PERSONALSTELLEN-FÖRDERUNG ZEIGT WIRKUNG

Zwei Frauen bringen die Caritas in Lettland nach vorne

Die Betreuung von Jugendlichen hat sich die Caritas in der Regionen Latgale und Zemgale (Lettland) auf die Fahnen geschrieben. Beim Vernetzungstreffen "Tage der Barmherzigkeit" wurde das deutlich. Foto: Caritas Lettland
Die Betreuung von Jugendlichen hat sich die Caritas in der Regionen Latgale und Zemgale (Lettland) auf die Fahnen geschrieben. Beim Vernetzungstreffen "Tage der Barmherzigkeit" wurde das deutlich. Foto: Caritas Lettland

Mit viel Einsatz und Hoffnung im Gepäck hat die Caritas Lettland im Herbst 2024 begonnen, ihre Aktivitäten auszuweiten. Ziel ist es, benachteiligten und schutzbedürftigen Menschen im südöstlichen Latgale und dem im Süden gelegenen Zemgale zu helfen. Mit Janīna Kursīte und Inga Svētiņa hat die Caritas Lettland zwei engagierte Frauen gefunden, die diesem Anspruch gerecht werden. Ihre Personalstellen fördert das Bonifatiuswerk noch bis August 2026 mit insgesamt 107.800 Euro. Nun haben Janina Kursīte und Inga Svētiņa einen Zwischenbericht vorgelegt.

Seit sie gestartet sind, wurden bereits zwei regionale Caritas-Zentren in den ländlich geprägten Regionen Latgale und Zemgale aufgebaut. In Gesprächen mit den Bischöfen der beiden Regionen wurde die enge Zusammenarbeit zwischen Caritas und Kirche auf den Weg gebracht – mit ersten sichtbaren Erfolgen: Sechs neue Caritas-Pfarreigruppen haben sich seither gegründet.  

Ein weiterer Meilenstein war die Eröffnung eines ersten Verteilzentrums für humanitäre Hilfe in der im Südosten gelegenen Stadt Daugavpils (79.000 Einwohner). In Zemgale laufen die letzten Vorbereitungen, um ein ähnliches Angebot in der Kleinstadt Bauska zu starten.

Parallel dazu haben die beiden Frauen ein vielfältiges Bildungsangebot für Ehrenamtliche ins Leben gerufen. Als besonders inspirierend beschreibt Inga Svētiņa die neu geschaffene Bewegung der „Caritas-Botschafter“. Diese Initiative sei ins Leben gerufen worden, „um Freiwillige besser zu unterstützen, in deren Gemeinde es noch keine Caritas-Gruppe gibt“. Über digitale Kanäle wie WhatsApp bleiben sie in Kontakt und bekommen regelmäßig Impulse für ihr Engagement.  

Neben dem kirchlichen Rückhalt setzt das Projekt auch stark auf die Zusammenarbeit mit kommunalen Stellen. Besonders in Jelgava, der viertgrößten Stadt des Landes, öffneten sich wichtige Türen: Die Stadtverwaltung zeigten großes Interesse an einer Kooperation, etwa in der Betreuung gefährdeter Jugendlicher. Auch hier leistet Caritas bereits wertvolle Vorarbeit. Der Bedarf an sozialer Arbeit ist groß. Aktuell kümmern sich nur zwei Sozialarbeiterinnen um mehr als 130 Jugendliche, die Hilfe und Beratung brauchen.

Die kommenden Monate wollen die beiden Caritas-Frauen nutzen, um bestehende Strukturen weiter zu festigen. „In Zemgale soll das zweite Hilfszentrum eröffnet werden, die Zusammenarbeit mit Gemeinden und sozialen Einrichtungen wird weiter vertieft“, erklärt Inga Svētiņa. Zudem ist eine Reise nach Kaunas (Litauen) geplant, bei der lettische Ehrenamtliche von den Erfahrungen der dortigen Caritas lernen und neue Ideen mit nach Hause bringen können.  

(sah)