OFFENER BRIEF DER NORDISCHEN BISCHÖFE ZUM "SYNODALEN WEG" IN DEUTSCHLAND

Sorge um Richtung des Reformprojektes geäußert

Bischof Bernt Eidsvig (Oslo), Bischof David Tencer (Reykjavik), Bischof Berislav Grgic, (Tromsö), Bischof em. Peter Bürcher, Kardinal Anders Arborelius (Stockholm), Bischof Czeslaw Kozon (Kopenhagen), Bischof Erik Varden (Trondheim), Sr. Anna Mirijam Kaschner (Generalsekretärin), P. Marco Pasinato (Adminstrator Helsinki) (v.l.) (Foto: NBK)
Bischof Bernt Eidsvig (Oslo), Bischof David Tencer (Reykjavik), Bischof Berislav Grgic, (Tromsö), Bischof em. Peter Bürcher, Kardinal Anders Arborelius (Stockholm), Bischof Czeslaw Kozon (Kopenhagen), Bischof Erik Varden (Trondheim), Sr. Anna Mirijam Kaschner (Generalsekretärin), P. Marco Pasinato (Adminstrator Helsinki) (v.l.) (Foto: NBK)

10.03.2022

In einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz äußern die katholischen Bischöfe der skandinavischen Länder Bedenken gegen das Reformprojekt "Synodaler Weg" in Deutschland. Sie seien besorgt über "die Richtung, die Methodik und den Inhalt des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland", schreiben die nordischen Bischöfe, die sich derzeit im norwegischen Tromsø zu ihrer Frühjahrsvollversammlung treffen, in dem am Mittwochabend veröffentlichten Brief an den Limburger Bischof Georg Bätzing. Der Brief wird in Deutschland unterschiedlich aufgenommen und teils kontrovers diskutiert.


Verlässlicher Partner für die Diaspora

Zunächst werden in dem Schreiben die guten Kontakte zwischen den Katholiken in Deutschland und im Norden Europas hervorgehoben. "Die nachreformatorische Wiederherstellung katholischen Glaubenslebens bei uns ist zum größten Teil den Katholiken in Deutschland zu verdanken. Etliche Bischöfe, viele Priester, unzählige Ordensfrauen haben sich großherzig der Mission im Norden gewidmet. Durch ihr Zeugnis für Christus und ihre Liebe zur Kirche haben sie das geschaffen, worauf wir heute bauen." Hinzu komme die finanzielle Hilfe, für die sich die nordischen Bischöfe herzlich bedankten.


"Sorge um Richtung des Synodalen Weges"

Im Weiteren gehen die Bischöfe auf die Herausforderungen für die Kirche ein. "Natürlich ist es geboten, dass wir uns als Bischöfe überlegen, wie wir sie am besten angehen, um Christus treu zu bleiben, den Bedürfnissen der Menschen unserer Zeit entgegenzukommen und die Wahrheit des Glaubens zu vermitteln. Wir machen uns jedoch Sorgen um die Richtung, die Methodik und den Inhalt des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland", heißt es in dem offenen Brief an Bischof Bätzing. Auch die Deutsche Bischofskonferenz tagt derzeit im bayerischen Vierzehnheiligen.


"Einheit bewahren"

Mit Blick auf die aktuellen Reformbemühungen werben die Bischöfe der nordischen Länder für "ein höheres Kriterium der Einheit".Eine "Verarmung des Glaubensinhaltes" führe keineswegs zu einer neuen Fülle kirchlicher Vitalität, geben sie zu bedenken. Aus der Sicht der nordischen Bischofskonferenz habe die Kirche in Deutschland "das Potenzial, sich zu erneuern".  Aus ihrem wertvollen Erbe könne auch heute "reicher Segen hervorsprießen". Ihren Amtsbrüdern in Deutschland wünschen die nordischen Bischöfe "den Mut und die Hoffnung, die Einheit zu bewahren".

ZUm offenen Brief im Wortlaut

Zur Stellungnahme des Generalsekretärs des Bonifatiuswerkes

(bam)