"TAT.ORT.NIKOLAUS"-AKTION SCHAFFT BUNDESWEIT "ORTE GUTER TATEN"

Große Freude bei Seeleuten und Lkw-Fahrern

Stefanie Gandera von der katholischen Seemannsmission Stella Maris hat die Bonifatiuswerk-Schoko-Nikoläuse an die Seeleute verteilt. (Foto: Stella Maris)
Stefanie Gandera von der katholischen Seemannsmission Stella Maris hat die Bonifatiuswerk-Schoko-Nikoläuse an die Seeleute verteilt. (Foto: Stella Maris)

09.12.25

“Nikolaus auf großer Fahrt” hieß es am Nikolaustag in der Katholischen Seemannsmission Stella Maris Hamburg. Ein Helferteam der Mission brachte den Schutzpatron der Seefahrer in Schokoform zu Seeleuten im Hamburger Hafen – einer von bundesweit 64 „Tat.Orten guter Taten“, die vom Bonifatiuswerk im Zuge der Aktion “Tat.Ort.Nikolaus: Gutes tun – kann jeder.” gefördert wurden. Die Ehren- und Hauptamtlichen der Seemannsmission wollten den Arbeitern im Hamburger Hafen, die lange von ihren Familien getrennt sind, eine Freude machen.

“Gutes Tun kann jeder, auch Menschen, wenn sie der Arbeit im Alltag nachgehen. Unter besonders schwierigen Umständen machen dies die Seeleute aus aller Welt, die dafür sorgen, dass über den Hamburger Hafen die Weihnachtsgeschenke für uns alle ankommen”, sagten die Helfer der Seemannsmission Stella Maris. 200 Seeleute erhielten einen Schoko-Nikolaus als Dankeschön für ihre Arbeit. „Mit der Aktion wollen wir den Seeleuten zeigen, dass sie nicht vergessen sind, ihnen Freude an Bord bringen und ihr Gottvertrauen durch die Erinnerung an den Schutzpatron stärken. Es ist wichtig, auch mal den Alltag zu durchbrechen und zu erleben, was der heilige Nikolaus auch Nicht-Christen sagen kann“, sagt Monica Döring, Leiterin der Katholischen Seemannsmission Stella Maris.

Große Freude auch bei Lkw-Fahrern auf der A45

An der A45 in Hessen haben Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer am vergangenen Sonntag Besuch vom heiligen Nikolaus bekommen. Zwei Teams waren zwischen den Auffahrten 24 “Haiger/Burbach” und 28 “Ehringhausen” unterwegs sein. Auf den Park- und Rastplätzen entlang der Autobahn in Mittelhessen verteilten die Ehren- und Hauptamtlichen der Pfarrei Zum Guten Hirten aus Dillenburg im Bistum Limburg in Kooperation mit der evangelischen Gemeinde Nikolaustüten. Darin waren Nüsse, Mandarinen, eine Dosensuppe, Duschgel und ein Schoko-Nikolaus. Die Verantwortlichen wollten damit ein Zeichen für eine Berufsgruppe setzen, die gesellschaftlich wie die Seeleute kaum Anerkennung erfährt. „Die Fahrerinnen und Fahrer stammen überwiegend aus osteuropäischen Ländern und mittlerweile sogar aus Indien. Sie arbeiten häufig unter prekären Bedingungen. Mit der Aktion möchten wir den Lkw-Fahrern, ohne die unsere Warenversorgung zusammenbrechen würde, mit dieser kleinen Geste im wahrsten Sinne des Wortes ‚Ansehen‘ schenken. Und das Lächeln, die Freude und die Überraschung der Fahrer erfreut auch die Herzen des Nikolaus-Teams", sagte Pastoralreferentin Bettina Tönnesen-Hoffmann.

"Was die Männer und Frauen leisten ist fantastisch"

Auch im Bistum Speyer wurde eine Aktion für Lkw-Fahrer ins Leben gerufen. Bei Kälte und Dunkelheit hat das Pastoralteam der Pfarrei Heiliger Wendelinus am Freitagabend in Ramstein Fernfahrer mit Nikolaustüten überrascht. Unter dem weiß-goldenen Gewand steckte Martin Pletsch, ständiger Diakon der Pfarrei. Gemeinsam mit Pfarrer Pious Oroplackal und vier Helfern zog er über das Gelände des Autohofs und klopfte an die Fahrerkabinen. Viele Gespräche sind entstanden. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch, mal mit Händen und Füßen. “Wir haben Menschen aus Polen, Rumänien, Italien, der Ukraine und verschiedenen Ländern gesehen. Die meisten waren total begeistert und überrascht”, berichtet Pfarrer Pious Oroplackal. In den Tüten steckte ein Schoko-Nikolaus vom Bonifatiuswerk, eine Mandarine, Nüsse und ein kleiner Text mit der Nikolauslegende in mehreren Sprachen. “Weil der Nikolaus ja was ganz anderes ist, als der Weihnachtsmann, der sonst in den Kaufhallen steht”, sagte Diakon Martin Pletsch. Die Aktion solle vor allem Danke sagen. Man wolle an die Lkw-Fahrer denken, die täglich unterwegs sind und Lebensmittel in die Läden bringen. “Was die Männer und Frauen leisten ist fantastisch”, sagte Pletsch. “Uns ist es wichtig, dass man die Leute auch mal beschenkt, an die fast niemand denkt. Ich bin froh, dass es die gibt”.

Schüler besuchen als Nikolaus stationäre Wohngruppen

In Saarbrücken lud die Kirche der Jugend eli.ja am Freitag zu einem besonderen Nikolaussingen für Groß und Klein ein. Morgens gab es ein Nikolaussingen in der Kirche der Jugend eli.ja, an dem 250 Schüler und Kindergartenkinder teilnahmen. Außer dem gemeinsamen Singen hörten die Kinder noch die Geschichte des heiligen Nikolaus und bekamen einen Schoko-Nikolaus geschenkt. Am Nachmittag fand das offene Nikolaussingen für Familien statt. Außerdem besuchten Schüler der katholischen Fachschule für Sozialpädagogik, die sich zu Nikoläusen hatten ausbilden lassen, Jugendhilfeeinrichtungen. Dort brachten sie den etwa 150 Kindern in stationären Wohngruppen Freude und kleine Geschenke.

Besondere Aktion für Demenzkranke im Eichsfeld

In Breitenworbis im Eichsfeld legte sich am Morgen des 5. Dezember eine besondere Stille über das Demenzheim Sankt Elisabeth und das Pflegeheim Sankt Josef. Es war die Stille der Erwartung – und schon bald sollte sie von einem Echo der Freude und Rührung abgelöst werden, als die Bewohnerinnen und Bewohner von Bischof Nikolaus einen Schoko-Nikolaus überreicht bekamen. “Die Motivation, die hinter unserem Projekt steckt, ist zutiefst menschlich: Es ist der Wunsch, den Menschen, die in Pflegeheimen leben, eine Brücke zu ihrer Vergangenheit und eine intensive Gegenwart der Freude zu schenken”, erläutert Sandra Schmidt, ehrenamtliche Helferin vom Pfarreirat der Kirchengemeinde St. Antonius in Leinenfelde-Worbis. Der heilige Nikolaus stehe für Nächstenliebe, Großzügigkeit und Trost. „Unsere Intention war es, diese Werte in einer physischen, greifbaren Form – dem Schokoladen-Nikolaus und der persönlichen Begegnung – in die Herzen zu tragen. Wir wollten zeigen: Sie sind nicht vergessen. Ihre Geschichte ist wertvoll." Die Resonanz sei überwältigend und zutiefst emotional gewesen. Sandra Schmidt: "Die hochbetagten Menschen, die teilweise mit Demenz leben, reagierten mit einer rührenden Offenheit. Auch die Pflegekräfte und Betreuer reagierten mit großer Herzlichkeit. Es sei eine spürbare Entlastung und Bereicherung des Heimalltags gewesen.

Nikolaus erfreut sozialschwache Familien in Ingolstadt

In Ingolstadt luden die die Ministranten der Pfarrei St. Pius ab 17 Uhr am Nikolaustag zu einer besonderen Aktion am sogenannten SocialSofa im Piusviertel ein. Das SocialSofa, gestaltet von der Mosaikkünstlerin Caroline Jung und Kindern der Christoph-Kolumbus-Grundschule, ist ein Ort der Begegnung mitten im Viertel. Es bietet Raum für Austausch, Veranstaltungen und Gemeinschaft – offen für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Das Piusviertel in Ingolstadt ist geprägt von kultureller Vielfalt und sozialer Herausforderung: Dort leben Familien aus mehr als 40 Nationen. "Unsere Aktion war ein voller Erfolg. Wir durften mitten in den Wohnblöcken und Hochhäusern der Pfarrei St. Pius in viele glückliche Kinderaugen blicken. Mehr als 100 Kinder waren dabei", sagte Diakon Udo B. Jung. Der Nikolaus wurde von Pfarrer Martin Geistbeck dargestellt, dem Vorsitzenden des diözesanen Bonifatiuswerkes im Bistum Eichstätt. "Viele Eltern waren dankbar für die Aktion und die vom Bonifatiuswerk zur Verfügung gestellten echten Schoko-Nikoläuse, die gerade so gereicht haben. Weil die Preise für Schokolade so gestiegen sind, wäre es vielen sozialschwachen Familien hier im Viertel nicht möglich gewesen, Nikoläuse für ihre Kinder zu kaufen", erläuterte der Diakon.

Zeichen gelebter Nächstenliebe

Im Marburger Schlossberg-Center hatten Mädchen und Jungen des katholischen Kindergartens St. Peter und Paul zum Nikolaustag Geschenke für die Kunden für den guten Zweck verpackt. Auch der Nikolaus war vor Ort. “Wir wollten mit der Aktion traditionelle Nikolausgeschichte erlebbar machen und dabei ein Zeichen gelebter Nächstenliebe setzen. Uns ist wichtig, dass Menschen aller Altersgruppen sowie Welt- und Glaubensansichten ins Gespräch kommen und ein verbindendes Erlebnis geschaffen wird schafft. Die Kinder und Erwachsenen sollen nicht nur Süßigkeiten bekommen, sondern auch etwas über die Geschichte und die Werte des Nikolaus erfahren – Nächstenliebe, Fürsorge und Mitmenschlichkeit”, sagte Rike Ober, Organisatorin der Aktion.

"Tat.Ort.Nikolaus"-Aktion stärkt christliche Werte

Für jeden guten "Tat.Ort" hat das Hilfswerk Schokonikoläuse für Projekte mit karitativer oder diakonischer Ausrichtung zur Verfügung gestellt; zusätzlich konnte ein Sachkostenzuschuss beantragt werden. Bereits zum sechsten Mal führt das Bonifatiuswerk diese Aktion im Zeitraum vom 1. bis 14. Dezember durch. In den vergangenen fünf Jahren sind bereits fast 400 Orte guter Taten in ganz Deutschland entstanden.

Die "Tat.Ort.Nikolaus"-Aktion ist Teil der bundesweit bekannten Initiative "Weihnachtsmannfreie Zone", die das Bonifatiuswerk bereits vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen hat. Ihr Ziel ist es, den heiligen Nikolaus mit seinen christlichen Werten wieder stärker in den gesellschaftlichen Blick zu rücken. Prominente Unterstützung erhält die Nikolausaktion neben der langjährigen Botschafterin Maite Kelly auch von Udo Lindenberg, der eigens für diese Aktion einen Nikolaus gemalt hat.

(bam)

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