ÖKUMENE IN DER DIASPORA
14.05.2021
Während des ökumenischen Kirchentages wird das Bonifatiuswerk jeweils ein ökumenisches Projekt sowie einen Programm-Tipp des Tages vorstellen.
Am Freitag 14. Mai: "Schaut hin: Festveranstaltung des 3. ÖKT"
Nach der Ausstrahlung sind viele Veranstaltungen in der Mediathek einsehbar.
"Glauben ohne Grenzen", so heißt die im Januar 2017 für zwei Jahre geförderte Personalstelle, die im Auftrag des Erzbistums Berlin und mit Förderung des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken e.V. in Löcknitz eingerichtet wurde.
Zielsetzung war die Förderung des „Miteinanders“ über Grenzen hinweg und die Vernetzung von Menschen mit einer ähnlichen Einstellung in wesentlichen Fragen des Lebens. In der Grenzregion des Erzbistums Berlin auf der deutschen Seite der Oder entwickelte sich seit einigen Jahren ein reger Zuzug von polnischen Bürgerinnen und Bürgern, die in den Dörfern der Grenzregion Grundstücke und Häuser erworben haben. Der starke Zuwachs spiegelte sich zahlenmäßig sehr deutlich in den katholischen Diasporagemeinden wieder. Deshalb war es wichtig, neu Zugezogene in das Gemeindeleben zu integrieren und es gemeinsam zu gestalten, denn jeder Mensch sehnt sich nach Gemeinschaft.
Klaudia Wildner-Schipek lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern an der polnischen Grenze. 18 Jahre lang war sie als Politologin für die deutsch-polnische Integration unterwegs. Ihr lag das Thema besonders am Herzen. "Erst hier in der Diaspora habe ich gemerkt, dass die für mich selbstverständliche Anwesenheit von Kirche und Glauben hier ein seltenes Gut ist. Als Projektreferentin wollte ich nicht nur staatliche Grenzen, sondern auch Grenzen in unseren Köpfen und Herzen überwinden und meinen Mitmenschen ein Stück Spiritualität mit auf den Weg geben", sagt Wildner-Schipek.
Neben Kindernachmittagen und Deutschkursen für Erwachsene hat Klaudia Wildner-Schipek im Rahmen Ihrer Projektstelle in Löcknitz auch eine Religiöse Kinderwoche im Jahr 2018 ökumenisch und zweisprachig organisiert. Es ging darum, im Rahmen der aufsuchenden Pastoral und Willkommensinitiative entsprechende seelsorgerische Angebote zu konzipieren, organisieren und den polnischen Katholiken und Katholikinnen ein Stück "kirchliche Heimat" näher zu bringen. Da es sich vorrangig um Familien der Mitte mit Kindern handelte, war die Förderung von jungen Familien und Jugendlichen in Kooperation mit den örtlichen Pfarrämtern, der Caritas, den Religionslehrern aber auch öffentlichen Einrichtungen wichtig.
Das Bonifatiuswerk hat die Personalstelle für zwei Jahre mit 110.000 Euro gefördert.
(nd)
"Das Zeugnis für Jesus Christus in einer modernen, säkularisierten Gesellschaft verlangt nach der tiefen Verbundenheit der christlichen Kirchen."
Monsignore Georg Austen,
Generalsekretär des Bonifatiuswerkes