerkes im Bistum Limburg, teilnahm, ging es unter anderem um die Zusammenarbeit mit dem Limburger Diözesan-Bonifatiuswerk, die weiter intensiviert werden soll, sowie um Projekte des bundesweiten Förderprogramms "Räume des Glaubens eröffnen". Gesprochen wurde zudem über das Bonifatiuswerk-Praktikantenprogramm "Praktikum im Norden", bei dem auch im Förderzeitraum 2024/25 dank zahlreicher Bewerbungen 24 Einsatzstellen in Nordeuropa und dem Baltikum besetzt werden können. "Hier wollen wir Möglichkeiten vertiefen, wie mehr junge Menschen aus dem Bistum Limburg für das Programm gewonnen werden können", erläuterte Monsignore Austen.
 

Bischof begrüßt geplante pastorale Arbeitshilfe

Ein Schwerpunkt des Gesprächs waren außerdem Fragen von Pastoral und Bildung. Bischof Bätzing zeigte sich wertschätzend für die gute Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk und für die umfangreichen Materialien, die das katholische Hilfswerk den Gemeinden zum Beispiel für Erstkommunion und Firmung zur Verfügung stellt. Er bedankte sich auch für die Arbeit und Unterstützung des katholischen Hilfswerks, das in diesem Jahr nicht nur seinen 175. Geburtstag feiert, sondern auch das 75-jährige Bestehen der Verkehrshilfe und das 50-jährige Bestehen der Nordeuropahilfe. Der Bischof betonte darüber hinaus, wie wichtig innovative missionarische Projekte angesichts der aktuellen Veränderungen in Kirche und Gesellschaft seien – vor allem im pastoralen Bereich.

Auch über die Entwicklung einer christlichen Diaspora in Deutschland, die die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) deutlich aufgezeigt hat, wurde intensiv gesprochen. "Also die Frage, wie wir kirchenfernen, religiös-indifferenten, andersdenkenden und andersglaubenden Menschen oder Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, mit Sensibilität begegnen können. Aufgrund der Zusammenarbeit in unseren Partnerprojekten kann das Bonifatiuswerk an einen bestehenden Dialog anknüpfen und für mehr Menschen die praxisrelevante Erfahrung zugänglich machen, was es heißt, Glaubensgemeinschaft erlebbar zu machen und auskunftsfähig zu sein über die Inhalte unseres Glaubens", sagte Monsignore Austen. Bischof Bätzing begrüßte die Initiative des Bonifatiuswerkes, zu diesem Themenkomplex im September dieses Jahres eine pastorale Arbeitshilfe zu veröffentlichen. Auch die Frage, was es heute heißt, missionarisch zu wirken, stand im Fokus. Monsignore Austen betonte, dass gerade die Erfahrung des Kirche-Seins in der Diaspora, die Katholikinnen und Katholiken in den ostdeutschen, in den nordeuropäischen und baltischen Diözesen seit Jahrzehnten machen, hierbei für kreative, innovative und auch nüchtern-realistische Zukunftswege hilfreich sei. "Hier können wir gut voneinander lernen", sagte Monsignore Austen.
 

Aufgabenspektrum wird sich ausweiten

Im Namen des katholischen Hilfswerkes und der Projektpartner bedankte sich Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller ausdrücklich für die Spenden zu den verschiedenen Aktionen des Bonifatiuswerkes als großes Zeichen der Solidarität, also zur Erstkommunion-, Firm- und Diaspora-Aktion. Zugleich wies Müller darauf hin, dass der Bedarf nach Unterstützung in den Gemeinden in Bezug auf pastorale Impulse immer stärker wachse. "Unser Angebot und unser Aufgabenspektrum als Dienstleister für Glaubensinhalte wird sich ausweiten und weiterentwickeln, weil auch die Glaubensdiaspora weiter zu fassen sein wird", sagte Müller, der betonte, dass das Bonifatiuswerk die zunehmende Digitalisierung aufgreifen und mit seinen Angeboten an die Lebenswelt junger Menschen anknüpfen wolle. "Ein gutes Beispiel dafür ist die Firm-App des Bonifatiuswerkes, die bundesweit die Firmvorbereitung erleichtert und seit Pfingsten 2023 zur Verfügung steht", sagte Müller.

Monsignore Austen, der an diesem Dienstag an der Sitzung der Nordischen Bischofskonferenz in Luxemburg teilnehmen wird, sprach mit Bischof Bätzing auch über die Situation der Kirche in Nordeuropa. "Dort erleben wir eine von Migranten geprägte katholische Kirche mit unterschiedlichen Lebensformen und Art und Weisen von Kirche-Sein, die auf der einen Seite auf Unterstützung des Bonifatiuswerkes, aber ebenso auf die Unterstützung des Diaspora-Kommissariats der deutschen Bischöfe/Diaspora-Hilfe der Priester angewiesen ist. Auf der auf der anderen Seite müssen wir auch schauen, wo wir im europäischen Kontext in einem Boot sitzen", erläuterte Monsignore Austen. Bischof Bätzing betonte in diesem Zusammenhang, dass es in einer sehr pluralen Welt wichtig sei, Wege zu suchen im Respekt voreinander und im Lernen miteinander. Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Austen bedankte sich zum Abschied für die "offene, wertschätzende und sehr konstruktive Atmosphäre". Monsignore Austen: "Wir werden die gute Zusammenarbeit weiter ausbauen und versuchen, die Vernetzung zu intensivieren."

(bam)