"DAMIT DER GLAUBE WACHSEN KANN"

Diaspora-Aktion 2013 in Stuttgart eröffnet

Die bundesweite Eröffnung der Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes im Hohen Dom zu Stuttgart nahmen u.a. teil. Von Links: Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes Monsignore Georg Austen, der bisherige Präsident des Bonifatiuswerkes, Georg Freiherr von und zu Brenken, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bischof Dr. Gebhard Fürst und der Vizepräsident des Bonifatiuswerkes Hermann Fränkert-Fechter. Foto: Kleibold
Die bundesweite Eröffnung der Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes im Hohen Dom zu Stuttgart nahmen u.a. teil. Von Links: Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes Monsignore Georg Austen, der bisherige Präsident des Bonifatiuswerkes, Georg Freiherr von und zu Brenken, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bischof Dr. Gebhard Fürst und der Vizepräsident des Bonifatiuswerkes Hermann Fränkert-Fechter. Foto: Kleibold

03.11.2013

Mit einem Pontifikalamt im Hohen Dom zu Stuttgart hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken heute die Diaspora-Aktion 2013 eröffnet. Das Motto der Solidaritätsaktion für katholische Christen in der Minderheit lautet in diesem Jahr „Keiner soll alleine glauben. Ihre Spende: Damit der Glaube wachsen kann“.

Im Glauben aufeinander angewiesen

Der Bischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart Dr. Gebhard Fürst ging darauf ein, dass niemand für sich alleine glauben könne und dass alle Katholiken im Glauben aufeinander angewiesen seien. „Heute sind neue Wege zur Glaubenshilfe nötig, über alle Ländergrenzen hinweg“, sagte der Bischof. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann verwies in seinem Festvortrag darauf, dass die Katholiken in der Diaspora mit Hilfe des Bonifatiuswerks befähigt würden, „ihren Glauben und ihre kirchlichen Traditionen mit anderen und für andere Menschen zu leben.“ Höhepunkt der Diaspora-Aktion 2013 ist der Diaspora-Sonntag am 17. November. An diesem Tag wird in ganz Deutschland für die Belange der Katholiken gesammelt, die in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben.

„Wer glaubt, ist nie alleine“

Bischof Dr. Gebhard Fürst erinnerte an die frühe Diasporakirche in Baden-Württemberg und  schilderte die aktuelle Situation der  Katholiken im Bistum: „Heute leben im Stadtgebiet Stuttgart ca. 150.000 Katholiken, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent. Es gibt heute auch eine Diaspora des Glaubens. Und diese Diaspora geht weiter und tiefer, quer durch alle Diözesen des Landes. Menschen, die alleine sind in ihrem Glauben – auch in katholischen Gebieten“, sagte Fürst. Gleichzeitig ist sich der Rottenburger Bischof sicher: „Wer glaubt, ist nie alleine. Im Glauben öffnet sich die Liebe Gottes dem „Wir“, dem Miteinander.“

Ein wichtiger Beitrag für eine freiheitliche Gesellschaft

In seinem Festvortrag betonte Baden-Würtembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Die diesjährige Diaspora-Aktion richtet unseren Blick auf die Kinder und Jugendlichen, die in und mit ihrem Glauben ohne die stärkende Erfahrung Gleichgesinnter aufwachsen. Gerade die jungen Menschen brauchen die Gemeinschaft Gleichaltriger, die sie stützt und mitträgt und das Gefühl vermittelt, ich bin nicht alleine mit dem was mir wichtig ist. Das Bonifatiuswerk bietet deshalb wichtige Hilfen zur Begegnung und Vernetzung der Jugendlichen und leistet einen wichtigen Beitrag für eine freiheitliche Gesellschaft.“

Der Vizepräsident des Bonifatiuswerkes, Hermann Fränkert-Fechter, appellierte an die Katholiken in Deutschland, sich mit ihren Glaubensgeschwistern in der Diaspora solidarisch zu zeigen: „Die Katholiken in der Diaspora brauchen auch in Zukunft unsere Unterstützung, um Seelsorge vor Ort zu organisieren und den Glauben in Gemeinschaft leben zu können. Das Bonifatiuswerk will mit seiner Diaspora-Aktion einen starken Impuls geben, die Botschaft Christi zu leben und überall weiterzusagen.“

Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland 2013

Während der Festveranstaltung wurden auch die Gewinner des „Bonifatiuspreises für missionarisches Handeln in Deutschland 2013“ ausgezeichnet. Der mit 4.500 Euro dotierte Preis wurde zum vierten Mal vergeben. Der Preis würdigt das besondere, Engagement von Kirchengemeinden, Verbänden, Institutionen, Firm- und Erstkommuniongruppen, Einzelpersonen und Initiativen. Generalsekretär Monsignore Georg Austen: „Es ist ein ermutigendes Zeichen, mit welcher Kreativität und mit welchem Engagement die Katholiken in den Gemeinden und Institutionen neue missionarische Initiativen angehen. Es ist deutlich zu spüren, die Menschen wollen ihren Glauben lebendig und lebensnah weitergeben auch in einer derzeit sehr schwierigen Situation für unsere Kirche.“

Insgesamt 132 Bewerbungen gingen dieses Jahr ein. Den ersten Platz belegt das Projekt „go4peace in Kamen“ und „Kamen schafft Nachbarschaft“ des Pastoralverbundes Kamen-Kaiserau. Den zweiten Platz belegt das Projekt „Kreuze schmieden“ der kath. Kirchengemeinde St. Andreas in Emsbüren im Bistum Osnabrück. Das Projekt „Gute Hoffnung“ des Göttinger Brunchs und Schwangerentreffs im Bistum Hildesheim belegt den dritten Platz, der Sonderpreis geht an das Projekt „Piccologottesdienst – Ökumenischer Gottesdienst für Menschen mit Demenz“.

Präsident Georg Freiherr von und zu Brenken zum Ehrenpräsident des Bonifatiuswerkes ernannt

Im Anschluss an die Festveranstaltung wurde der am 15. September diesen Jahres von seinem Amt zurückgetretende bisherige Präsident Georg Freiherr von und zu Brenken zum Ehrenpräsident des Bonifatiuswerkes ernannt. Von und zu Brenken bedankte sich für die vertrauensvolle Arbeit in den 15-Jahren seiner Präsidentschaft: „Ich wünsche dem Bonifatiuswerk, dass es seinen  Weg unaufhaltsam weitergeht und weiterhin unermüdlich Glaubensmut schenkt.“

Mit den Spendengeldern der Diaspora-Aktion unterstützt das Bonifatiuswerk Orte kirchlichen Lebens, pastorale Initiativen, die Anschaffung von Fahrzeugen und Projekte der Glaubensweitergabe an Kinder- und Jugendliche.

(pk)