100 JAHRE FÜR DAS BONIFATIUSWERK

Trauer um ältestes und langjährigstes Mitglied Charlotte Fiedler

14.09.2016

Die 105-jährige Paderbornerin Charlotte Fiedler war seit 100 Jahren Mitglied im Bonifatiuswerk

Das Bonifatiuswerk trauert um die Paderbornerin Charlotte Fiedler, die im Alter von 105 Jahren verstorben ist. Sie war das älteste und zugleich auch langjährigste Mitglied des Diaspora-Hilfswerkes. Kurz nach ihrer Geburt im Jahr 1911 in Posen, im heutigen Polen, hatten ihre Eltern sie als Mitglied im Bonifatiuswerk angemeldet.

Der tägliche Gang in den Gottesdienst war ihr immer sehr wichtig. Die Messen in ihrer Heimatgemeinde besuchte sie mit dem Rollator bis ins hohe Alter. Fand einmal keine Messe statt, hat sie sich von einem Taxi in den Paderborner Dom fahren lassen. „Die einen geben ihr Geld in der Kneipe aus, ich meines für das Taxi zum Gottesdienst“, sagte die Fiedler einmal. Ihren tiefen Glauben hat sie sich ihr ganzes Leben lang bewahrt, auch in schwierigen Zweiten. Während ihres letzten Besuches im Bonifatiuswerk machte sie deutlich, das ihr die Unterstützung von Katholiken in der Minderheit immer ein wichtiges Anliegen war. „Meine gesamte Familie war schon immer Mitglied im Bonifatiuswerk, meine Eltern sowie meine zehn Geschwister“, sagte Fiedler.

„Mit Betroffenheit und tiefer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod Charlotte Fiedlers erfahren. Zeitlebens hat sie unsere Arbeit unterstützt und sich für Katholiken in der Minderheit eingesetzt, dafür danken wir ihr aus ganzem Herzen. In der Hausgemeinschaft haben wir heute für die Verstorbene gebetet. Sie behält einen Platz in unseren Herzen und hat nun ihren Platz in der Ewigkeit Gottes, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.

Geboren 1911 in Posen wuchs Charlotte Fiedler mit ihren zehn Geschwistern in einer sehr katholisch geprägten Familie auf, sodass sie mit 16 Jahren zu den Steyler Missionsschwestern ging. Danach hat sie sich in Stenographie und zur Schreibmaschinen-Lehrerin ausbilden lassen. Da damals Frauen noch nicht lehren durften, war sie dort ehrenamtlich  aktiv. Sie hat in Einzelstunden Kindern Religionsunterricht gegeben, Gottesdienste vorbereitet und begleitet und stets dort geholfen, wo sie gebraucht wurde. Vom 1. Januar 1953 bis zum 28. Februar 1973 war sie als Seelsorgehelferin in der Pfarrei St. Maria Friedenskönigin in Cottbus tätig und gehört seitdem zum Kreis der Ruheständlerinnen Ihrer Berufsgruppe.