99 JAHRE NACH GRÜNDUNG

Papst Franziskus erhebt Apostolische Administratur Estland zum Bistum

Philipp Jourdan, seit 2005 Apostolischer Administrator, ist der erste Diözesanbischof des Bistums Tallinn. (Foto: Marius Thöne)
Philipp Jourdan, seit 2005 Apostolischer Administrator, ist der erste Diözesanbischof des Bistums Tallinn. (Foto: Marius Thöne)

26.09.2024

Papst Franziskus hat die Apostolische Administratur Estland zum Bistum erhoben. Erster Diözesanbischof des Bistums Tallinn ist der bisherige Apostolische Administrator Philippe Jean-Charles Jourdan. Diesse Ankündigung veröffentlichte das Presseamt des Heiligen Stuhls in seinem heutigen Bulletin. "Wir freuen uns über die wunderbare Nachricht, dass die Apostolische Administratur von Estland nach fast einem Jahrhundert in den Rang einer Diözese erhoben worden ist", sagt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. "Dies ist wirklich ein bedeutsames Ereignis und ein Zeugnis für das Wachstum und die Lebendigkeit unserer katholischen Kirche in Estland." Außerdem gratulierte er dem neuen und ersten Bischof von Tallinn von ganzem Herzen: "Möge Gottes Gnade und Führung mit Ihnen sein, wenn Sie die Gläubigen von Tallinn leiten und sie auf ihrem geistlichen Weg begleiten." Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller, der an den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der ehemaligen Apostolischen Verwaltung Estlands teilnehmen wird, der Bonifatiusrat und die Mitarbeiter des Bonifatiushauses schließen sich diesen Grüßen und Wünschen an.

"Den katholischen Glauben gibt es seit mindestens acht Jahrhunderten auf estnischem Gebiet, die katholische Gemeinde wurde aber erst 1924 als eigener Bereich der römisch-katholischen Kirche gegründet, als Papst Pius XI. die Apostolische Administratur Estland gründete und die Katholiken Estlands nicht mehr der Jurisdiktion der Diözese Riga unterstellt waren." Dies teilt das Bistum Tallinn in einer ersten Pressemitteilung mit. Die katholische Gemeinde sei damals sehr klein gewesen, etwa 2.000 Katholiken - zu wenig, um eine eigene Diözese zu errichten. Die jetzige Erhebung sei auch eine Anerkennung für das Wachstum und die Bedeutung der estnischen katholischen Gemeinschaft in Estland und ein Zeichen für das langjährige Engagement der Kirche: "Nach einer Volkszählung sind mittlerweile etwa 0,78 Prozent der Bevölkerung katholisch", schreibt Marge Paas vom Bistum Tallinn, ungefähr 9.000 Männer und Frauen. Eine beachtliche Zahl für eine Gemeinde, die erst seit gut 30 Jahren wieder aktiv sein kann: Estland wurde 1944 von der sowjetischen Armee besetzt, bis zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 wurde die katholische Kirche politisch unterdrückt; so gab es seit 1945 keinen Apostolischen Administrator. Von 1992 bis 2005 waren die jeweiligen Apostolischen Nuntien in Estland auch die Apostolische Administratoren. Philippe Jourdan war der erste eigene Bischof für die Administratur.

(hes)

MATERIALIEN ZUM THEMA

Produktstreifen Estland

Wandkarte "Katholische Kirche in Estland und Lettland", zeigt katholische Gemeinden, Filialkirchen und Missionspunkte
Wandkarte "Katholische Kirche in Estland und Lettland", zeigt katholische Gemeinden, Filialkirchen und Missionspunkte
Broschüre "Estland und Lettland. Facetten einer Diasporakirche" aus der Reihe "Katholisch im Baltikum"
Broschüre "Estland und Lettland. Facetten einer Diasporakirche" aus der Reihe "Katholisch im Baltikum"