CHRISTSEIN IN EXTREMER DIASPORA

Neue Broschüre über das katholische Leben in Ostdeutschland

Buchpräsentation bei der Pastorale-Messe in Magdeburg am 20. September 2019 mit Bischof Heinrich Timmerevers, Bistum Dresden-Meißen, (l.), Co-Autor Markus Nowak, und Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Foto: Bonifatiuswerk
Buchpräsentation bei der Pastorale-Messe in Magdeburg am 20. September 2019 mit Bischof Heinrich Timmerevers, Bistum Dresden-Meißen, (l.), Co-Autor Markus Nowak, und Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Foto: Bonifatiuswerk

20.09.2019

Mit einer neuen Broschüre unter dem Titel "Der Osten – Christsein in extremer Diaspora" stellt das Bonifatiuswerk das katholische Leben in Ostdeutschland vor. Anhand von Interviews mit Verantwortlichen der katholischen Kirche, in bildreichen Reportagen über Gemeinden und Projekte und in Geschichten über Personen aus Pastoral und Ehrenamt wird auf 76 Seiten darüber berichtet, was es heißt seinen Glauben in einer extremen Diaspora zu leben. Die Betrachtung des kirchlichen Lebens konzentriert sich dabei auf die (Erz-) Diözesen Berlin, Görlitz, Dresden-Meissen, Erfurt, Magdeburg und Hamburg. Herausforderungen und Probleme dieser Diasporabistümer werden ebenso dargestellt wie die Hoffnungen und Ziele der Menschen vor Ort.
 

80 Prozent gehören keiner Konfession an

"Die kirchliche Situation, die wir in den ostdeutschen Diözesen vorfinden, ist weltweit besonders. Ähnlichkeiten finden wir in Europa nur noch in Tschechien und Estland", schildern die Autoren Alfred Herrmann und Markus Nowak in der Broschüre. Gerade die mit der Wende vor 30 Jahren erhoffte Zunahme der Mitgliedschaften ostdeutscher Bürger in den christlichen Kirchen blieb aus. Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind heute weder getauft noch gehören sie einer anderen Religion an. Insgesamt leben in den sechs (Erz-) Diözesen rund 850.00 Katholiken.

BESTELLUNGEN

Die Broschüre "Der Osten – Christsein in extremer Diaspora" kann ab sofort für 6,90 Euro bestellt werden.
Ebenfalls erhältlich sind die Broschüren zu den Förderregionen Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Island sowie Estland und Lettland.

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Der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, sieht in der christlichen Minderheitensituation hingegen mehr als nur Herausforderungen. Er ist sich sicher, dass der Reichtum der ostdeutschen Diaspora nicht angemessen wahrgenommen werde. "Es ist ein Schatz, dass wir als Christen in der Diaspora permanent herausgefordert sind, unseren Glauben zu bekennen und ihn den Menschen nahezubringen, die Gott nicht vermissen und für die Gott nicht vorkommt. Mission ist hier keine schöne Idee, sondern alltägliche Herausforderung", schildert Koch seine Erfahrungen.


Kirche in Ostdeutschland braucht unsere Solidarität

Unterstützt werden die Katholiken in den ostdeutschen Diözesen seit 1849 vom Bonifatiuswerk, das in diesem Jahr seinen 170. Geburtstag feiert. "Auch heute braucht die Kirche in Ostdeutschland unsere Solidarität. Aber nicht allein in finanzieller Hinsicht. Es bleibt für alle Christen in Deutschland eine zentrale Herausforderung, den Menschen in den östlichen Bundesländern die Botschaft des Evangeliums vorzuschlagen und das Netzwerk des Glaubens zu stärken. Wir müssen genau hinhören und hinsehen, was wir voneinander lernen können, um auch mit Andersdenkenden und -glaubenden ins Gespräch zu kommen", sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.

(pk)