STUDIENFAHRT INS BISTUM MAGDEBURG
21.05.2024
Auf eine Studienfahrt in das Bistum Magdeburg haben sich an Christi Himmelfahrt Mitglieder und Gäste des Diözesan-Bonifatiuswerkes Paderborn begeben. Dort machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus dem ganzen Erzbistum Paderborn kamen, einen Eindruck von der Diaspora-Situation vor Ort. Auf sie wartete ein umfangreiches Besichtigungsprogramm bei dem die Reisegruppe lebendige Glaubensorte in der Diaspora kennenlernen konnten.
In Sachsen-Anhalt und der Hauptstadt Magdeburg leben lediglich etwa zwei bis drei Prozent katholische Christinnen und Christen. Sie leben in einer extrem säkularen Diaspora-Gesellschaft. Der Großteil der Einwohner, etwa 85 Prozent, ist konfessionslos. Die katholischen Christinnen und Christen verstehen sich, mit den Worten ihres Diözesanbischofs Dr. Gerhard Feige, aber als "kreative Minderheit", inmitten einer bunten und pluralen Gesamtgesellschaft. Geleitet wurde die Studienfahrt vom Vorsitzenden des Diözesan-Bonifatiuswerkes, Pfarrer i. R. Wolfgang Winkelmann aus Siegen und dem Persönlichen Referenten des Paderborner Erzbischofs und Sekretär des Diözesan-Bonifatiuswerkes Paderborn, Matthias Micheel.
Zu den Höhepunkten der Studienfahrt zählte das Pontifikalamt am Hochfest Christi Himmelfahrt mit dem Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige. Der Bischof nahm sich anschließend Zeit, um den Studienreisenden die besondere Situation der Diasporakirche im Bistum Magdeburg zu erläutern und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er erklärte, dass sich die Zahl der Priester und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im aktiven Dienst im Bistum viel schneller und dramatischer, als zunächst erwartet, verringere. Es gebe daher auch alternative, von Ehrenamtlichen geprägte, Leitungsmodelle für die Kirchengemeinden. Die Einnahmen aus Kirchensteuermitteln seien aufgrund der Minderheitensituation und der wenigen Kirchenmitglieder sehr gering. Ohne die Unterstützung des Bonifatiuswerkes sei vieles nicht möglich. Aber dennoch gingen, so Bischof Dr. Feige, die Diasporakatholiken zuversichtlich mit der aktuellen Situation um.
Ein Beispiel dafür ist der Oberbürgermeister der Stadt Weißenfels, Martin Papke, ein junger Theologe, Familienvater und Freund des Bonifatiuswerkes, der seit einiger Zeit mit starkem christlichem Impuls und großem Geschick als Politiker in seiner Stadt Akzente setzt.
Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Magdeburger Bonifatiuswerkes, Dr. Dagobert Glanz und Regina Masur, erlebten die "Paderborner" außerdem bereichernde Stunden im Kloster St. Marien zu Helfta, zeigten sich beeindruckt von den jungen Schwestern und konnten später auch noch bewegende Erfahrungen bei den Prämonstratenserpatres in Magdeburg und bei den Benediktinern auf der Huysburg sammeln. "Die Orden haben hier eine ganz intensive, eigene Strahlkraft", stellte Claudia Westermann, Teilnehmerin aus Salzkotten, fest. Und Schwester Maria Katharina Hauschild OCist, Priorin des Klosters Helfta, ergänzte: "Auch viele Menschen aus Eisleben und Umgebung sagen, obwohl sie selbst nicht getauft oder kirchlich sind: Das hier sind ‚unsre‘ Schwestern."
In Nebra erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hautnah, wie klein und trotzdem innovativ und menschenfreundlich die katholischen Gemeinden sind, wie offen und freundlich Priester und Gemeindereferentinnen auf die Menschen zugehen. "Wir verstehen unseren Auftrag gerade auch im Zugehen auf die Gesellschaft von heute, auf die, die anders sind als wir und denen es vielleicht auch gar nicht so gut geht", brachte Ortspfarrer Jörg Bahrke das Engagement auf den Punkt.
Pastor Wolfgang Winkelmann und Matthias Micheel zogen ein positives Fazit aus der Studienreise: "Mit so großer Resonanz auf unser Angebot hatten wir nicht gerechnet. Es war eine richtig nette und muntere Gruppe." Pastor Winkelmann ist gewiss: "Das war nicht unsere letzte Diaspora-Fahrt. Lohnende Ziele gibt es noch viele. Vieles muss erst richtig entdeckt werden, gerade im Osten."
(Diözesan-Bonifatiuswerkes Paderborn/mos)