PACE E BENE! EINFACH LEBEN MIT KLARA & FRANZ
07.08.2024
Wenn tausende Kinder Jahr für Jahr zusammenkommen, wenn sie miteinander ihr Leben im Licht des Glaubens betrachten, wenn sie zusammen singen, beten und spielen und dabei Freude und Sinn erfahren, dann muss es sich um eine Religiöse Kinderwoche (RKW) handeln. Seit über 60 Jahren trägt die RKW in der Diaspora Deutschlands dazu bei, dass Kinder sich als Kirche erfahren. Viele Jugendliche und Erwachsene begleiten die Kinder haupt- und ehrenamtlich, um im Vertrauen auf Gott und Jesus Christus zu wachsen. In dieser Gemeinschaft sind auch ihre Freunde und Freundinnen willkommen. Das Bonifatiuswerk hat die Religiösen Kinderwochen in diesem Jahr mit 356.600 Euro gefördert.
Ende Juli fand eine RKW mit 18 Kindern und 6 jugendliche Helferinnen und Helfern im Don-Bosco-Haus in Neuhausen, dem Jugendhaus des Bistums Görlitz statt, um gemeinsam dem Geheimnis von Klara und Franz auf die Spur zu kommen. Eine Reise nach Assisi, der Geburtsstadt des heiligen Franziskus (1181/82–1226) und der heiligen Klara (1194–1253) stand an den RKW-Tagen im Mittelpunkt. Die Jugendlichen Johanna und Leo nehmen die Kinder jeden Tag im Spiel an einen Ort der italienischen Kleinstadt mit. Täglich erfahren sie neue Aspekte aus dem Leben der Heiligen und bringen diese mit ihrer Lebensrealität in Verbindung. Die Einfachheit und Klarheit von Klara und Franz sind beeindruckend und regen zur Nachahmung an. Die Tage waren gefüllt mit Spiel, Spaß, Basteln und selbstverständlich gehörten Gebet und Katechese mit zum Programm. Ein besonderes Erlebnis war der Ausflug am Mittwoch: Mit der Bahn ging es nach Bautzen. Dort besuchte die Gruppe das Kloster der Klarissen von der ewigen Anbetung. Schwester Clara erzählte vom Leben einer Klarissin, von Klara und Franz, von Armut, Gehorsam, Ehelosigkeit. Vor Ort in der Kirche spürten die Kinder etwas vom Geheimnis der Eucharistie, weil Christus in der Monstranz ganz selbstverständlich dabei war.
Am Nachmittag eroberten die Kinder sich in einer Stationsarbeit noch einmal in ganz spezieller Weise die Lourdesgrotte, die Damiano-Grotte und den Franziskusgarten. Viele kleine Erinnerungsstücke entstanden an den Stationen, die ihre Memo-Box füllten. Am Freitagnachmittag endete die RKW mit einer Heiligen Messe im Zelt und anschließendem Kaffeetrinken von Eltern und Kindern. Es wurden Adressen zwischen Eltern ausgetauscht, weil die Kinder sich so gut kennengelernt haben. Ein Kind wird ab dem kommenden Schuljahr (3. Klasse) den Religionsunterricht besuchen, obwohl die Eltern einen Weg von ca. 23 km am Nachmittag auf sich nehmen müssen. Für die Kinder und Eltern, die in der Brandenburger Diaspora wenig Gemeinschaft im Glauben erleben, ist die RKW eines der Glaubens-Erfahrungs-Highlights im Laufe des Jahres.
(dün)