UMBAU EINER KLOSTERKIRCHE ZU EINER FAMILIENKIRCHE

Wachsende Nachfrage nach christlichen Angeboten am Kerbscher Berg

12.000 Menschen kommen jährlich auf den Kerbscher Berg, um das breitgefächerte Angebot des Familienzentrums wahrzunehmen. (Foto: Kerbscher Berg)
12.000 Menschen kommen jährlich auf den Kerbscher Berg, um das breitgefächerte Angebot des Familienzentrums wahrzunehmen. (Foto: Familienzentrum Kerbscher Berg)

30.04.2021

Von dem knapp 4.500 Einwohner zählenden Ort Dingelstädt führt ein schmaler, liebevoll mit über 100 Jahre alten Tuffsteingrotten gestalteter Weg, entlang eines alten Kreuzweges, hinauf zum Kerbscher Berg. Oben angekommen fällt der Blick direkt auf das Familienzentrum "Kerbscher Berg" und die alte Klosterkirche der Franziskaner. Bis zu 12.000 Menschen kommen jährlich auf den Berg, um das breitgefächerte Angebot des Familienzentrums wahrzunehmen.

Gerade für das Glaubensleben im thüringischen Eichsfeld übernimmt der Kerbsche Berg eine zentrale Rolle. Da die Einrichtung in ihrem religiösen Angebot großes sinnstiftendes Unterstützungspotential für die Familien sieht und die Nachfrage nach christlichen Angeboten kontinuierlich wächst, soll die angrenzende ehemalige Klosterkirche zu einer Kirche für Familien umgebaut werden.

"Vorgesehen ist, die Kirche offener und einladender zu gestalten, indem u.a. die Sitzbänke nicht mehr in der Mitte des Innenraums, sondern rund herum an den Wänden stehen werden. Der Umbau ermöglicht somit eine neue und auf die Familien abgestimmte Teilnahme an den liturgischen Feiern und zugleich bietet die Kirche neue Formen der Zusammenkünfte und Glaubenserfahrungen", sagt die Seelsorgeamtsleiterin des Bistums Erfurt, Dr. Anne Rademacher.
 

Kirche soll jüngeren Generationen offenstehen

Das Besondere an dem Abstimmungsprozess zur Kirchenrenovierung ist, dass auch die Familien, die den Kerbscher Berg besuchen, ihre Ideen einbringen konnten. Zu ihnen gehört das Ehepaar Lydia und Thomas Opfermann aus Dingelstädt. "Der Mensch braucht für seine spirituelle Suche und Erfahrung Räume und Orte. Uns ist es wichtig, dass die Kirche, auch nach dem Umbau ein Ort des Gottesdienstes, der Gottesbegegnung und des Gebetes bleibt. Die Kirche soll den Charakter eines Kirchenraums behalten, sie soll gleichermaßen bestehende Hemmschwellen abbauen und für die jüngere Generation offenstehen", beschreibt Thomas Opfermann die Intention hinter dem Umbau.

Ort der Begegnung und Bildung für alle Konfessionen

Das vom Bistum Erfurt getragene Familienzentrum bietet an sechs Tagen in der Woche Familien, Alleinerziehenden, Kindern und Senioren einen Ort der Begegnung und der Bildung und steht Interessierten aller Konfessionen offen. Bereits im Jahr 2008 wurde das 1994 errichtete Familienzentrum aufgrund der großen Nachfrage erweitert. Das Bonifatiuswerk hat den damaligen Umbau mit 200.000 Euro gefördert und stellt nun 40.000 Euro zur Verfügung.

(pk)