BONIFATIUSWERK TRÄGT MIT PERSONALSTELLEN-FÖRDERUNG ZUM GELINGEN BEI

Chemnitz feiert großes Kulturkirchenfest

Die Eröffnung des Kulturkirchenfestes: Holger Bartsch, Pfarrer für Chemnitz/Europäische Kulturhauptstadtregion 2025, begrüßt die Besucherinnen und Besucher. Foto: Michael Baudisch
Die Eröffnung des Kulturkirchenfestes: Holger Bartsch, Pfarrer für Chemnitz/Europäische Kulturhauptstadtregion 2025, begrüßt die Besucherinnen und Besucher. Foto: Michael Baudisch

01.09.2025

Mitten im Jahr der Kulturhauptstadt Europas wurde Chemnitz am Wochenende zum Schauplatz einer eindrucksvollen Begegnung von Kultur, Gesellschaft und Glaube. Das "Kulturkirchenfest 2025" verwandelte die Innenstadt in eine lebendige Bühne für Spiritualität, Musik, Kunst und Dialog – getragen von einem tiefen ökumenischen Geist und der Überzeugung, dass Kirche mitten im Leben stattfindet.

Das Bonifatiuswerk hat eine starke Verbindung zum sächsischen Chemnitz und dem Bistum Dresden-Meißen. Das Hilfswerk für den Glauben förderte die Personalstelle von Dr. Ulrike Lynn als Beauftragte der Katholischen Kirche für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Dr. Lynn war entscheidend in die Organisation des zweitägigen Festes eingebunden.

Bereits am Eröffnungstag wurde deutlich: Das Kulturkirchenfest wirkt über konfessionelle und kirchliche Grenzen hinaus. Bischof Heinrich Timmerevers und sein evangelischer Amtsbruder Tobias Bilz eröffneten gemeinsam das Programm im Stadthallenpark und setzten bei einem Podiumsgespräch starke Impulse zur Rolle von Kirche in einer pluralen Gesellschaft. Später luden sie zu offenen Gesprächen an der Jugendkirche St. Johannes ein.

Musik, die verbindet

Wie sehr Musik die Menschen verbindet, zeigte sich später auf dem Neumarkt: 1.500 Sängerinnen und Sänger aus 67 Chören vereinten sich, begleitet von der Elblandphilharmonie, zu einem imposanten Klangkörper, der weit über die Stadt hinaus hallte. Weitere Höhepunkte bildeten das Familienmusical "Albert Schweitzer", Konzerte mit Gerhard Schöne und "The Voice of Germany"-Gewinner Samuel Rösch sowie die eindrucksvolle Aufführung der "Kronstädter Messe" in St. Petri.

Das Kulturkirchenfest war bewusst generationenübergreifend gestaltet. Während Kinder beim Basteln, Trommeln oder im Puppentheater voll auf ihre Kosten kamen, bot die "Stille-Oase" einen Ort des Rückzugs für alle, die nach innerer Einkehr suchten. Zahlreiche Kreativangebote, Mitmachaktionen und ein abendlicher Segen auf dem Neumarkt rundeten das Angebot ab.

Diskurs zu gesellschaftlichen Fragen

Doch das Fest war mehr als Musik und Mitmachangebote. In Diskussionen, Bibelarbeiten und Filmvorführungen wurde drängenden gesellschaftlichen Fragen Raum gegeben. Themen wie Frieden, Digitalisierung, Kinderrechte oder koloniales Erbe wurden offen diskutiert – unter anderem auf dem "Sachsensofa" oder im Anschluss an den Dokumentarfilm "Das leere Grab".

Am Sonntagmorgen bildete ein ökumenischer Gottesdienst mit internationalen Chören aus Tschechien und Manchester sowie einem sächsischen Posaunenchor den feierlichen Abschluss des Festes. Zwei Tage lang wurde Chemnitz zur Bühne für eine offene, zukunftsgewandte Kirche – getragen von Ehrenamt, Musik, Gespräch und Spiritualität.

sah/Michael Baudisch