EXEPERIMENTIERFELDER IN DER PASTORAL UNTERSTÜTZEN

Digitale Vorstellung der neuen Personalstellen

Daniel Born und Msgr. Georg Austen vom Bonifatiuswerk (oben l.) begrüßen die neuen Personalstelleninhaberinnen: Sr. Regina Stallbaumer sa, Johanna Rogge, Dr. Inga Kalinowski und Juliane Ebner (Foto: Theresa Meier)
Daniel Born und Msgr. Georg Austen vom Bonifatiuswerk (oben l.) begrüßen die neuen Personalstelleninhaberinnen: Sr. Regina Stallbaumer sa, Johanna Rogge, Dr. Inga Kalinowski und Juliane Ebner (Foto: Theresa Meier)

24.03.2021

Wie innovative Zugänge zum Glauben und zur Kirche eröffnen? Mit engagierten und kreativen Menschen. Ihre Arbeit unterstützt das Bonifatiuswerk mit innovativen und missionarischen Personalstellen in der Pastoral für zwei Jahre finanziell.

Vier neue Personalstelleninhaber haben sich und ihre Arbeit heute auf digitalem Wege dem Bonifatiuswerk vorgestellt und gezeigt, wie sie auf unterschiedliche Weise Glaubensthemen angehen wollen.


Seelsorge für geflohene Menschen

"'Hello', so grüße ich einen Geflüchteten, der mir entgegenkommt und in sich versunken zu sein scheint." Sr. Regina Stallbaumer sa arbeitet seit Januar in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Eisenhüttenstadt im Bistum Görlitz, in der sich, je nach Zeitpunkt, 300 – 700 geflohene Menschen befinden. Als Seelsorgerin ist es ihr ein Anliegen, besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen zu begleiten und sich für ihre Rechte einzusetzen. "In der Begegnung mit Geflüchteten erlebe ich immer wieder, wie bedeutsam es ist, sie als Person, mit ihrer je individuellen Geschichte wahrzunehmen und die Würde jedes einzelnen Menschen zu sehen. Und immer wieder kommt hier auch die Dimension des Glaubens mit ins Spiel", erklärt die Ordensfrau ihre Arbeit, die zu 50 Prozent vom Bonifatiuswerk für zwei Jahre mit 55.000 Euro gefördert wird.


Digitale Brücken bauen

Digitales Engagement zeigt Johanna Rogge in ihrer Vollzeit-Personalstelle, die das Hilfswerk für den Glauben mit 109.500 Euro bis Ende 2022 unterstützt. Unter dem Titel "Building bridges" möchte die geborene Berlinerin durch Social-Media-Aktionen und Online-Workshops Begegnungsräume für junge Menschen eröffnen, denn gerade für die jüngeren Generationen spielen die verschiedenen digitalen Kommunikationsformen eine wesentliche Rolle. "Für kirchliche Akteure ist es daher immer wichtiger, jungen Menschen in ihrer alltäglichen (digitalen) Lebenswelt zu begegnen und sie in ihrer Suche nach Sinn und Berufung zu begleiten", sagt Johanna Rogge. Das Projekt der youngcaritas Berlin sieht außerdem vor, neue Begegnungs- und Engagement-Räume zwischen den Generationen zu schaffen.

KOSTENLOS: PERSONALSTELLEN-BROSCHÜRE

"Start Ups des Glaubens - Erfahrungsberichte aus der Personalstellenförderung des Bonifatiuswerkes"

Seit 2009 fördert das Bonifatiuswerk Personalstellen für 24 Monate, um Experimentierfelder in der Pastoral auch dort zu ermöglichen, wo es aus finanziellen Gründen sonst nicht möglich wäre. Mit mehr als 50 Stellen und einer Gesamtfördersumme von über 3.000.000 Euro gehört die Personalstellenförderung zu einer der bedeutendsten Förderarten des Bonifatiuswerkes. Als Ergebnis einer Evaluation ist die Publikation „START-UPS des Glaubens“ mit Erfahrungsberichten einzelner Stellen und Informationen rund um die Personalstellenförderung erschienen.

Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden.

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'Frauenorte' etablieren

"Neue Frauenorte in der Kirche" will Juliane Ebner in fünf ostdeutschen Diözesen etablieren. Das Projekt ist Teil des gleichnamigen bundesweiten Projektes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Ziel sei es, 'Frauenorte' zu (er)finden, die inhaltlich, zeitlich und räumlich unter den gegebenen Umständen die Begegnung von Frauen, die ihren Glauben entdecken und leben wollen, ermöglichen. "Es gilt, Modelle zu entwickeln, wo und in welcher Form sie sich treffen und ihrem Glauben Ausdruck verleihen können. Dafür braucht es heute neue Wege z.B. über die digitalen Medien", erklärt die 25-jährige studierte Theologin. Ihre 90%-Stelle wird ebenfalls vom Bonifatiuswerk mit 90.000 Euro gefördert.


Der Schöpfung auf der Spur

An der digitalen Vorstellungsrunde hat auch Dr. Inga Kalinowski teilgenommen, die voraussichtlich ab Mai die Personalstelle "Kirche im Freien" im Bistum Hildesheim antreten wird. Das Projekt möchte eine Glaubensgemeinschaft mit schöpfungsspirituellem Schwerpunkt im Landkreis Hildesheim schaffen, die das bewusste Wahrnehmen von Natur und Schöpfung beinhaltet.

Aus Lettland stellt sich diese Woche auch noch Anda Aleksandrova vor, sie ist seit drei Monaten für die diözesane Jugendkoordination im Erzbistum Riga zuständig.


Zukunftsorientiertes Arbeiten

Bei der Personalstellenförderung des Bonifatiuswerkes gehe es nicht nur um die Finanzierung, sondern vor allem um die zukunftsorientierten Ansätze, die auch auf die aktuelle Situation von Kirche und Gesellschaft reagierten. Deswegen sei dieses personelle Angebot so wichtig, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, den neuen Personalstelleninhaberinnen, die ein Stück weit auch die Visitenkarten des Hilfswerkes seien.

(thmei)