CHORFESTIVAL MIT EINEM FESTLICHEN GOTTESDIENST AUF DEM MÜNCHENER MARIENPLATZ BEENDET
24.07.2025
Nach vier Tagen intensiver Begegnungen und tief bewegender musikalischer Erlebnisse ist das 45. internationale Chorfestival der Pueri Cantores in München mit einem festlichen Abschlussgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx auf dem Marienplatz zu seinem Ende gekommen. Unter dem Motto "CANTATE DOMINO – Vielstimmig für den Frieden – #comeandsing" trafen sich vom 16. bis 20. Juli 2025 rund 4.500 Sängerinnen und Sänger in 166 Chören aus 16 Ländern, um in der Bayerischen Hauptstadt für den Frieden zu singen. Ermöglicht wurde dieser Erfolg besonders durch die unermüdliche Anstrengung aller 537 Festival-Helfer. Das Bonifatiuswerk förderte die Teilnahme der schwedischen Pueri Cantores Chöre aus Stockholm, Uppsala, Örebro und Göteborg mit 10.000 Euro.
Der historische Marienplatz im Münchner Zentrum bot die perfekte Kulisse auch für die festliche Eröffnung des Festivals am Mittwochabend. Unter einem selbstgestalteten Kreuz, bunten Fahnen und Bannern verwandelten die Teilnehmer des Kinder- und Jugendchorfestivals die Innenstadt in einen Ort von globaler Freundschaft. Die offiziellen Begrüßungen durch den Präsidenten des Internationalen Verbandes, Jean Henric, und die Präsidentin des deutschen Nationalverbandes, Elisabeth Lehmann-Dronke, wurden durch Gesang der Festival-Klassiker "Come and Sing" des Komponisten Lukas Stollhof und "Cantate Domino" von Andreas Unterguggenberger gerahmt.
Die muttersprachlichen Gottesdienste bildeten den ersten Höhepunkt des Festivalprogramms am Donnerstag. In zahlreichen Münchner Kirchen gestaltete die Sängerinnen und Sänger eine Heilige Messe je in ihrer Sprache. Wegen der großen Zahl an deutschen Teilnehmern fanden hier gleich vier Gottesdienste parallel statt. Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und "Pueri Cantores-Bischof“, sowie der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler waren eingeladen, zwei dieser Gottesdienste zu feiern.
Gleich vier Friedensgebete am Donnerstag – und drei weitere am Freitag – drückten eine der Hauptsäulen in der Botschaft der internationalen Gemeinschaft der Pueri Cantores aus: Der Einsatz für den Frieden.
Die Begegnungskonzerte des Pueri-Cantores-Festivals in München boten eindrucksvolle Zeugnisse musikalischer Vielfalt und internationaler Gemeinschaft. In der Jesuitenkirche St. Michael sowie in St. Peter überzeugten Chöre aus Deutschland, Italien, Frankreich, Polen, Spanien und Schweden mit einem breiten Repertoire von Alter Musik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Besonders bewegend waren die gemeinsam gesungenen Stücke wie Mozarts "Ave verum" oder das abschließende "Dona nobis pacem" – starke Zeichen musikalischer Einheit und Friedensbotschaft. Auch die Galakonzerte "Pueri in Concert" begeisterten mit hoher Qualität und emotionaler Tiefe und machten die musikalische Exzellenz der jungen Sängerinnen und Sänger für ein breites Publikum erlebbar.
Seinen Einsatz im sozialen Engagement drückte der Verband der Pueri Cantores durch den freitäglichen Programmpunkt "Singen in sozialen Einrichtungen" aus. Er war ein Herzensprojekt innerhalb des Festivals, das laut Organisatorin Cordula Wilhelm von der Caritas München tief mit dem christlichen Auftrag und dem sozialen Anspruch der Pueri Cantores verbunden ist. Sein Ziel war es, die Musik zu Menschen zu bringen, die selbst keine Konzerte besuchen können – in Altenheimen, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen oder sogar im Frauengefängnis der JVA Stadelheim. Die Resonanz war überwältigend: 50 Chöre meldeten sich freiwillig, sodass für alle 34 Einrichtungen passende Ensembles gefunden werden konnten. Die Besuche wurden als bewegende, dankbar angenommene Begegnungen erlebt – sowohl von den Einrichtungen als auch von den Chören. Für Frau Wilhelm ist das Projekt ein Ausdruck lebendiger Nächstenliebe: Musik wird hier nicht nur aufgeführt, sondern geschenkt – als Trost, Freude und Zeichen von Gemeinschaft. Mit dem lebendigen Fest der Kulturen erreichte auch der Samstag auf dem Festival seinen absoluten Höhepunkt. Das gemeinsam gestaltete Programm spiegelte auf eindrucksvolle Weise die internationale Vielfalt der teilnehmenden Chöre wider. In einem farbenfrohen und ausgelassenen Rahmen präsentierten sich die Chöre mit landestypischen Liedern, Tänzen und sogar einem Glockenspiel des US-amerikanischen "Golden Gate Boys Choir". Auch der Auftritt des Sängerquartetts "German Gents" mit Klassikern wie "Dancing Queen" bewegte die jungen Sängerinnen und Sänger zu spontanen Tänzen und beherztem Mitsingen.
Mit dem sonntäglichen Abschlussgottesdienst erreichte das 45. internationale Chorfestival der Pueri Cantores seinen stimmgewaltigen Ausklang: Aus vollem Herzen sangen die 166 Chöre ein letztes Mal gemeinsam die Lieder aus dem Festival-Chorbuch, die sie durch die fünf Tage begleitet hatten. Auf der reich geschmückten Tribüne vor dem Rathaus feierte der Münchner Erzbischof den Gottesdienst umgeben von schaulustigen Passanten – mitten im Herz der Münchner Innenstadt. In seiner Predigt sprach er große Dankesworte für die vergangenen Tage aus und lobte die Gemeinschaft der Pueri Cantores: "Danke für Euer Zeugnis; Danke für Euer Friedensgebet". So vieles hätten die Sänger nach München gebracht, denn "kein Fest kann stattfinden ohne Musik", erklärte er. In seinen abschließenden Worten formulierte auch Jean Henric, Präsident der internationalen Föderation Pueri Cantores, seine Freude über dieses, für ihn als Präsident letztes Festival: "Dieser Kongress war wunderschön".
Noch ein letztes Mal konnte damit die Hymne des Festivals am Schluss des Gottesdienstes so eindrucksvoll mitreißen. Mit vielstimmigem Nachklang und dem Wunsch nach Frieden erklingt das Festivalmotto in Kopf, Herz und Alltag weiter: "CANTATE DOMINO – vielstimmig für den Frieden."
(Pueri Cantores)