AUF DAS BONIFATIUSWERK SETZEN UND BAUEN

Zuschüsse für Projekte in Diaspora-Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn

Diaspora-Gemeinden benötigen die solidarische Unterstützung des Diözesan-Bonifatiuswerkes. V.l.n.r.: Pfarrer Georg Kersting, Bonifatiuswerk-Diözesansekretär Matthias Micheel, Kirchenvorstandsmitglied Joachim Burchart, PGR-Vorsitzende Ulrike Burchart.
Diaspora-Gemeinden benötigen die solidarische Unterstützung des Diözesan-Bonifatiuswerkes. V.l.n.r.: Pfarrer Georg Kersting, Bonifatiuswerk-Diözesansekretär Matthias Micheel, Kirchenvorstandsmitglied Joachim Burchart, PGR-Vorsitzende Ulrike Burchart.

24.08.2020

"Ohne die finanzielle Förderung durch das Bonifatiuswerk im Erzbistum Paderborn wäre so manches Angebot bei uns gar nicht umsetzbar. Die Unterstützung aus Paderborn ist für das Leben und den Glauben unserer Diaspora-Gemeinde extrem wichtig." Davon ist Pfarrer Georg Kersting überzeugt und denkt dabei konkret an das Großprojekt der Gesamtrenovierung der Kirche in Schlangen. Pfarrer Kersting ist Leiter des Pastoralen Raumes An Egge und Lippe, zu dem auch die Kirchengemeinde St. Marien in Schlangen gehört. Hier leben bei insgesamt mehr als 9.000 Einwohnern lediglich rund 2.000 Katholiken, so dass die Pfarrvikarie zu den Diaspora-Gemeinden im Erzbistum Paderborn zählt.

"Wir stehen in der Diaspora vor dem Problem, dass man als katholischer Christ häufiger angefragt wird. Und rein finanziell ist es so, dass wir durch die Zuschüsse des Erzbistums für die Kirchengemeinden, die sich ja auch an der Katholikenzahl orientieren, finanziell nicht so gut ausgestattet sind", erklärt Pfarrer Kersting. Dies werde besonders deutlich bei der aufwändigen Gesamtrenovierung der Kirche, weitere Spenden und Zuschüsse seien notwendig. "Das Bonifatiuswerk im Erzbistum Paderborn unterstützt bei solchen finanziellen Kraftanstrengungen. Darauf kann die Diaspora seit Jahrzehnten setzen und bauen."

Die Pfarrvikarie St. Marien in Schlangen sei die einzige Diaspora-Gemeinde in seinem Pastoralen Raum, erläutert Pfarrer Kersting weiter. In Bad Lippspringe, Altenbeken, Neuenbeken, Benhausen und Marienloh dagegen leben die katholischen Christinnen und Christen nicht in der Minderheit. Im Hinblick auf das Gemeindeleben freut sich der Seelsorger, dass das Engagement in seinen Kirchengemeinden groß ist und sich viele einbringen. "In St. Marien Schlangen ist aufgrund der Diaspora-Situation alles aber etwas überschaubarer, vertrauter, die wenigen Katholiken kennen sich richtig gut und helfen einander."

Gerade bei finanziellen Aufgaben für eine Kirchengemeinde sei die geringe Zahl an Katholiken allerdings eine Herausforderung, erklärt Pfarrer Kersting: Die Zuschüsse aus dem Generalvikariat seien geringer und auch das Spendenaufkommen bei Sammlungen und Kollekten sei vergleichsweise gering, da einfach zahlenmäßig weniger Spender da seien. "Hier auf das Diözesan-Bonifatiuswerk setzen und bauen zu können, das ist schon sehr wertvoll und nimmt auch so manche Sorge", ist Pfarrer Kersting dankbar.

Das Urteil von Pfarrer Georg Kersting bestätigt das Ehepaar Burchart: Joachim Burchart ist Mitglied des Kirchenvorstandes, Ulrike Burchart ist Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Pfarrvikarie St. Marien Schlangen. Joachim Burchart erzählt begeistert, dass die Katholische Kirche in Schlangen mit viel Eigenleistung 1954 gebaut wurde: "Menschen sind zum nahegelegenen Truppenübungsplatz in die Senne gefahren und haben dort Bausteine von Häusern geholt, um die Kirche bauen zu können." Viele in Schlangen lebende Katholiken seien zugezogen, haben gebaut und hätten deshalb bei Sammlungen und Kollekten kaum etwas übrig, ordnet das Kirchenvorstandsmitglied ein.

Nicht nur die Kirchengemeinde St. Marien in Schlangen wird im Jahr 2020 durch die Mittel des Diözesan-Bonifatiuswerkes gefördert. Mit großer Freude stellen der Diözesanvorsitzende Wolfgang Winkelmann und der Diözesansekretär Matthias Micheel die Förderleistungen vor, die bei der jüngsten Vorstandssitzung geprüft und beschlossen wurden. Das Projekt der Gesamtrenovierung der Pfarrkirche St. Marien in Schlangen wird dabei mit fast 56.000 Euro bezuschusst. Pfarrer Winkelmann verweist darauf, dass das Diözesan-Bonifatiuswerk für das Jahr 2020 bisher etwa 190.000 Euro für Bauprojekte in der Diaspora des Erzbistums Paderborn bereitstellen konnte.

"Wir sind sehr dankbar, dass wir das Gemeindeleben in den Diaspora-Kirchengemeinden des Erzbistums finanziell entlasten und damit zugleich richtig gut fördern können", betont der Diözesanvorsitzende des Bonifatiuswerkes Wolfgang Winkelmann, der selbst lange Jahre als Pfarrer in der Diaspora des Siegerlandes gewirkt hat. Es sei eine große Solidaritäts-Leistung aller Katholiken im Erzbistum Paderborn, die durch ihre Spende für das Diözesan-Bonifatiuswerk die bereitgestellten Zuschüsse so erst ermöglichen.

Doch nicht allein das Diözesan-Bonifatiuswerk unterstützt Gemeinden in der Diaspora und gibt so die Solidarität der Katholiken weiter. Matthias Micheel erinnert in diesem Zusammenhang an die wertvolle Arbeit der Zentrale des Bonifatiuswerkes, dem "Hilfswerk für den Glauben" in der Diaspora Nord- und Ostdeutschlands, ganz Nordeuropas und des Baltikums. Gerade auch die religionspädagogischen Materialien der Zentrale seien von herausragender Qualität und vielfältig einsetzbar, insbesondere in der Erstkommunion- und Firmkatechese. Viele Gemeinden arbeiten seit Jahren damit.

(tt)