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SPRACHE UND TÖNE WERDEN ZU KUNST

Künstler-Trio erschafft Klanginstallation für die Autobahnkapelle St. Antonius

Die Klanginstallation aus Glockengeläut und musikalischen Elementen ist vom 15. bis 27. September in der Autobahnkapelle Wittlich täglich von 8 bis 18 Uhr zu hören. (Foto: Philip Kistner)
Die Klanginstallation aus Glockengeläut und musikalischen Elementen ist vom 15. bis 27. September in der Autobahnkapelle Wittlich täglich von 8 bis 18 Uhr zu hören. (Foto: Philip Kistner)
Das Künstler-Trio Luis Weiß, Lukas Schäfer und Nathalie Brum. (Foto: Philip Kistner)
Das Künstler-Trio Luis Weiß, Lukas Schäfer und Nathalie Brum. (Foto: Philip Kistner)

11.09.2024

Das schwarze Bakelit-Telefon scheint aus Omas- Zeiten zu stammen und steht in der St. Antonius-Kapelle der Stadt Gescher wo sonst das Fürbittbuch ausliegt. So möchten die Ideengeber, die Kölner Künstler Luis Weiß und Lukas Schäfer, das Angebot auch verstanden wissen: Besucher der Kapelle konnten bis Ende August auf dem umgebauten Telefon Sprachaufnahmen hinterlassen und es so zu einem "klingenden Anliegebuch" machen. "Coda" nennt sich dieses Kunstprojekt, an dem auch die Architektin und bildende Künstlerin Nathalie Brum beteiligt ist. Das Trio wird die Sprachaufnahmen, Glockengeläut und musikalische Elemente zu einer Klanginstallation verarbeiten, die vom 15. bis 27. September in der Autobahnkapelle in Gescher täglich von 8 bis 18 Uhr läuft. Das Anliegen bringt das Trio auf den Punkt: "Wir möchten die Autobahnkapelle St. Antonius als Ort der Erinnerung und Sinnsuche in ein neues, musikalische Licht rücken".

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An diesem Telefon ("Memophon") konnten die Besucherinnen und Besucher Fragen beantworten, die jetzt als Klanginstallation in der Kapelle zu hören sind. (Foto: Philip Kistner)
An diesem Telefon ("Memophon") konnten die Besucherinnen und Besucher Fragen beantworten, die jetzt als Klanginstallation in der Kapelle zu hören sind. (Foto: Philip Kistner)

"St. Antonius wird quasi das Geschwisterprojekt", erläutern die Kunstschaffenden, die ganz begeistert von der Örtlichkeit mit Kapelle und benachbartem Friedhof als "existenziellem Ort", der Erinnerungen wecke und Fragen nach dem aufwirft, was nach dem Tod kommen mag. Basis für die Klanginstallation "Coda" sind Sprachaufnahmen, die an Telefonen ("Memophon") in der Kapelle und auch im Glockenmuseum gemacht wurden. Das Procedere war einfach: Hörer abnehmen, den Instruktionen lauschen und dann die eins, zwei oder drei wählen, um die verknüpften Fragen zu beantworten. Was ist eine persönlich Erinnerung, die Sie nie vergessen möchten? Wie fühlen Sie sich und was hat das mit dem Raum zu tun, in dem Sie sich hier befinden? Was verbinden Sie mit dem Klang von Glocken? Bis Ende August konnten die Aufnahmen zu den üblichen Öffnungszeiten in der Kapelle und im Glockenmuseum gemacht werden. Danach startete die künstlerische Umsetzung: Aus den Sprachaufnahmen, Glocken- und Orgelklängen und Musikfragmenten gestalten Schäfer, Weiß und Brum im Team eine Klanginstallation, mit denen zwei Räume bespielt werden: der Kapellenraum (innen) und der Glockentrum (außen). Reinhören können Interessierte ab Sonntag (15.9.) wenn "Coda" eröffnet wird (16:30 Uhr spiritueller Impuls, 17 Uhr Vernissage). Bis zum 27. September läuft die vom Bonifatiuswerk mit 2.500 Euro unterstützte Installation täglich von 8 bis 18 Uhr.

(dün)