BETSTUNDE FÜR DIE CHRISTEN IN DER DIASPORA

"Atmen Sie auf, atmen Sie durch, damit Ihnen im Leben nicht die Luft ausgeht"

"Atmen Sie auf, atmen Sie durch – damit Ihnen im Leben nicht die Luft ausgeht", empfahl das Leitwort der Libori-Woche aufgreifend Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes (im Bild links). (Foto: Simon Helmers)
"Atmen Sie auf, atmen Sie durch – damit Ihnen im Leben nicht die Luft ausgeht", empfahl das Leitwort der Libori-Woche aufgreifend Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes (im Bild links). (Foto: Simon Helmers)

25.07.2022

"Aufatmen" – unter diesem Gedanken steht nicht nur die Libori-Woche 2022, sondern hat auch die Betstunde für die Christen in der Diaspora gestanden, die am Montag im Hohen Dom zu Paderborn stattfand. Denn derzeit existieren viele herausfordernde Situation: Corona-Pandemie, Kriege, Hunger. Man blicke auf das Leid in der Welt und frage sich, wie es mit der Schöpfung und dem Klima weitergehe, sagte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Er empfahl den Teilnehmenden der Andacht: "Atmen Sie auf, atmen Sie durch, damit Ihnen im Leben nicht die Luft ausgeht." Während der Aussetzung des Allerheiligsten betete Geistlicher Rat Wolfgang Winkelmann, Vorsitzender des Diözesan-Bonifatiuswerkes Paderborn, mit der Gemeinde für die Einheit der Kirche. Den musikalischen Rahmen gaben Marcel Eliasch, Organist im Hohen Dom zu Paderborn, und Miriam Geiger, die mit ihrem klaren Gesang beeindruckte.
 

"Es muss aber auch einen Ort für Frieden und Versöhnung geben."

Ein Ort zum Aufatmen und Aufleben ist das Kloster Helfta bei Eisleben. Als besonderer Gast nahm Schwester Christiane Hansen OCist, Priorin des Zisterzienserinnenklosters St. Marien zu Helfta, an der Betstunde im Hohen Dom teil. Sie ist täglich in Berührung mit Christinnen und Christen in der Diaspora: Weniger als fünf Prozent der Bewohner Eislebens gehören dem katholischen Glauben an. Das Kloster Helfta wurde im Jahr 1229 als Hauskloster der Grafen von Mansfeld gegründet, ehe es 1525 während der Säkularisierung ein letztes Mal urkundlich erwähnt wurde. Mit der Gründung der DDR wurde das Gelände "Volkseigenes Gut", dann kam die Wende und das Kloster wurde wieder Kirchenbesitz: Nach mehr als 450 Jahren zogen am 13. August 1999 wieder Zisterzienserinnen in das Kloster ein. Schwester Christiane Hansen erinnerte daran, dass es für alles seine Zeit gibt. "Es gibt eine Zeit, sich selbst und seine Entscheidungen anzuzweifeln. Und es gibt eine Zeit, sich selbst, sein Leben, seine Umgebung zu bejahen und anzunehmen. Es gibt ein Feld für Krieg und Auseinandersetzung. Es muss aber auch einen Ort für Frieden und Versöhnung geben."

Für Frieden betet das Bonifatiuswerk in der Libori-Woche täglich um 12 Uhr in der Paderborner Gaukirche. Im Wechsel sorgen das Bonifatiuswerk (23. + 26. Juli), die Citypastoral (29. Juli), die Katholische Hochschulgemeinde (27. Juli), die Pfarrei St. Liborius (24., 28., 30. + 31. Juli) und die Initiative go4peace (25. Juli) mit Mittagsimpulsen für Alltagsunterbrechungen und bitten Gott um Frieden. Das große internationale Friedensgebet #PeaceOnEarth mit Bischof Bohdan Dzyurakh, Michael Patrick Kelly und Nabila Espanioly findet am Mittwoch, 27. Juli, um 18.30 Uhr im Hohen Dom zu Paderborn statt. Alle Plätze für das große internationale Friedensgebet sind vergeben, Interessierte können dieses per Live-Übertragung vor dem Dom und auf bonifatiuswerk.de verfolgen.
 

"Wir fühlen uns seit unseren Anfängen sehr mit dem Bonifatiuswerk verbunden"

Nach der Betstunde für die Christen in der Diaspora trafen sich die Freunde und Förderer des Bonifatiuswerkes zum Informationsaustausch im Bonifatiushaus. Heinz Paus, Präsident des Bonifatiuswerkes, leitete den Nachmittag unter dem Zeichen des Libori-Festes ein: "Alle freuen sich, dass in Paderborn wieder Libori ist. Die ganze Stadt lebt, man trifft sich, man hat Freude miteinander - das ist ein Ausblick auf das Paradies." Schwester Christiane Hansen informierte über das Kloster Helfta: "Die Klostergründung der Äbtissin Assumpta Schenkl war mutig, die Anfänge sehr gewagt. Letztendlich hat es nur geklappt, weil sich Bischof Leo Nowak als Schirmherr angeboten hat." Doch auch die Hilfe des Bonifatiuswerkes war laut Schwester Christiane Hansen ein entscheidender Beitrag: "Wir fühlen uns seit unseren Anfängen sehr mit dem Bonifatiuswerk verbunden", sagte die Priorin des Klosters Helfta. Sie betonte, dass das Kloster offen sei: "Das Kloster sollte nach den vielen Jahren wieder zugänglich gemacht werden. Mutter Assumpta Schenkl sagte damals: 'Ich ziehe nicht in den Osten, um eine Mauer zu errichten.'" Interessierte sind herzlich eingeladen, das Kloster Helfta in Eisleben mit seinem Gästehaus und Klosterladen zu besuchen.

(hes)