HOF DER HOFFNUNG
Herzliche Umarmungen und ein "Schön, dich wiederzusehen" erfährt Joshua Schubert jedes Mal, wenn er auf den Hof Gut Neuhof zurückkehrt. Etwa eine Stunde nordwestlich von Berlin liegt dieser besondere Ort, wo er zwei nicht immer leichte Jahre verbracht hat, aber schließlich auch "geheilt" wurde. "Es fühlt sich an, als wenn ich nach Hause komme. Man fühlt sich direkt wohl." Der 26-Jährige geht dann mal in den Stall, in dem er lange Zeit mitgearbeitet hat und schaut sich die Fütterung der Mastschweine an. Joshua ist "Rekuperant" der Fazenda Gut Neuhof. "Aktuell leben hier zehn ehemalige Drogenabhängige, Alkoholiker und Strafgefangene, die mindestens zwölf Monate bei uns sind und den Weg der Rekuperation machen“, sagt Pater Christian Heim, der Leiter der Fazenda Gut Neuhof. Menschen mit verschiedenen Lebensbrüchen kommen auf die Fazenda und fangen ein neues Leben an."
Das Wort Rekuperation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „sich wiederfinden, wiedergewinnen“, ergänzt Pater Heim. "Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe", sagt der Geistliche und nennt die drei Säulen der Arbeit: Gemeinschaft, Arbeit, Spiritualität. "Wir versuchen von unserer Hände Arbeit zu leben“, Obst und Gemüse wird zum großen Teil vom eigenen Anbau gedeckt und die verschiedenen selbst gemachten Produkte wie Marmeladen oder Kräutersalben werden verkauft. Der gesamte Tag ist von morgens bis abends gerade auch mit körperlicher Arbeit durchgetaktet, sagt der Geistliche. "Manche sagen, das ist ja fast wie im Kloster. Ora et Labora, beten und arbeiten. Man muss sich wirklich darauf einlassen wollen."
Diese Einsicht hatte Joshua leider spät, wie er sagt. Seine "Suchtkarriere" begann mit dreizehn Jahren, da war er "nur der lustige Joshua, der meistens betrunken ist". Irgendwann kamen andere Drogen, Cannabis und Amphetamine hinzu. Mehrere Jahre versuchte er, da selbst herauszukommen. Erfolglos. Dann hörte er von der Fazenda. Anfangs schreckten ihn die strikten Regeln ab, kein Rauchen, kein Handy. "Ich dachte mir, nein, so süchtig bist du noch nicht." Es dauerte dann noch ein ganzes Jahr, bis er den Schritt getan hatte und in die Fazenda einzog. Ein Feuer sei in ihm entfacht, das er an die anderen „Rekuperanten“ weitergeben wollte, so beschreibt es der heute 26-Jährige. Sein Wunsch, mit anderen Menschen zu arbeiten, bewog ihn später zum Studium der Sozialarbeit. „Ich will das machen, was ich hier entdeckt habe“, sagt der Student Joshua.
Haben Sie Fragen, wie Sie einzelne Projekte unterstützen können? Nicole Dürdoth (links) und Katrin Keller sind Ihnen gerne behilflich.
Katrin Keller
Leitung Fundraising
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Referentin Kommunikation
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