EINBLICKE IN DIE ARBEIT EINES INTERNATIONAL TÄTIGEN HILFSWERKES

Presbyteratskurs besucht das Bonifatiuswerk

12 Diakone aus den Bistümern Hamburg, Osnabrück, Fulda, Paderborn, Aachen, Görlitz und Münster waren zu Gast im Bonifatiuswerk. (Foto: Hartmut Salzmann)
12 Diakone aus den Bistümern Hamburg, Osnabrück, Fulda, Paderborn, Aachen, Görlitz und Münster waren zu Gast im Bonifatiuswerk. (Foto: Hartmut Salzmann)

20.05.2025

Es hat schon eine gewisse Tradition, dass Priesterkandidaten kurz vor der Weihe zu Gast beim Bonifatiuswerk sind. So auch gestern, als zwölf Diakone aus ganz Deutschland dem Hilfswerk einen Besuch abstatteten. Die zwölf jungen Männer gehören zum Presbyteratskurs innerhalb der Kooperation von 14 (Erz-)Bistümern im Norden, Osten und Westen Deutschlands. Derzeit absolvieren die Diakone in Paderborn ihren nächsten Ausbildungsblock. Daher lag es nahe, das Bonifatiuswerk als international tätiges Hilfswerk für den Glauben sowie das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe noch näher kennenzulernen. In den Gesprächen wurde deutlich, dass den Diakonen das Bonifatiuswerk alles andere als unbekannt ist. Berührungspunkte gab es beispielsweise durch die vom Bonifatiuswerk entwickelten Materialien zur Vorbereitung auf die Erstkommunion und die Firmung oder die weithin bekannten gelben "BONI-Busse".

Begrüßt wurden die Gäste von Generalsekretär Monsignore Georg Austen. Er stellte nicht nur die vielfältigen Hilfsprojekte des Bonifatiuswerkes vor. Monsignore Austen gab auch einen Einblick in das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe, das unter einem Dach mit dem Bonifatiuswerk residiert. "Ein Hilfswerk von Priestern für Priester", so warb Monsignore Austen für das Diaspora-Kommissariat und berichtete, dass die Priester in Deutschland ein Prozent ihres Gehaltes an das Kommissariat abgeben, um Glaubensbrüder in Nord-, Mittel- und Osteuropas zu unterstützen.

Austen sprach mit den Diakonen über die Veränderungen und Umbrüche, derer sich die Kirche ausgesetzt sieht. Dies verändere auch das Gesicht der Diaspora. Den Umbrüchen müsse sich auch das Bonifatiuswerk selbst stellen und die Fragen beantworten: "Welche Gestalt der Kirche können wir als Diaspora-Hilfswerk unterstützen und fördern?"

"Offene Augen, wache Herzen"

Julian Heese, Leiter des Bereichs Missionarische und diakonische Pastoral, stellte konkrete Hilfsprojekte vor, die das Bonifatiuswerk in den Diaspora-Regionen in Deutschland, Nordeuropa und im Baltikum unterstützt. Sein Fazit: "Der Besuch der angehenden Priester kurz vor ihrer Weihe war eine schöne Gelegenheit zum persönlichen Austausch." Das Bonifatiuswerks habe deutlich machen können, wie wichtig Nähe, Engagement und gelebter Glaube gerade dort seien, wo sich Kirche zahlenmäßig in der Minderheit befinde. Julian Heese: "Wir wünschen den zukünftigen Priestern für ihren Dienst offene Augen, wache Herzen und Gottes Segen. Im Gebet werden wir die jungen Männer auf dem Weg zu ihrer Weihe begleiten."

In den kommenden Monaten werden die zwölf Diakone das Sakrament der Priesterweihe in ihren jeweiligen Bistümern empfangen. Damit endet ein acht Jahre dauernder Ausbildungsweg. Die Ausbildung startet mit dem sogenannten Propädeutikum, in der eine grundlegende Einführung und ein tieferer Einblick in das geistliche Leben im Fokus stehen. Es folgt ein fünfjähriges Studium der katholischen Theologie und schließlich der zweijährige Pastoralkurs, der die künftigen Priester auf den Dienst in der Gemeinde vorbereitet. 

(sah)