KARDINAL ARBORELIUS ZUR GEBETSWOCHE

"Menschen in Schweden offener für existentielle Fragen"

Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, möchte auch glaubensferne Menschen erreichen. (Foto: Patrick Kleibold)
Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, möchte auch glaubensferne Menschen erreichen. (Foto: Patrick Kleibold)

24.01.2022

Die weltweite Gebetswoche für die Einheit der Christen läuft vom 18. bis zum 25. Januar. Sie steht unter dem thematischen Leitwort "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen." Laut Papst Franziskus sollen sich die Christen wie die Sternsinger gemeinsam auf die Suche nach dem Herrn machen: "Auch wir Christen sind in der Verschiedenheit unserer Traditionen Pilger auf dem Weg zur vollen Einheit. Und wir kommen dem Ziel umso näher, je mehr wir den Blick auf Christus, unseren Herrn richten. Wollen wir uns während dieser Gebetswoche für die Einheit der Christen einsetzen." Papst Franziskus beschließt die Gebetswoche am 25. Januar mit einer Vesper in Sankt Paul vor den Mauern.

Für Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, ist die Gebetswoche eine feine gute Gelegenheit, um glaubensferne Menschen zu erreichen und ein Zeugnis der Einheit zu geben. Er habe während der Pandemiezeit wahrgenommen, dass sich die Menschen tiefe Fragen stellten: "Wir fühlen das zu dieser Zeit: Die Menschen sind offener für die existenziellen Fragen. Darum ist es auch wichtig, dass wir als Christen mit einer Stimme sprechen können über die frohe Botschaft. Wir haben natürlich dogmatisch und in ehtischen Fragen Differenzen und Schwierigkeiten. Aber es ist wichtig, dass wir auch in diesen Tagen über Gott, über Gebet, über Nächstenliebe etwas Gemeinsames tun und sprechen können."

Bischof Arborelius sagt, dass die Kirchen in Schweden "seit langem eine gute ökumenische Zusammenarbeit" pflegten. "Und ich denke, dass wir in dieser schwierigen Zeit der Pandemie das auch gelernt haben, dass wir als Christen da sind für die anderen, für die Armen, für die Schwachen. Mancherorts können wir also auch diese karitative Aufgabe zusammen machen und zugleich in der Öffentlichkeit über Gebet, über Gottesnähe und Fragen wie Leben und Tod sprechen", sagt Bischof Arborelius. "So ist die Gebetswoche auch eine Möglichkeit für uns, dass wir zusammen etwas tun und sprechen können, und wir haben auch den Eindruck, dass man auch in der säkularen Welt dafür mehr offen ist in dieser schwierigen Zeit."

(Radio Vatikan/hes)