"AUSRUFEZEICHEN FÜR CHRISTLICHE BILDUNG IN UNSERER STADT"

Neuer Schul-Campus in Hamburg eingeweiht

Erzbischof Dr. Stefan Heße und Dr. Christopher Haep (Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg) bei der feierlichen Einweihung des neuen Sophien-Campus in Hamburg-Barmbek. (Foto: Christof Haake)
Erzbischof Dr. Stefan Heße und Dr. Christopher Haep (Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg) bei der feierlichen Einweihung des neuen Sophien-Campus in Hamburg-Barmbek. (Foto: Christof Haake)

12.12.25

Mit der feierlichen Einweihung des neuen Sophien-Campus in Hamburg-Barmbek hat das Erzbistum Hamburg eines seiner bedeutendsten Schulbauprojekte abgeschlossen. Der lichtdurchflutete Neubau, in den das Erzbistum 25 Millionen Euro investiert hat, vereint die Katholische Sophienschule und die Kindertagesstätte St. Sophien auf mehr als 5.000 Quadratmeter Nutzfläche – und setzt dabei – gefördert vom Bonifatiuswerk – neue Maßstäbe für moderne Grundschulpädagogik, Ganztagsbildung, ökologische Nachhaltigkeit und gelebtes kirchliches Miteinander. 

“Was wir hier verwirklicht haben, ist nicht nur ein außergewöhnlich attraktives und pädagogisch wertvolles Zukunftsprojekt. Es ist ein Ausrufezeichen für christliche Bildung in unserer Stadt”, sagte Erzbischof Stefan Heße bei der Einweihungsfeier mit mehr als 350 Gästen. Künftig werden in direkter Nachbarschaft zum Mesterkamp-Quartier etwa 360 Kinder die Vor- und Grundschuljahrgänge besuchen.
 

Moderne Grundschulpädagogik

Der vom Hamburger Architekturbüro Bieling Architekten entworfene Neubau der katholischen Sophienschule wurde nach den Anforderungen einer zeitgemäßen, differenzierenden Grundschulpädagogik entwickelt. Lernlandschaften mit Klassenräumen, Beratungs- und Differenzierungsräumen gruppieren sich um großzügige “Marktplätze”, die individualisiertes Lernen ebenso ermöglichen wie Phasen der Entspannung und des freien Spiels. Foyer, Aula und Mensa im Erdgeschoss sowie Fachräume, Bibliothek, Lern- und Gruppenräume in den beiden Obergeschossen ordnen sich zudem um einen offenen dreigeschossigen Erschließungsbereich. Eine einladende Lesetreppe soll künftig als zentraler Begegnungs- und Lernort sowie für Vorlesepausen und Autorenlesungen dienen. Für die Ermöglichung digitaler Bildung ist die Schule mit moderner digitaler Infrastruktur ausgestattet worden.

Abwechslungsreicher Ganztag

Weil Kinder heute einen Großteil ihres Alltags in der Schule verbringen, wurde der Ganztagsgedanke architektonisch besonders berücksichtigt. Eine große Sporthalle, halb ins Untergeschoss eingelassen, eine helle Mensa, die multifunktionale Aula für Musik, Theater und Veranstaltungen, eine zentrale Lesetreppe sowie Bibliothek und ein Raum der Stille schaffen ein Umfeld, das Bildung, Bewegung, Kultur und Rückzug gleichermaßen ermöglicht. Mobile Bühnen- und Lichtmodule bieten im Erdgeschoss zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten für Konzerte, Versammlungen und kreativen Unterricht. Der Pausenhof wird durch große Fensterelemente in das schulische Leben einbezogen.

Ökologie und Nachhaltigkeit

“Der moderne Neubau der Kita und Grundschule erfüllt hohe ökologische Standards und setzt das Ökologiekonzept von Hamburgs katholischen Schulen konsequent um”, erklärt Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg. Als Holzhybridbau mit Photovoltaikanlagen und Dachbegrünungen trage er zu einer nachhaltigen Energie- und Flächennutzung bei. Begrünte Außenflächen, Insektenhotels, Nistplätze für Mauersegler in der Fassade sowie ein grünes Klassenzimmer auf der großen Gartenterrasse förderten Naturerfahrung und Umweltbewusstsein im Schulalltag, sagte Haep.

Einzigartiger Ort kirchlichen Lebens

“Der Sophien-Campus ist mehr als ein Schulstandort – er ist ein lebendiger Ort kirchlichen Lebens”, erklärt Erzbischof Heße. Die räumliche Nähe und architektonische Verzahnung von Vor- und Grundschule, Kindertagesstätte, Kirchengemeinde St. Sophien und dem Dominikanerkloster schaffen ein außergewöhnliches Ensemble.

Als spiritueller Mittelpunkt soll in den kommenden Monaten noch ein Raum der Stille mit höhlenartig geschwungener Holzdecke entstehen – als Rückzugsort, zum Innehalten und zum gemeinsamen Gebet. Thomas Twents, Bereichsleiter der Projektverwaltung im Bonifatiuswerk brachte zur Einweihungsfeier eine weitere Förderzusage in Höhe von 75.000 Euro mit, die für die Errichtung des “Raums der Stille” vorgesehen ist. Der Bau der Schule selbst wurde bereits mit 160.000 Euro vom Bonifatiuswerk gefördert. "Ein wunderbares Beispiel dafür, dass Schule auch für die Kleinsten mehr sein kann als Lesen, Schreiben, Rechnen, ist der 'Raum der Stille', der hier künftig einen geistlichen Mittelpunkt bilden soll", so Twents. Die Fähigkeit, zur Ruhe und Besinnung zu kommen, wird in einer Welt des Lärms und der Unruhe zur Schlüsselkompetenz – das kann keine KI ersetzen. “Richtschnur unseres Wirkens ist und bleibt das christliche Menschenbild, um Kinder von Beginn an für Verantwortung und Nächstenliebe, Respekt und Toleranz zu sensibilisieren”, erklärte die kommissarische Schulleiterin Beatrice Lipschütz.

Die in das Erdgeschoss integrierte Kindertagesstätte mit zwei Krippen- und zwei Elementargruppen liegt im hinteren Bereich des Neubaus, mit eigenem Außengelände.

“Wir möchten den Kindern ein Umfeld bieten, das Geborgenheit schenkt und gleichzeitig Neugierde weckt – ein Ort, an dem jedes Kind so angenommen wird, wie es ist, und sich in seinem eigenen Tempo entwickeln darf. Die hellen Räume, der multifunktionale Bewegungsraum und unser schönes Außengelände sind dafür die besten Voraussetzungen”, erklärt Thomas Kempa, Leiter der Abteilung Kindertagesstätten im Erzbistum Hamburg.

Schulentwicklung mit mäzenatischem Engagement

Mit mehr als 150 Millionen Euro an geplanten Investitionen an 17 Schulstandorten – davon 15 in Hamburg und zwei in Mecklenburg – setzt das Erzbistum Hamburg nach eigenen Angaben einen hochkomplexen und mehrjährigen Schulentwicklungsplan um, der jährlich 25 bis 30 Millionen Euro in Neubauten und umfassende Sanierungen des Bestands lenkt. Das entspricht mehr als 22.000 Euro je Schülerin und Schüler.

Besonders hervorzuheben ist das millionenschwere mäzenatische Engagement der Hamburger Unternehmerfamilie Franke, die seit drei Generationen eng mit Barmbek-Uhlenhorst verbunden ist. “Die katholischen Schulen sind ein wichtiger Teil des kirchlichen Lebens in Hamburg. Wir freuen uns, zu diesem großartigen Neubau beitragen zu können”, sagte Andreas Franke.

Schulabteilungsleiter Dr. Christopher Haep würdigte die Kooperation als wegweisend auch für zukünftige Bauvorhaben: "Dieser Sophien-Campus konnte auch deswegen verwirklicht werden, weil sich zahlreiche Menschen großartig eingebracht haben. Das ist beispielhaft und wegweisend.” Unterstützung erhielt das Bauprojekt zudem unter anderem von der Alexander-Otto-Sportstiftung, der IKEA-Stiftung, der Darlehnskasse Münster und TipTop-Gebäudeservice.

Der Einzug der Kitakinder in den Neubau ist für die erste Januarwoche des kommenden Jahres vorgesehen. Die Schulkinder folgen nach den Frühjahrsferien am 17. März 2026.

(christoph schommer/dün)

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