WELT-FRÜHGEBORENEN-TAG

Stiftung "SeeYou" - Hilfe für die Kleinsten

Bei der sozialmedizinischen Nachsorge erfahren die Babys Schutz und Geborgenheit. (Foto: Stiftung "SeeYou")

17.11.2023

Der 17. November ist Welt-Frühgeborenen-Tag. Seit 2011 wird dieser Tag bereits begangen, denn deutschlandweit kommen jährlich mehr als 60.000 Kinder als Frühgeborene zur Welt. Oft ist die erste Zeit für die Eltern besonders strapazierend und die langen Krankenhausaufenthalte für die frischgebackenen Familien herausfordernd. Alles läuft anders als geplant. Diesen Eltern in den schweren Zeiten Halt zu geben und sie durch die harte Anfangszeit zu begleiten, darum kümmert sich die Stiftung "SeeYou" am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmsstift in Hamburg. Ein Projekt, das in der Kinderhilfe vom Bonifatiuswerk mit 12.000 Euro gefördert wurde.

Das Hilfsangebot richtet sich vor allem an frischgebackene Eltern, deren Babys zu früh oder krank geboren sind. Ein interdisziplinäres, hochqualifiziertes Team aus insgesamt 10 Mitarbeitenden kümmert sich um diese Kinder und deren Familien nach dem Krankenhausaufenthalt. Viele Familien fühlen sich anfangs überfordert und sehen sich vor einer fast ausweglosen Situation. Das Team von "SeeYou" lässt sie nicht allein, sondern bietet Nachsorge im pflegerischen, erzieherischen und psychologischen Bereich – und unterstützt auch beim Umgang mit Behörden sowie bei Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten. Auch begleitende Seelsorge ist möglich. "SeeYou" leistet einen wichtigen Beitrag, junge Leben zu bewahren und Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln.
 

Besondere Hilfe

Die angehende Kinderkrankenschwester, Sophia hält die Hand der kleinen Tami. Die ersten Monate von Tami waren ungewiss. Sie wurde als jüngstes von drei Kindern in Mazedonien geboren. Seit der Geburt leidet sie an einer sogenannten "Ösophagus Atresie", einer Krankheit, wo die Speiseröhre keine Verbindung zum Magen hat. Nach Anlegen einer Sonde konnte Tami zumindest Breikost aufnehmen. Doch ihr Zustand verschlechterte sich, die medizinische Versorgung in Mazedonien war unzureichend. Dazu kam: Der Vater von Tami hatte kein Verständnis für die Behinderung seiner Tochter und involvierte sich nicht. Die Mutter stand vor einer schweren Entscheidung, um das Leben ihres geliebten Kindes zu retten. So wagte sie den mutigen Schritt, gemeinsam mit Tami nach Deutschland zu fliehen, in ein fremdes Land, ohne Sprachkenntnisse. Und im festen Glauben, dass Gott seine schützende Hand über Tami halten würde.

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Bewegende Schicksale

Tamis Arzt hat eine vielschichtige sozialmedizinische Nachsorge angeordnet, die von einem Team der Stiftung „SeeYou“ durchgeführt wurde, wo unter anderem die angehende Kinderkrankenschwester Sophia eingesetzt wurde. Sie sagt: "Im Rahmen meiner Ausbildung war ich bei 'SeeYou' eingesetzt – die Geschichte von Tami und ihrer Mutter beschäftigte mich ganz besonders."  

Tamis Mutter musste nun eine "Hilfe zu Selbsthilfe" für die Krankheit ihrer Tochter gegeben werden, zum Beispiel der Umgang mit der Sonde. Daneben erfolgte eine soziale und psychologische Betreuung, inklusive Vermittlung eines Deutschkurses und Sicherung einer Frühförderstelle. Für all dies setzte sich das „SeeYou“-Team mit großem Engagement ein. Neben Kinderkrankenschwestern wie Sophia war auch eine Psychologin Teil des Förderteams. Insgesamt 12 Wochen dauerte die intensive Betreuung. Mit Erfolg: Die komplette Situation um Tami hat sich zum Positiven gewandelt. Tami isst gerne und gut, hat zweimal die Woche Physiotherapie und Logopädie und entwickelt sich nahezu altersentsprechend. Die Mutter fühlt sich sicher in der Betreuung und hat Selbstvertrauen gewonnen. Viele Dinge kann sie mittlerweile selbst erledigen. Endlich kann sie positiv in die Zukunft der kleinen Tami blicken, und weiß: Ihr Vertrauen auf Gott wurde nicht enttäuscht.

(dün/mos)