500. JAHRESTAG DER REFORMATION
31.10.2016
Am heutigen Reformationstag ist Papst Franziskus im schwedischen Lund gelandet. Mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes (LWB) nimmt er an einer ökumenischen Gedenkveranstaltung zum 500. Jahrestag der Reformation teil. Es ist das erste Mal, dass ein Papst gemeinsam mit ranghohen Vertretern des Protestantismus an die Reformation erinnert.
Der Präsident des Bonifatiuswerkes Heinz Paus und Generalsekretär Monsignore Georg Austen sind zu diesem besonderen Ereignis nach Schweden gereist, um den Gedenktag gemeinsam zu begehen. „Es ist ein bewegendes und starkes Zeichen, dass 500 Jahre nach Beginn der Reformation die Menschen hier miteinander beten und im christlichen Geist die Welt gestalten wollen“, fassen Paus und Monsignore Austen ihre Eindrücke vom heutigen Gottesdienst mit Papst Franziskus zusammen. Im Rahmen ihres Besuchs in Schweden treffen die beiden Vertreter des Bonifatiuswerkes viele Menschen, die dem Diaspora-Hilfswerk verbunden sind. „Dies ist ein schönes Zeichen für die lange gewachsenen Beziehungen“, betont Austen.
Zum Auftakt ihrer Reise nahmen Paus und Austen am Sonntag am Gottesdienst in der katholischen Thomaskirche teil, von der sich die Gottesdienstbesucher zum Schluss auf den Weg zur Evangelischen Kirche machten und dort gemeinsam beteten.
Morgen, am katholischen Hochfest Allerheiligen, feiert der Papst eine Messe in einem Fußballstadion in Malmö. Dabei soll auch eine Delegation des LWB anwesend sein, wie LWB - Generalsekretär Martin Junge mitteilte. Das gemeinsame Gedenken zeige, so Vatikansprecher Burke, dass sich beide Seiten nicht mehr durch Abgrenzung voneinander definierten; im Vordergrund stünden die Gemeinsamkeiten. Das gemeinsame Reformationsgedenken sei nicht allein Frucht des Pontifikats von Papst Franziskus, sondern sei lange vorbereitet worden. "Auch Papst Benedikt XVI. hätte sicher diese oder eine ähnliche Reise unternommen."