AUF RELIGIÖSER SPURENSUCHE IN FRANKREICH
05.12.25
Eine Woche lang nahmen Lehrkräfte und Mitarbeitende der Edith-Stein-Schulstiftung das Angebot einer religiösen Bildungsreise wahr. Organisiert wurde sie vom Fachbereich Pastoral des Bistums Magdeburg (Bettina Albrecht) gemeinsam mit der Caritas (Susanna Erbring), der Edith-Stein-Schulstiftung (Patricia Erben-Grütz), der Fachakademie für Gemeindepastoral (Claudia von Kleist) und der Katholischen Erwachsenenbildung (Christine Böckmann). Gefördert wurde die Reise mit 8.000 Euro durch das Bonifatiuswerk. Stationen der Reise waren die Begegnung mit dem Freundeskreis Madeleine Delbrêl in Ivry-sur-Seine, der Besuch der Kathedrale von Chartres und das Treffen mit der Franz-Stock-Gesellschaft. Am letzten Tag stand die Kathedrale Notre-Dame in Paris auf dem Programm.
Für Veronika Janssen war die Reise eine Achterbahn der Gefühle. Sie ist Neugetaufte und über die Fachakademie für Gemeindepastoral auf das religiöse Bildungsangebot aufmerksam geworden. Besonders berührt hat sie eine Begebenheit, die Jean Mercier im “Seminar hinter Stacheldraht“ in Chartres erzählte – über den deutschen Priester Franz Stock. Dieser begleitete im Zweiten Weltkrieg französische Kriegsgefangene in den Tod. Überliefert ist der Wunsch eines Kriegsgefangenen kurz vor dessen Erschießung an Franz Stock: "Stell dich da hin, Franz, damit ich in meinem letzten Lebensmoment ein menschliches Gesicht sehe.”
In Ivry-sur-Seine besuchten die Teilnehmenden die Lebens- und Wirkungsstätte der Mystikerin Madeleine Delbrêl. Andrea da Silva Ferreira, Leiterin einer Kita, fasst ihre Eindrücke so zusammen: “Das Zimmer zu kennen, wo sie gewirkt hat. Als wäre sie gerade gegangen. Das war wie eine Zeitreise.”
Beeindruckt haben die Teilnehmenden nicht nur die Lebenszeugnisse von Franz Stock und Madeleine Delbrêl – die beide im Jahr 1904 geboren sind und um 1933/34 mit ihrer Arbeit in Paris bzw. Ivry-sur-Seine begonnen haben – sondern auch die Menschen, die die Gruppe an den authentischen Orten begleitet haben.
“Da war eine starke Motivation zu spüren, das Vermächtnis an Delbrêl und Stock wachzuhalten”, sagt Patricia Erben-Grütz von der Edith-Stein-Schulstiftung. “Das ist für mich eine Spur von Gott.”
(edith-stein-schulstiftung)