KATHOLISCHES LEBEN IM ERZBISTUM PADERBORN KENNENGELERNT

Vertreter der Nordischen Bischofskonferenz besuchen Jugendhaus Hardehausen und Kloster Corvey

Jugendhaus Hardehausen kennengelernt: Bischöfe, Mentoren und Vertreter des Bonifatiuswerkes mit dem Direktor der Jugendbildungsstätte, Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder und dem Pädagogen Marc Henke (hinten rechts) Foto: Theresa Meier
Jugendhaus Hardehausen kennengelernt: Bischöfe, Mentoren und Vertreter des Bonifatiuswerkes mit dem Direktor der Jugendbildungsstätte, Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder und dem Pädagogen Marc Henke (hinten rechts) (Foto: Theresa Meier)

11.03.2020

Zu ihrer Frühjahrsvollversammlung sind die nordeuropäischen Bischöfe in Paderborn zusammengekommen. Während ihrer Zeit in der Domstadt lernen sie auch verschiedene Institutionen katholischen Lebens in der Region kennen. Sie waren gemeinsam mit Mentoren des Praktikantenprogramms des Bonifatiuswerkes zu Gast im Jugendhaus Hardehausen. Seit 1945 ist in den ehemaligen Klostergebäuden der Zisterzienser die Jugendbildungsstätte des Erzbistums Paderborn beheimatet.


Jugendarbeit in der Diözese Paderborn vorgestellt

Der Direktor und Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder freute sich über den Besuch aus dem hohen Norden. "Wir fühlen uns sehr geehrt. Es ist schön, den Bischöfen zu zeigen, wie Jugendarbeit und Jugendpastoral in der Diözese Paderborn aufgestellt ist und dass es bei allen Herausforderungen auch Aufbrüche gibt." Welche Früchte ihre Arbeit trägt, könne man nicht immer direkt sehen, aber Schröder ist überzeugt, dass Jugendliche mit einem anderen Bewusstsein zurückgingen und sich im besten Fall neu von Gott berühren ließen.

Schwester Diana von den Dominikanerinnen von Bethanien, die mit drei Mitschwestern in Riga lebt, bewunderte die breit aufgestellte Arbeit des Jugendhauses, die in dieser Form in Riga gar nicht möglich wäre. "Die Voraussetzungen sind bei uns natürlich ganz andere, denn wir leben in einer Minderheitensituation." Finanzielle Mittel seien in diesem Maße gar nicht vorhanden. Deswegen sei auch die Hilfe des Bonifatiuswerkes so wichtig, um den Austausch über den Glauben, auch unter Jugendlichen, zu ermöglichen.

Impressionen vom Besuch im Jugendhaus

Das Praktikantenprogramm des Bonifatiuswerkes sei so eine konkrete Möglichkeit, erklärte der Generalsekretär des Hilfswerkes, Monsignore Georg Austen. "Die jungen Menschen lernen in dieser Zeit Kirche von einer ganz anderen Seite kennen. Sie begegnen Menschen, die auf beeindruckende und engagierte Weise ihren Glauben in der Diaspora leben und werden in ihrem eignen Glaubensleben gestärkt. Diese wertvollen Erfahrungen lassen sie wiederum in ihr Umfeld, in ihre Gemeinden einfließen."


Reise durch die Geschichte Corveys

Nach einer gemeinsamen Messe in der offen gestalteten Kirche des Jugendhauses Hardehausen ging es für die Delegation weiter zum Kloster Corvey, einem ehemaligen Benediktinerkloster, in dem sich auf die Spuren des heiligen Ansgar begeben wurde, der unter anderem Leiter der Klosterschule in Corvey war. Begrüßt wurden die Vertreter des Bonifatiuswerkes und die Bischöfe von Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek und von Professor Christoph Stiegemann, der die Besucher mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte Corveys, eines der ersten großen monastischen Zentren in Sachsen, nahm. Monsignore Georg Austen verdeutlichte, dass es gerade in unserer heutigen Zeit enorm wichtig sei, die alte Spuren unserer Geschichte und der von uns verehrten Heiligen lebendig zu halten. Er dankte zugleich den nordischen Bischöfen für ihren Besuch in Paderborn. Dieser Besuch sei ein schönes Zeichen der Wertschätzung der Arbeit des Bonifatiuswerkes.

Im Kloster Corvey auf den Spuren des heiligen Ansgar

"Der gegenseitige Austausch – auch in Form von regelmäßigen Treffen – mit unseren Freunden aus dem Bonifatiuswerk ist für uns sehr wichtig. Meine Mitbrüder der Nordischen Bischofskonferenz (NBK) – und auch ich persönlich – sind dankbar dafür, dass wir in diesem Jahr auf Einladung des Bonifatiuswerkes und des Erzbistums in Paderborn tagen und zugleich sehr viel vom katholischen Leben hier vor Ort kennenlernen dürfen. Diese Treffen sind sehr wichtig, um in einen intensiven Dialog miteinander zu treten und um zugleich von den Erfahrungen der Anderen zu lernen", sagte Kardinal Anders Arborelius aus dem Bistum Stockholm.


Dankbar für Unterstützung

Die Situation der Katholiken innerhalb der NBK stelle sich gänzlich anders dar, als die der Katholiken im Erzbistum Paderborn. Gerade in den Ländern Finnland, Dänemark und Island zeige sich eine sehr angespannte finanzielle Situation. Zwar erlebe die Kirche einen erfreulichen Anstieg der Katholikenzahlen durch wachsende Migration, diese bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich. Häufig mangele es an der kirchlichen Gebäude- und Infrastruktur. Gerade der Blick nach Schweden verdeutliche die Herausforderungen durch den Zuzug der vielen chaldäischen Flüchtlinge, die aus dem Irak kommen. In den skandinavischen Ländern leben mittlerweile 30.000 Chaldäer, 25.000 davon in Schweden. Kardinal Anders Arborelius dankte den deutschen Katholiken, dem Bonifatiuswerk und dem Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe für die kooperative Zusammenarbeit und die verlässliche und solidarische Unterstützung.

(pk/thmei)

Eindrücke von der Vesper in St. Marien in Fürstenberg