RÜCKKEHRERSEMINAR BEIM FREIWILLIGEN-PROGRAMM
07.07.2025
"Es war für mich ein Jahr des Wachstums und des Entwickelns." So hat Friedrich Clasen seinen Freiwilligendienst in Norwegen erlebt. Gut ein Jahr war der 19-Jährige aus Rüthen (Kreis Soest) im Rahmen des Programms "Praktikum im Norden" an einer Grundschule in Bergen/Norwegen im Einsatz – organisiert vom Bonifatiuswerk. Heute kehrten Friedrich Clasen und 22 weitere Praktikantinnen und Praktikanten nach einem erlebnisreichen Jahr aus Nordeuropa zurück.
Im Haus Maria Immaculata wurden sie von Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen, Referentin Marisa Grummich und Projektkoordinatorin Ricarda Clasen (Newman-Institut, Uppsala) begrüßt. Drei Tage lang steht das "Rückkehrerseminar" ganz im Zeichen des Austauschs und des Wiedersehens. 23 junge Frauen und Männer aus 15 Bistümern waren in Gemeinden, Klöstern und kirchlichen Einrichtungen in Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Island und Dänemark ein Jahr freiwillig im Dienst. Vor Ort leisteten sie wichtige Arbeit, für die in den Diaspora-Regionen die personellen Kapazitäten und die finanziellen Mittel fehlen.
"Erschöpft, aber glücklich", "voller Vorfreude auf Zuhause", "müde" waren Begriffe, die immer wieder bei den Gesprächen untereinander zu hören waren. Die Zeit im Freiwilligenprogramm beschrieben viele als ebenso auf- wie anregend. So hat es auch Friedrich Clasen erlebt. Sein Einsatzort war die St-Paul-Grundschule der "Norske Korherren" in Bergen. Der 19-Jährige hat unter anderem im Deutsch-Unterricht assistiert und dabei gemerkt, wie anders es ist, vor einer Klasse zu stehen und diese zur Ruhe zu bringen, statt als Schüler Teil des Getümmels zu sein. "Das war anfangs schon schwierig", lacht Friedrich Clasen. In der Betreuung eines autistischen Schülers habe er erfahren, dass ihm solche Eins-zu-Eins-Betreuungssituationen mehr liegen. "Ich hatte nach dem Abi die Idee, Psychologie zu studieren. Im Praktikum hat sich dieser Plan nun verfestigt", erzählt der Rüthener.
Am Mittwoch erhalten Friedrich Clasen und die anderen Teilnehmenden ihre Abschlusszertifikate. Danach ist aber nicht automatisch Schluss. Viele bleiben dem Projekt über ihre Einsatzzeit hinaus verbunden – ein lebendiges Netzwerk ehemaliger Teilnehmender hat sich etabliert.
Seit Beginn des Programms im Jahr 2011 haben gut 250 junge Menschen das "Praktikum im Norden" absolviert. Jährlich machen sich 20 bis 30 Freiwillige auf den Weg in die Diaspora-Gemeinden Nordeuropas und des Baltikums. Im Freiwilligen-Programm "Praktikum im Norden" kooperieren das Bonifatiuswerk und das Newman Institut im schwedischen Uppsala. Ziel des internationalen Jugendfreiwilligendienstes ist es, die katholische Kirche in Nordeuropa und dem Baltikum kennenzulernen und zu unterstützen. Teilnehmen können alle interessierten jungen Menschen ab 18 Jahre. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.praktikum-im-norden.de