DER ERSTE BONI-BUS FÄHRT NUN AUCH IM BISTUM REGENSBURG

Acht neue rapsgelbe BONI-Busse für Deutschlands Bistümer

Monsignore Georg Austen (hintere Reihe, 8.v.l.) übergab in Paderborn an die Vertreter von acht Kirchengemeinden und Institutionen aus den Bistümern Erfurt, Essen, Hildesheim, Magdeburg, Mainz und Regensburg und dem Erzbistum Hamburg einen rapsgelben BONI-Bus. Foto: Lena Reiher
Monsignore Georg Austen (hintere Reihe, 8.v.l.) übergab in Paderborn an die Vertreter von acht Kirchengemeinden und Institutionen aus den Bistümern Erfurt, Essen, Hildesheim, Magdeburg, Mainz und Regensburg und dem Erzbistum Hamburg einen rapsgelben BONI-Bus. Foto: Lena Reiher

15.03.2016

Zum ersten Mal in diesem Jahr hat das Bonifatiuswerk wieder seine rapsgelben BONI-Busse ausgeliefert. Acht Kirchengemeinden und Institutionen aus den Bistümern Erfurt, Essen, Hildesheim, Magdeburg, Mainz und Regensburg und dem Erzbistum Hamburg konnten die Fahrzeuge in Paderborn entgegen nehmen. Zum allerersten Mal ging dabei ein BONI-Bus in das Bistum Regensburg.

„Villa Lampe“ in Heilbad Heiligenstadt

„Eine große Freude“, sei der neue BONI-Bus für die „Villa Lampe“ in Heilbad Heiligenstadt, sagte Mitarbeiter Wolfgang Wagner. Die Einrichtung im Norden Thüringens hat sich der Jugendsozialarbeit in unterschiedlichen Formen verschrieben und wird getragen von den Salesianern Don Boscos sowie dem Bistum Erfurt. Die Tätigkeiten reichen von der Arbeit an Schulen über berufsbegleitende Jugendarbeit bis hin zur Betreuung jugendlicher Aussiedler. „Gerade haben wir auch sehr stark mit Flüchtlingen zu tun“, so Wagner. Für die vielfältigen Aufgaben sei Mobilität unerlässlich – und der 20 Jahre alte Bus der „Villa Lampe“ müsse dringend ersetzt werden.

Kirchengemeinde St. Matthäus in Altena

Die Wege sind weit und sie werden noch weiter. Durch die Strukturreform im Bistum Essen ist auch die katholische Kirchengemeinde St. Matthäus in Altena gewachsen. In einer zweiten Umstrukturierungs-Welle bis 2018 soll eine weitere Kirche aufgegeben werden. Deshalb wird in der Stadt im Sauerland laut Pfarrer Ulrich Schmalenbach dringend ein neuer BONI-Bus benötigt. „Gerade am Wochenende ist der öffentliche Nahverkehr bei uns nicht nutzbar“, sagte Schmalenbach. Unter anderem soll der Bus die Kinder und Jugendlichen einer Förderschule zum therapeutischen Reiten transportieren. Doch auch für die im Pfarrheim untergebrachten Asylbewerber werde das Transportmittel gebraucht.

Kirchengemeinde Heilig Kreuz

Zurzeit sind es 6.000 Gemeindemitglieder, ab April werden es bis zu 25.000 sein. „Bei uns entsteht bald ein neuer pastoraler Raum mit drei weiteren Gemeinden“, sagte Kirchenvorstandsmitglied Arne Simmig aus der Hamburger Kirchengemeinde Heilig Kreuz. Die daraus resultierenden größeren Entfernungen auf dem Gemeindegebiet machen dringend einen neuen BONI-Bus erforderlich. Eingesetzt werden soll das Automobil für Jung und Alt: „Wir benötigen es für Seniorennachmittage, aber auch für Fahrten der Erstkommunionkinder, Pfadfinder oder Firmlinge“, so Simmig.

Gemeinde St. Michael in Münster

Die Neugier auf ihren BONI-Bus war in der Gemeinde St. Michael in Münster besonders groß. Mit gleich acht Personen kam die Delegation aus dem Bistum Hildesheim zur Bus-Übergabe nach Paderborn. Mitten in der Lüneburger Heide, mitten in der Diaspora liege seine Gemeinde, so der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Otto Hechinger. Und die Wege seien oft weit: „Zu unserer Gemeinde gehören viele umliegende Ortschaften.“ Der Bus soll in der Jugend- und Seniorenarbeit eingesetzt werden, aber auch, um die Gemeindemitglieder zum Gottesdienst transportieren zu können. Hechinger verdeutlicht: „Wir sind glücklich und dankbar, dass wir heute einen BONI-Bus erhalten.“

Kirchengemeinde Heilige Familie in Bitterfeld-Wolfen, Bistum Magdeburg

3.050 Katholiken zählt die Kirchengemeinde Heilige Familie in Bitterfeld-Wolfen im Bistum Magdeburg, die sich über 400 km² erstreckt. „Wenn wir vom einen Ende der Gemeinde zum anderen mit dem Auto gelangen wollen, benötigen wir etwa 45 Minuten, aber nur wenn die Straßen frei sind“, beschreibt Diakon Klemens Schubert die Situation der Gemeinde. „Allein um diese Strecken zu überwinden, wird der BONI-Bus dringend gebraucht. Zudem bieten wir einen Gottesdienst Hol- und Bringdienst für Senioren an, leiten den Religionsunterricht an vier Grundschulen und einem Gymnasium und stellen ihn vielen weiteren Vereinen zur Verfügung.“

Kirchengemeinde Schmerzhafte Mutter in Torgau

In das Bistum Magdeburg ging auch ein zweiter BONI-Bus. Die Kirchengemeinde Schmerzhafte Mutter in Torgau konnte sich über das rapsgelbe Fahrzeug freuen. In der Gemeinde, die im Durchmesser 20 Kilometer misst, ergeben sich weite Wege ganz von selbst, wie Pfarrer Bernhard Schacht, verdeutlicht: „Bei uns auf dem Land ist das Auto das einzige Transportmittel und damit für die Gemeindearbeit lebensnotwendig. Wir haben in unserer Gemeinde schon einige Busse besessen, nun haben wir unseren ersten BONI-Bus vom Bonifatiuswerk erhalten und sind sehr froh darüber, dass er unser Gemeindeleben mobilisiert.“

Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer aus Weiterstadt, Bistum Mainz

Die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer aus Weiterstadt im Bistum Mainz konnte schon ihren dritten BONI-Bus in Paderborn abholen. „In unserer Gemeinde leben etwa 7.000 Katholiken, denen wir ein vielfältiges und lebendiges Gemeindeleben ermöglichen möchten. Wir bieten Jugendfreizeiten an, bei denen der BONI-Bus zum Beispiel als Versorgungsfahrzeug eingesetzt wird, aber auch Seniorennachmittage und Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Vor einem dreiviertel Jahr musste unser alter Bus verschrottet werden, jetzt freuen wir uns sehr auf unseren neuen“, erklärte Pastoralreferent Markus Stutzenberger. 

Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Bistum Regensburg

Von nun an fährt auch der allererste BONI-Bus durch das Bistum Regensburg. Die Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt aus Thiersheim liegt in der oberfränkischen Region des Bistums. „Viele denken, Regensburg sei ein fest katholisches Bistum, doch hier im Oberfränkischen gibt es einen ‚Zipfel‘ Diaspora, in dem nur 11,6 Prozent Katholiken leben“, beschreibt Gemeindereferent Ulrich Frey. „Seit drei Jahren zählt unsere Gemeinde zu einer Pfarreiengemeinschaft. Dies bringt einige Mobilitäts-Probleme mit sich, denn viele Gemeindemitglieder, die zum Gottesdienst kommen möchten, sind nicht mehr mobil. Auf der anderen Seite sind die Kinder, die zur Kommunionvorbereitung kommen möchten noch nicht mobil. Daher freuen wir uns sehr nun den BONI-Bus in unserer Gemeinde zu haben.“

Das Bonifatiuswerk unterstützt die Anschaffung eines BONI-Busses mit zwei Dritteln der Anschaffungskosten. Sie werden eingesetzt in Diasporagebieten, denn die katholischen Christen haben oft große Entfernungen zu überbrücken.

MEHR ÜBER DIE VERKEHRSHILFE

Seit nunmehr 60 Jahren vergibt das Bonifatiuswerk seine rapsgelben mobilen Glaubenshelfer. Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, weiß um die Bedeutung der Fahrzeuge für die Gemeindemitglieder: „Die BONI-Busse sind eine elementare Hilfe für Regionen, in denen der Öffentliche Personennahverkehr an den Wochenenden und oftmals auch während der Woche nur geringe Möglichkeiten bietet. Besonders ältere Menschen erfahren Dank des ehrenamtlichen Engagements  zahlreicher Bulli-Fahrer Glaubensgemeinschaft statt Einsamkeit und bleiben so ein wichtiger Teil der jeweiligen Gemeinde.“

Das Bonifatiuswerk fördert im Jahr ungefähr 40 BONI-Busse, dabei übernimmt das Bonifatiuswerk zwei Drittel der Anschaffungskosten. Das Hilfswerk trägt so dazu bei, dass katholische Christen, die weit voneinander entfernt in einer Minderheit leben, in Gemeinschaft ihren Glauben leben können.