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Dänemark - Diasporakirche im Umbruch

Der Generalvikar des Bistums Kopenhagen, Niels Engelbrecht, (zweiter von links) zeigt Monsignore Georg Austen (rechts) den Herz-Jesu Gebäudekomplex mitten im Herzen von Kopenhagen.
Der Generalvikar des Bistums Kopenhagen, Niels Engelbrecht, (zweiter von links) zeigt Monsignore Georg Austen (rechts) den Herz-Jesu Gebäudekomplex mitten im Herzen von Kopenhagen.

26.05.2017

Dänemark ist ein Land mit einer langen christlichen Tradition: Seit der Reformation gehört die Mehrheit der Bevölkerung der lutherischen Volkskirche an. Zwar bildet die katholische Kirche die zweitgrößte christliche Kirche im Land. Mit 0,7 Prozent der 5,6 Millionen Einwohner und rund 40.500 registrierten Katholiken leben die Katholiken jedoch in einer extremen Diaspora. Diese Situation ist für die Gläubigen aber kein Grund zur Resignation. Die Kirche in Dänemark wächst sogar.

Auf die Unterstützung des Bonifatiuswerkes angewiesen

Trotz aller Lichtblicke ist die katholische Kirche in Dänemark auf die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk angewiesen. Um sich über Chancen und Herausforderungen der Kirche vor Ort und auch über aktuelle und anstehende Projekte zu informieren, hat sich der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, auf eine kurze Informationsreise ins Bistum Kopenhagen begeben. Dort traf er sich unter anderem mit dem Bischof von Kopenhagen, Czeslaw Kozon, dem Generalvikar Niels Engelbrecht und der Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, Sr. Anna Mirjiam Kaschner.

"Die katholische Kirche in Dänemark befindet sich in einer finanziell und auch personell angespannten Situation. Die kleine Diaspora-Kirche braucht die Unterstützung der deutschen Katholiken. Ich habe auf meinem Besuch eine große Dankbarkeit der Katholiken in Dänemark für die Hilfe aus Deutschland gespürt", sagte Austen.

Herz-Jesu Gebäudekomplex im Herzen von Kopenhagen

Ein Reiseziel war der Herz-Jesu Gebäudekomplex mitten im Herzen von Kopenhagen. Das Bistum hat einen Teil der Gebäude von den Jesuiten übernommen und plant dort den zentralen Sitz des Bistums auszubauen. Unter anderem sollen eine neue Heizungsanlage, ein neues elektrisches Systems und ein Aufzug installiert werden, außerdem sollen Priesterwohnungen, Wohnraum für Ordensschwestern und neue Gemeinde- und Caritasräumlichkeiten eingerichtet werden. Mitten in der Innenstadt, gerade einmal zehn Minuten Fahrt vom Hauptbahnhof entfernt, wird dem Bistum eine effektivere Zusammenarbeit ermöglicht. So wirkt die pastorale als auch die diakonische Arbeit mitten in die Gesellschaft hinein.

Auch ein Treffen mit den Birgittenschwestern in Maribo stand auf dem Programm. Die Schwestern betreiben dort ein Gästehaus und sind ein Anlaufpunkt für viele Menschen Dänemarks, die einen Moment der Ruhe suchen und ihren Glauben vertiefen möchten. In Gesprächen wurden auch Projekte in Grönland thematisiert. Auch die Bewohner Grönlands sind von den weltweiten Klimaveränderungen betroffen.

Mit Blick auf die Bewahrung der Schöpfung hat die Christkönigsgemeinde in Nuuk beschlossen, das Pfarrzentrum bestehend aus Kirche, Gemeinderäumen und Priesterwohnung energetisch zu sanieren, um einen umweltgerechten Zustand herzustellen. So sollen insbesondere die hohen Heizkosten gesenkt werden. Das Pfarrzentrum wird künftig der zentrale Treffpunkt für die 350 auf Grönland verstreut lebenden Gemeindemitglieder sein.

Weitere Informationen zum Bistum Kopenhagen

Das Bistum Kopenhagen umfasst ganz Dänemark. Dort wohnen auf einer Fläche von 43.000 Quadratkilometern 5,5 Millionen Einwohner. 39.826 von ihnen - das entspricht 0,71 Prozent - sind katholisch. 78 Priester und ständige Diakone sind für sie in 64 Pfarreien seelsorglich tätig. Bischof ist seit 1995 der im dänischen Idestrup 1952 geborene Czeslaw Kozon. Zum Bistum gehören auch Grönland und die Färöer-Inseln.

(pk)