BONIFATIUSWERK FÖRDERT BEGEGNUNGSTAGE FÜR TRAUERNDE FAMILIEN DES CHRISTLICHEN HOSPIZDIENSTES DRESDEN

Momente der Leichtigkeit, Verbundenheit und Hoffnung

Die Tage standen unter dem Leitbild des Schmetterlings. (Foto: Anna Holtschke)
Die Tage standen unter dem Leitbild des Schmetterlings. (Foto: Anna Holtschke)

08.12.2025

Ruhe finden, Kraft schöpfen und Trauer in einem geschützten Rahmen teilen – darum ging es bei den Begegnungstagen für trauernde Familien, die der Christliche Hospizdienst Dresden dank der finanziellen Unterstützung des Bonifatiuswerkes im Waldschulheim Halbendorf/ Spree veranstaltet hat. 

Die vier intensiven Tage standen unter dem Leitbild des Schmetterlings: “Aus der Enge des Kokons kann vorsichtig neues Leben und neue Hoffnung entstehen. Rückzug, Stille und Schutz sind Teil der Trauer – und ebenso das Wachsen und Ausbreiten der eigenen Flügel, wenn die Zeit reif ist”, schreibt der Christliche Hospizdienst Dresden.

Ein besonderer Höhepunkt sei die Schatzsuche im Wald gewesen, die Eltern und Kinder gemeinsam absolviert haben. Laut dem Hospizdienst waren die Familien begeistert, wie schön es gewesen sei, zusammen Dinge zu entdecken, zu lachen und die Natur zu erleben. Ebenfalls beliebt sei das Färben der Schmetterlingstücher in Kleinfamilien gewesen: Eltern und Kinder bemalten Baumwolltücher, die später als Schmetterlingsflügel genutzt werden konnten – ein kreatives Symbol für Verwandlung, Leichtigkeit und Hoffnung. 

Besonders viel Freude bereitete den Kindern auch das Malen mit Naturfarben Henna, bei dem sie sich selbst und gegenseitig Muster auf Hände und Arme malten. Die Kinder hatten Gelegenheit zu Waldabenteuern, Experimenten, Malen, Basteln und Kapla. Die Eltern konnten exklusive Angebote wahrnehmen, darunter das Herstellen von Naturkosmetik, das besonders geschätzt wurde: “Naturkosmetik war super gut – bitte nächstes Jahr wieder”, sagte ein Teilnehmer.

Ein weiterer Höhepunkt waren die morgendlichen Yoga-Einheiten auf der großen Wiese des Außengeländes, mit einer Gruppe für Eltern und einer Gruppe für Kinder, die nach Wunsch auch barfuß teilnehmen konnten. Sie boten Raum für Körperwahrnehmung in der Natur sowie zum Entspannen und Ankommen am Tagesbeginn. Die Naturnähe des Waldschulheims, Lagerfeuerabende, gemeinsames Singen und Sternstunden am Abend rundeten die Begegnungstage ab und stärkten das Gemeinschaftsgefühl auf besondere Weise.

 

Bilder der Begegnungstage

Gottes schützender Segen

Die spirituelle Begleitung spielte eine zentrale Rolle: Auf unterschiedliche Weise wurde um Gottes Segen gebeten, sich gegenseitig ein Taschensegen geschenkt und mit einem riesengroßen Schwungtuch ein Segensdach symbolisiert, um zu erfahren, dass der Himmel schützenden Segen schickt. Morgens und abends verbanden sich die Familien bewusst mit dem Himmel und den Verstorbenen: Arme ausgestreckt gen Himmel, fest mit beiden Füßen auf der Erde stehend, spürten sie Halt und Verbundenheit zugleich. Morgentau, Gebete, das Anzünden von Kerzen für Verstorbene und das Abschiedsritual an der Spree ermöglichten, Gefühle zu teilen und zu verarbeiten. Viele Eltern nahmen diese Rituale als wertvollen Impuls für den Alltag mit: “Die Rituale zum Tagesbeginn und am Abend haben mir sehr gut getan – ich nehme sie mit nach Hause.”

Dank der Förderung des Bonifatiuswerkes mit 3.500 Euro konnten die Begegnungstage auf vier Tage ausgedehnt, qualifizierte Begleitung gesichert und kreative, spirituelle sowie naturbezogene Angebote ermöglicht werden. Familien, die sonst nicht hätten teilnehmen können, wurden entlastet: „Begegnungstage statt Urlaub – und es war so viel schöner.“ und „Ich konnte das erste Mal seit Langem richtig durchatmen.“ – so lauteten nur zwei der zahlreichen positiven Rückmeldungen. Beim Abschlusskreis am Samstag wurde deutlich, wie viel die Begegnungstage den Familien geben: neue Rituale, Momente der Leichtigkeit, Verbundenheit und Hoffnung. 

Ein Kind sagte: “Alles, was wir gemacht haben, hat sich gut angefühlt.” Eine Mutter ergänzte: "Bitte nichts anders machen." Die Begegnungstage 2025 waren geprägt von Wärme, Nähe, Natur, Kreativität, Yoga, Lagerfeuer, Singen, Henna-Malen, Segensritualen und echter Gemeinschaft. Für das Jahr 2026 wünschen sich viele Familien eine Wiederholung, um erneut Raum für Trauer, Glaube, Rituale und liebevolle Begleitung zu erleben.

(christlicher Hospizdienst Dresen e.V./bam)

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