DIESJÄHRIGE EXERZITIENREISE DES BONIFATIUSWERKES FÜHRT NACH NORWEGEN
12.09.2025
Eine ganz besondere Atempause vom Alltag haben sich die in den vergangenen Tagen Teilnehmenden der diesjährigen Exerzitienreise des Bonifatiuswerkes genommen. In der Stille und landschaftlichen Weite Norwegens gab es für die 16 Reisenden vor allem eines: Zeit. Zeit für sich, für das Gebet, für die Auseinandersetzung mit biblischen Texten, zum Nachsinnen und zum Staunen. Begleitet wurde die Gruppe von Dr. Katrin Brockmöller, Direktorin des Katholische Bibelwerks e. V., sowie von Eva Dreier, Referentin im Bonifatiuswerk. Die Teilnehmenden zogen ein sehr positives Fazit. "Ich bin so froh, diese Reise nach Norwegen gemacht zu haben", sagte die Mitreisende Monika Anthes.
Die Reise begann mit einem ersten gemeinsamen Moment des Innehaltens in der Kapelle am Frankfurter Flughafen. Von dort aus ging es mit dem Flugzeug über die südnorwegische Stadt Bergen bis nach Trondheim in der Provinz Trøndelag. Das Gästehaus des Birgittenklosters im Trondheimer Stadtteil Tiller bildete den Ausgangspunkt der sechs intensiven Reisetage. Im Birgittenkloster wurde der Gruppe nicht nur die herzliche Gastfreundschaft der Ordensfrauen zu teil. Sie erfuhren auch die geschwisterliche Einladung zum Teilen des klösterlichen Lebensrhythmus.
Die ersten zwei Tage vor Ort waren ganz den Exerzitien gewidmet. Unter der Anleitung von Katrin Brockmöller wurden in mehreren gemeinsamen Einheiten biblische Texte über Stille und Wasser erkundet. Besondere Schwerpunkte lagen dabei auf dem Buch der Psalmen, auf der Schöpfungserzählung in Genesis 1 und der neutestamentlichen Erzählung der Stillung des Seesturms. Außerhalb der Einheiten hatten die Teilnehmenden Raum und Zeit, in der klösterlichen Umgebung und im Schweigen ihren persönlichen Gedanken nachzuspüren. "Es hat mir sehr viel Freude gemacht, mit der Gruppe des Bonifatiuswerkes in Norwegen biblische Texte intensiv zu lesen. Die Atmosphäre der Klöster und die Landschaft sind einfach ein guter Ort, das Wort Gottes ganz lebendig und ermutigend zu entdecken", fasste Katrin Brockmöller zusammen. Besonders die Stille und die Langsamkeit seien wohltuend gewesen. "Ich glaube, das gemeinsame Lesen und Beten der Psalmen hat uns gut auf die Begegnungen in den Klöstern eingestimmt", sagte sie.
Die zweite Hälfte der Exerzitientage führte die Gruppe zunächst in die Innenstadt von Trondheim, wo sie den Sonntagsgottesdienst inklusive Gemeinde-Begegnung beim Kirchenkaffee im katholischen St. Olavs Dom erlebte. Eine anschließende Stadtführung ergänzte die persönlichen Eindrücke mit geschichtlichen und aktuellen Informationen zum gesellschaftlichen wie religiösen Leben der Menschen am Trondheim-Fjord.
Am Tag darauf folgte ein Ausflug mit dem Reisebus zu den Klöstern Tautra und Munkeby – ein abschließender Höhepunkt der Reise. Den Teilnehmer Bernhard Hamacher hat besonders die Begegnung mit den Trappistinnen auf der Insel Tautra beeindruckt: "Mich hat der Austausch mit Schwester Hanne-Maria sehr bewegt, vor allem, als sie sagte, dass ihre Aufgabe als Kloster ganz einfach darin besteht, da zu sein. Diese einladende Offenheit beeindruckt mich." In Tautra war die Gruppe eingeladen, am Mittagsgebet der Schwestern zur Sext teilzunehmen. In der Kapelle gibt eine große Fensterfront hinter dem Altar den Blick auf den Fjord frei. Unweigerlich kamen hier die Gedanken zu den biblischen Wasser-Worten wieder in den Sinn. In Munkeby berichtete der Trappist Bruder Arnaud vom monastischen Leben der kleinen klösterlichen Gemeinschaft und davon, wie die noch junge Klosterneugründung vor Ort wirkt: "Anders als in unseren Klöstern in Frankreich kommen die Menschen nicht, um an unseren Gebeten teilzunehmen, auch wenn wir natürlich jeden willkommen heißen. Aber im Sommer bringen die Menschen aus der Umgebung ihre Familien hier her, um ihnen das Kloster zu zeigen." Ein geistlicher Impuls in der Klosterkirche in Munkeby bildete den spirituellen Abschluss der Exerzitienreise, bevor es zurück nach Frankfurt ging.
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