AUFTRAG, ZIEL UND INHALTLICHE GRUNDLAGEN

Bonifatiuswerk optimiert interne Strukturen und Prozesse

Von Links: Präsident Heinz Paus, Vizepräsident Hermann Fränkert-Fechter, Generalsekretär Monsignore Georg Austen und Geschäftsführer Martin Guntermann. Foto: Patrick Kleibold
Von Links: Präsident Heinz Paus, Vizepräsident Hermann Fränkert-Fechter, Generalsekretär Monsignore Georg Austen und Geschäftsführer Martin Guntermann. Foto: Patrick Kleibold

28.04.2017

Analysiert, optimiert und auf aktuelle und künftige Rahmenbedingungen ausgerichtet

Die Zukunft von Gemeinschaft, Kirche und die Weitergabe des Glaubens in unserer Gesellschaft entsprechend mitgestalten zu können setzt voraus, seine eigene Arbeit, seine eigenen Strukturen und Prozesse immer wieder in Frage zu stellen und diese den aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen anzupassen. Einen solchen selbstkritischen Prozess hat das Bonifatiuswerk nun durchlaufen. Dabei wurden die internen Strukturen und Prozesse des 1849 gegründeten Hilfswerkes analysiert, optimiert und auf aktuelle und künftige Rahmenbedingungen ausgerichtet.

Gerade die gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen bringen mit sich, dass immer mehr Katholiken auf vielfältige Weise ihr kirchliches Leben als Leben in der Diaspora erfahren. Als Konsequenz daraus hat das Bonifatiuswerk einen Optimierungsprozess seiner internen Strukturen und Prozesse angestoßen. Zum einen wurde eine ausführliche Standortvergewisserung verabschiedet, in denen Auftrag, Inhalte der Arbeit und Ziele überarbeitet wurden. Zum anderen wurde eine Satzungsänderung beschlossen.

Hilfswerk für den Glauben - Hilfswerk der Solidarität

Die Arbeit des Bonifatiuswerkes ist geprägt durch zwei Eckpunkte: Das Bonifatiuswerk versteht sich als Hilfswerk für den Glauben, aber auch als Hilfswerk der Solidarität. "Wir möchten auch zukünftig Katholiken in ihrem Glauben stärken und das Erleben von Glaubensgemeinschaft ermöglichen. Die christlichen Kirchen sind unseres Erachtens nach wie vor zentrale Orte, an denen Menschen dem Sinn ihres Lebens und den Fragen nach ihrer Herkunft und Zukunft nachspüren. Mit unserer Arbeit möchten wir dazu beitragen, dass die prägende Kraft des christlichen Glaubens auch in Zukunft erfahren und gelebt werden kann", sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.

Das Bonifatiuswerk wird nun von einem geschäftsführenden Vorstand geleitet und vom Bonifatiusrat als Aufsichtsgremium überwacht und grundsätzlich inhaltlich begleitet. Die Hauptgeschäftsführung obliegt als Generalsekretär Monsignore Georg Austen. Zum Geschäftsführer wurde zudem Martin Guntermann berufen, der bisher und auch weiterhin den Bereich Allgemeine Verwaltung leitet. Präsident des Bonifatiuswerkes ist Heinz Paus. Zudem wurde das Bonifatiuswerk als kanonischer Verein anerkannt und bekam als solcher von der Deutschen Bischofskonferenz kirchliche Rechtspersönlichkeit verliehen.

DZI-Spendensiegel

In der Standortvergewisserung wurden Auftrag, Ziel und die inhaltlichen Grundlagen des Hilfswerkes überprüft, angepasst und von der Generalversammlung beschlossen. "Als Bonifatiuswerk sind wir von der Deutschen Bischofskonferenz damit beauftragt, die Seelsorge in den Diasporagebieten der Deutschen und der Nordischen Bischofskonferenz sowie in Estland und Lettland durch ideelle und materielle Hilfen zu fördern. Mit diesen Schritten haben wir zusätzlich die Transparenz des Bonifatiuswerkes erhöht, zugleich erfüllen wir nun die notwendigen Voraussetzungen, um das DZI-Spendensiegel beantragen zu können", sagte der Präsident des Hilfswerkes, Heinz Paus. Damit hat das Bonifatiuswerk die Aufgabe ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und kirchliche Zwecke zu fördern und Katholiken in einer Minderheitensituation zu unterstützen.

Bewährte und neue Glaubensorte in der Diaspora ausmachen und fördern

Als eine große Herausforderung sieht das Bonifatiuswerk, dass sich die Diasporasituation in Deutschland und Europa ausweitet. In vielen Regionen, gerade in Ostdeutschland leben Katholiken gemeinsam mit evangelischen Christen in einer doppelten Diaspora gegenüber einer religiös indifferenten Mehrheit. Zudem ändert sich die Situation in ehemals traditionell katholisch geprägten Regionen. Dort erleben zunehmend Menschen eine persönliche Diasporaerfahrung. "Zentrales Ziel unserer Arbeit wird es sein, bewährte und neue Glaubensorte und -wege in der Diaspora auszumachen und zu fördern, um so Glaubenserfahrung und Glaubensbildung im christlichen Sinn in allen Diasporaregionen zu gewährleisten", sagte Austen.

(pk)