WELTBISCHOFSSYNODE
10.09.2021
Am heutigen Freitag ist die Vollversammlung der Nordischen Bischofskonferenz im Kloster Strahov in Prag zu Ende gegangen. Die Bischöfe Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens waren auf Einladung von Abt Daniel Peter Janáček vier Tage zu Gast im Prämonstratenserkloster Strahov.
Die vor drei Tagen erschienenen Vorbereitungsdokumente zur Weltbischofssynode wurden von den Bischöfen der Nordischen Bischofskonferenz mit einigen Vorbehalten aufgenommen. "Es stellt sich die Frage, wie wir in so kurzer Zeit in unseren Ländern mit einer so kleinen Zahl an Katholiken ein solches Projekt stemmen können", so der Vorsitzende Bischof Czeslaw Kozon (Kopenhagen). Zwar enthalten die Dokumente tiefe und grundlegende Wahrheiten und Erinnerungen in Bezug auf das "gemeinsame Gehen" und das "aufeinander Hören", doch seien die Dokumente dabei in Bezug auf das Ziel des Weges etwas unkonkret, bemerkte Bischof Erik Varden(Trondheim). "Gerade aufgrund unserer besonderen Situation als Diasporakirche haben wir bereits eine gute Erfahrung mit einer 'Synodalität im Kleinen'. Es scheint, als solle hier die Tagesordnung einzelner Teilkirchen auf die Universalkirche ausgeweitet werden, die jedoch hier im Norden bereits seit langem auf einem guten Weg der Synodalität ist", sagte Bischof Bernt Eidsvig (Oslo). Kardinal Anders Arborelius (Stockholm) benannte Themen wie z.B. Evangelisierung, Katechese und die Stärkung der innerkirchlichen Einheit, die vorrangig angegangen werden müssten. Die Bischöfe werden einen gemeinsamen Hirtenbrief zum Beginn des synodalen Unterscheidungsprozesses veröffentlichen, in dem sie das weitere Vorgehen bekannt machen und um das Gebet der Gläubigen bitten.
Das von Papst Franziskus veröffentlichte Motu Proprio hat auch in den nordischen Ländern zu Diskussionen geführt. Das Verbot, den extraordinären Ritus in einer Pfarrkirche zu feiern, wird von einigen Bischöfen als schwer realisierbar gesehen, da in einigen Bistümern alle Kirchen zugleich Pfarrkirchen sind. Zwar sei die Sorge vor einer Spaltung der Kirche aufgrund der Ideologieder Ablehnung des II. Vatikanums unter einigen Anhängern der sog. "Alten Messe" verständlich, aber "eine solche Haltung wird man schwerlich durch Verbote verhindern", gab Bischof Varden (Trondheim) zu bedenken. Es ist jetzt eine schöne Herausforderung, die katholische Ekklesiologie aufgrund der Dokumente des II. Vatikanums neu auszulegen“. Es müsse alles getan werden, um die Einheit der Kirche zu wahren und allen spalterischen Tendenzen entgegen zu wirken.
(NBK)