AUF DEN SPUREN DES HEILIGEN ANSGAR UND DER HEILIGEN BRIGITTA
03.10.2024
Auf den Spuren der heiligen Birgitta und des heiligen Ansgar begaben sich 24 Teilnehmende aus ganz Deutschland auf ihrer acht-tägigen Pilgerreise durch Schweden. Von Hamburg aus über Lund führte die Reise nach Vadstena, wo das Kloster der Birgittenschwestern und die Klöster in der Umgebung besichtigt wurden. Stockholm darf auf einer Rundreise durch Schweden nicht fehlen. Die Hauptstadt wurde an einem Tag erkundet, genauso wie die Universitätsstadt Uppsala, der man nach sagt das "christliche Zentrum Schwedens" zu sein. Begegnungen in den wenigen katholischen Gemeinden und Ordensgemeinschaften prägten die Tage ebenso wie das gemeinsame Gebet, das gemeinsame Singen und Momente der Stille; Gespräche und Entdeckungen in der wunderschönen Landschaft des Nordens wirken noch lange nach.
Bei den Pilgerinnen und Pilgern hinterließ diese Reise einen prägenden Eindruck: "Meine Gedanken sind noch oft in Schweden. Es war eine wunderschöne Reise mit vielen Impulsen und schönen Erinnerungen.", schreibt eine Teilnehmerin noch knapp 14 Tage nach der Busreise durch den Süden Schwedens.
Während der Zeit in Schweden wuchs die Reisegruppe zusammen. Teilnehmerin Mechtild Röhm war beeindruckt von den Orten und Persönlichkeiten, die sie kennenlernen durften. Sie fasst ihre Zeit in einem kurzen Reisebericht zusammen:
"Für mich gab es viele beeindruckende Orte zu sehen, spirituelle wie säkulare, und besonders beeindruckend war, wie die spirituellen Orte inmitten der säkularen Orte eingebettet sind.
Damit das geht, braucht es starke Persönlichkeiten. Und die haben wir kennengelernt: in Sr. Veronika im Dominikanerkloster in Rögle, in Frau Veronika Jansen als Kennerin der Hl. Birgitta, oder in Sr. Elisabeth vom Omberg. Beeindruckend war auch unseren „Wikinger-Archäologie-Professor“, der uns die „Spiritualität“ der alten Wikinger nahegebracht hat, auch wenn er den Begriff nicht nutzen wollte und natürlich die Gemeindeleiter und Institutsleiter, die wir treffen durften. Durch den Blick auf die schwedische Kirche und ihre Gestalter (nur der Richtigkeit halber: der Archäologieprofessor gehört nicht zur Kirche) hat sich meine persönliche Sicht auf „wie bleibe ich fest im Glauben“ und „wie geht Kirche“ im zunehmend säkularen Umfeld eher gefestigt. Es macht Mut zu sehen, wie es gehen kann – und durch die Verbundenheit in der Gruppe habe ich wieder gespürt: Kirche ist Gemeinschaft von Gleichgesinnten und findet ihren Ausdruck in gemeinsamen Ritualen – und legitimen Diskussionen. Auf dieser Reise ist mir nicht nur einmal deutlich geworden, dass wir mehr über das reden müssen, was geht. Und bei dem Besuch in der Jesuitengemeinde St. Eugenia in Stockholm wurde das auch so benannt.
Schon an unserem ersten Besichtigungsort, dem Dominikanerkloster in Rögle, fühlte ich in mir eine große Entspannung. Es war die Stille des Ortes, gepaart mit den einfachen Weisheiten und Erzählungen der Sr. Veronika über diesen meditativen Ort, die mich begeisterte. Wie im Paradies gab es dann auch noch eine Wiese mit Apfelbäumen, oberhalb der Kapelle und einem Gästehaus gelegen. Die Apfelbäume waren über und über voll mit dicken, roten Äpfeln – so schön, so kostbar, so reich und Gottes so voll.
Beeindruckt hat mich auch die Figur der Hl. Birgitta. Sie war wohl eine sehr emanzipierte Frau, die es geschafft hat in ihrer Zeit ihr höfisches Leben mit ihrer Berufung zu vereinbaren. In Veronika Jansen hatten wir auch eine Expertin, die auf ihre wunderbare Art die Fakten zu Birgittas Leben mit deren visionären Gedanken spannend und lebendig verknüpfte.
Den Hl. Ansgar werde ich immer mit der Natur und der Ansgarkapelle auf Birka verbinden. Von einem besonderen Aussichtspunkt aus sehe ich noch, vor meinem inneren Auge, die Ansgarkapelle weit im Hinterland der Insel liegen, so weit, dass mein Handy es gar nicht aufnehmen konnte. Bei diesem Blick ging mir das Herz auf. Und da er in Bremen beerdigt wurde, und Bremen meine neue alte Heimat ist, kann ich die Spurensuche in Bremen fortführen.
Ich habe auf dieser Reise viele Impulse bekommen: die Hl. Birgitta und den Hl. Ansgar weiter erkunden; wie erschließe ich mir neue Orte; wie verbinde ich heute vergangene Daten mit alten Weisheiten, dass eine lebendige Geschichte entsteht, die heute noch wissenswert ist – und natürlich Schweden als wunderschönes Land im Norden.
Auch unsere Gruppe mit ihren kompetenten Reiseleitern fand ich ganz besonders. Eigentlich wollte ich nie wieder eine Busreise mitmachen – und bin so froh um die neue Erfahrung. Natürlich kann man nicht mit jedem gleich gut auskommen – und dennoch hat sich die Gruppe immer so gemischt, dass die Stimmung gut und konfliktfrei blieb. Eine schöne Erfahrung von gelingendem Miteinander.
Ich bin so dankbar für diese Reise und alle neuen Impulse."
Alle Teilnehmenden konnten eine bunte und lebendige Diaspora-Kirche erleben und neue Energie und Hoffnung für ihr eigenes Wirken schöpfen. Das Bonifatiuswerk freut sich auch im nächsten Jahr eine Busrundreise durch Schweden anbieten zu können, alle Informationen finden Sie bald auf unserer Webseite.
(mos/kek)