RÄUME DES GLAUBENS ERÖFFNEN

Eremos.Stetten - Wüstenerfahrung im Advent

Blick auf den abgeschiedenen Raum unter der Orgelempore. (Foto: Homepage der Gemeinde)

14.12.2020

"Rückzug. Einkehr. Besinnung. Das sind die Stichworte des Advent. In diesem Jahr vielleicht sogar noch mehr als sonst. Nur weniges ist möglich, vieles dagegen abgesagt. In der ehemaligen Klosterkirche zum Täufer Johannes in Hechingen-Stetten ist ein Ort bereitet, der Dir Geborgenheit gibt, der Dich auf Dich selbst zurückfallen lässt und Dich in Berührung bringt mit dem, was Dich bewegt.“

Mit diesen Worten lädt die katholische Kirchengemeinde St. Luzius in Hechingen-Stetten im Erzbistum Freiburg während der diesjährigen Adventszeit ein. Sie hat in der denkmalgeschützten ehemaligen Klosterkirche St. Johannes der Täufer eine temporäre, räumlich-atmosphärische Intervention eingerichtet. Inspiriation gaben die Wüstenerfahrung des "auf sich selbst zurückgeworfen Seins“ ("eremos“ ist das griechische Wort für "Wüste“) und die basic ecclesial communities auf den Philippinen mit ihrer partizipativen Weise des Kirche-Seins in kreativen Liturgien mit einer sehr persönlichen Aneignung der Frohen Botschaft.


Raum des Alleinseins

Ein großer schwarzer Vorhang trennt den Bereich unter der Empore vom übrigen Kirchenraum ab. Im Inneren befindet man sich an einem durch Textil definierten intimen Ort, der das Nachtlicht der Kirche hineinlässt. In der Mitte des Raumes stehen ein Windlicht und ein Hocker. Der Raum wird alleine betreten – die Musik der Klanginstallation lässt sich nur diffus wahrnehmen. Zurückgeworfen auf sich selbst, hat der Besucher Zeit und Raum für eigene Gedanken. Die Installation ist bis Heiligabend jeden Abend zugänglich.


Eine Verbindung zwischen Glaube und Leben

Mit diesem Projekt wird eine neue Form der Auseinandersetzung mit der biblischen Tradition geschaffen. Grundanliegen ist, die Kluft zwischen Glaube und realem Leben zu schließen, um so die eigenen Erfahrungen im Licht des Evangeliums zu lesen und zu deuten. Mit dem Projekt soll ein Zugang geschaffen werden, der einerseits nicht zu hohe Schwellen setzt, aber gleichzeitig auch nicht banal ist.

Das Bonifatiuswerk unterstützt das Projekt mit 4.500 Euro

(Kirchengemeinde St. Luzius/tm)