DAS "TOR ZUR ARKTIS" ENTDECKEN

Priester aus ganz Deutschland reisen mit dem Bonifatiuswerk nach Norwegen

Gut gelandet: Die Reiseteilnehmer auf Entdeckungstour in Tromsø mit Andreas Kaiser, Referent im Stiftungszentrum des Bonifatiuswerkes (l.). (Foto: privat)
Gut gelandet: Die Reiseteilnehmer auf Entdeckungstour in Tromsø mit Andreas Kaiser, Referent im Stiftungszentrum des Bonifatiuswerkes (l.). (Foto: privat)

11.06.2025

Die Bezeichnung "Tor zur Arktis" hat sich die norwegische Stadt Tromsø zu eigen gemacht. Sie liegt nicht nur oberhalb des Polarkreises, sondern Tromsø spielt auch eine zentrale Rolle in der Geschichte der Arktis- und Polarforschung und soll zu den weltweit besten Orten gehören, um Nordlichter zu sehen.

Diese Stadt ist Ausgangspunkt für eine siebentägige Reise des Bonifatiuswerkes, bei der Priester aus ganz Deutschland nicht nur die außergewöhnliche Landschaft erleben, sondern auch mehr über das "Tor zur Kirche in der Arktis" erfahren werden. Zu der Territorial-Prälatur Tromsø gehören 7.175 Katholiken, die in neun Pfarreien von zwölf Priestern betreut werden. Insgesamt leben in der Prälatur knapp 491.000 Einwohner. Diese extreme Diaspora-Situation kennenzulernen, fasziniert auch Pfarrer Jens Körber aus dem Bistum Fulda: "Die weiten Entfernungen zueinander, die Lebendigkeit der kleinen Gemeinden und Gemeinschaften untereinander bringen Ideenvielfalt in die pastorale Arbeit. Das ist auch für mich, für die Pastoral in unseren Pfarreien, interessant." 

Die Priestergruppe wird unter Leitung von Andreas Kaiser, Referent im Bonifatius Stiftungszentrum, nicht nur die lutherische Eismeerkathedrale, als modernes Wahrzeichen der Stadt Tromsø besuchen, deren Architektur von Eisschollen und Bergen inspiriert ist, sondern auch in der katholischen Kathedralpfarrei "Unsere Liebe Frau" einen Gottesdienst mit Gemeindemitgliedern feiern.


Bis zur nördlichsten Pfarrei der Welt

Im nördlichsten Kamel der Welt "Totus Tuus" hat die Reisegruppe Zeit, um sich mit den Ordensschwestern auszutauschen, die in Klausur leben. In ihrem Kloster, das vom Bonifatiuswerk mit seiner Bauhilfe finanziell unterstützt wird, suchen viele Menschen einen Ort der Ruhe.

Weiter nördlich steht ein weiterer Projektbesuch an der Nordküste Norwegens an. In Alta werden die Reiseteilnehmer die katholische Gemeinde St. Josef besuchen, in der sich schon 1885 die Nordpolmission um Glaubensweitergabe nördlich des Polarkreises gekümmert hat.  

Die nördlichste Pfarrei der Welt finden die Priester aus Deutschland in Hammerfest. Der katholischen Pfarrei St. Michael gehören heute mehr als 70 Nationen an. Die Gemeindemitglieder kommen beispielsweise aus Polen, den Philippinen, Vietnam oder Eritrea. Von Hammerfest wird die Reisegruppe zudem zum Nordkap aufbrechen, wo die Weite der Arktis spürbar wird.


Direkte Diaspora-Erfahrungen ermöglichen

"Diese Reise ist mehr als ein Blick über den Tellerrand – sie ist eine geistliche Erfahrung. In der kargen Weite Nordnorwegens, im Licht der Mitternachtssonne und im stillen Zeugnis der wenigen Katholiken vor Ort spüren wir, wie kraftvoll der Glaube in der Diaspora lebt und was Kirche auch sein kann: präsent, trotz großer Distanzen und glaubwürdig im Kleinen. Für das Bonifatiuswerk ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Perspektivwechsel Geistlichen zu ermöglichen – er kann die eigene Berufung stärken und den Blick für den katholischen Glauben am Rande Europas öffnen", sagt Andreas Kaiser. Seit 2018 begleitet er die stattfindenden Reisen für Priester und Diakone und erlebt jedes Mal neu, wie berührt die Geistlichen aus Deutschland von den Erfahrungen und der Arbeit des Bonifatiuswerkes in der Diaspora sind – auch ein Grund für Pfarrer Körber, abermals an der Reise teilzunehmen: "Wer einmal mit dem Bonifatiuswerk und seinem Referenten Andreas Kaiser auf Reisen war, der meldet sich gerne wieder an."

(thmei)