BONIFATIUSWERK BEI PASSION IN KASSEL
28.03.2024
2,23 Millionen Zuschauer haben gestern Abend das TV-Event "Die Passion" im Fernsehen verfolgt. Vor dem Fridericianum auf dem Friedrichsplatz in Kassel präsentierte RTL die Passionsgeschichte mit modernen Popsongs und bekannten Schauspielern auf einer großen Bühne mit Live-Publikum. Rund 8.000 Menschen haben Tickets erworben. Auch Vertreter des Bonifatiuswerkes waren vor Ort. Die Inszenierung, die die Leidensgeschichte Jesu Christi darstellt, ist in Kassel positiv angekommen.
Bereits am Nachmittag bei den Aufbauarbeiten und den Proben kam in der "documenta"-Stadt eine besondere Stimmung auf. Das Event hat besonders in den Vorbereitungen viel bewegt. Christliche Kirchen arbeiteten zusammen, um gemeinsam mit RTL eine biblisch christliche und gleichzeitig emotionale Inszenierung vorzubereiten. Dabei sind über die Passion hinaus Verbindungen und Gemeinschaften in der Ökumene entstanden. Diese Gemeinschaft sei spürbar gewesen, sagt Ben Blümel, der die Hauptrolle Jesus spielte: "Ich bin immer noch voller positiver Energie! Besonders berührt hat mich, dass die Menschen vor der Bühne trotz des Dauerregens fast 4 Stunden ausgehalten haben und so ergriffen von der Leidensgeschichte Jesu Christi waren. Heute genieße ich den Tag erstmal und denke an die schönen Momente von gestern zurück."
Mit den Liedern "Alles brennt" von Johannes Oerding oder "Phänomen" von Helena Fischer klang etwas von der Passionsgeschichte in der Gegenwart an. Auch Hannes Jaenicke, der die Erzählerrolle übernahm, verglich Momente aus der Leidensgeschichte Jesu immer wieder mit Ereignissen aus der heutigen Zeit. Er warnte zum Beispiel vor Hass im Netz und verurteilte die Gewalt auf dieser Welt. Damit setzte das Team rund um "Die Passion" auch ein Zeichen gegen Krieg, Hass und Hetze. Ex-No Angels Sängerin Nadja Benaissa, die in der Inszenierung Jesus Mutter Maria spielte, sang den Song "Liebe ist alles" von Rosenstolz, dessen Titel als Motto des Abends immer wieder aufgegriffen wurde. Ein weiteres Element der Inszenierung war eine Prozession durch die Kasseler Innenstadt, bei der ein 250-Kilo-Leuchtkreuz bis zum Friedrichsplatz getragen wurde. Rund 600 Kreuzträger waren es insgesamt, von denen sich immer 18 Personen regelmäßig abgewechselten. Einige von ihnen gaben live im Fernsehen ein emotionales und persönliches Glaubenszeugnis ab. Als Überraschung des Abends präsentierte sich der "auferstandene" Jesus auf der Spitze der Königsgalerie in etwa 50 Metern Höhe als Abschlussbild.
Bonifatiuswerk Generalsekretär Monsignore Georg Austen verfolgte das Event live vor Ort und betont: "Die Passion von RTL wurde zu einem Zeitpunkt ausgestrahlt, in dem sich die christlichen Kirchen in einer Gemengelage befinden. Die Glaubensinhalte und das Bewusstsein über den Sinn der Kar- und Ostertage sind im freien Fall. Es gibt immer Menschen, die dieses Format direkt zerreißen. Aber es gibt auch die Menschen, die diese Inszenierung berührt hat. Die Mitwirkenden gestalten dieses Ereignis mit großer Ersthaftigkeit, in dem sie es an der biblischen Botschaft ausrichten. Und das respektiere ich. Natürlich darf man die Form auf die ästhetische Darstellung und die theologische Tiefe hinterfragen." Außerdem sieht er eine positive Entwicklung, dass viele Menschen über die Passion und die persönliche Bedeutung des Osterfestes ins Gespräch gekommen sind. Für diese Gespräche waren in Kassel einige Kirchen am gestrigen Abend für alle Menschen geöffnet. Im Anschluss an die Live-Sendung konnten die Vertreter des Bonifatiuswerkes viele gute Gespräche, sowohl mit den Ausrichtern als auch mit den Schauspielern, führen.
Das Medienereignis wurde vom Bonifatiuswerk unter anderem mit dem Begleitheft "Die Passion Jesu Christi" ergänzt, dessen Auflage aufgrund der Nachfrage nochmal erhöht wurde. Neben liturgischen Bausteinen, geschichtlichen Hintergründen und Gebetstexten bietet das Heft verschiedene Vorschläge und Ansätze, wie die Inhalte der Passionsgeschichte für die persönliche geistliche Vertiefung und Vorbereitung auf die Kar- und Ostertage genutzt werden können.
"Die Passion" in Kassel war nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein geistliches Erlebnis. Viele gläubige Menschen fanden in dieser Aufführung einen Ankerpunkt für ihre Gefühle und Überzeugungen. Für sie hat das Bonifatiuswerk eine besondere Initiative ins Leben gerufen. Bis Karsamstag (18:00 Uhr) können Gebetsanliegen per Mail an beten@bonifatiuswerk.de oder über die sozialen Medien (Facebook und Instagram) des Hilfswerkes geschickt werden. Die Anliegen werden an ausgewählte Klöster wie das Marienkloster in Munkeby oder das Birgittenkloster im schwedischen Vadstena weitergegeben. Dort wird zum Osterfest für die Menschen gebetet.
(wip)