ZUHÖREN, TRÖSTEN, UNTERSTÜTZEN

Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe unterstützt Hospizarbeit in Berlin-Pankow

Der neue Spielplatz des Caritas-Hospiz Berlin-Pankow.
Der neue Spielplatz des Caritas-Hospiz Berlin-Pankow.

25.01.2013

Die Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe hat im Jahr 2012 im Caritas-Hospiz Berlin-Pankow die Intensivierung der Kinder- und Jugendarbeit sowie die seelsorglichen Begleitung mit 8.000 Euro unterstützt. Das stationäre Caritas-Hospiz Pankow, das im Januar 2010 eröffnet wurde, betreut 14 schwer Erkrankte bis zum Tod. Im Rahmen einer ganzheitlichen Betreuung werden auch die Angehörigen nicht vergessen.

Kinder im Hospiz?

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Sterben vom familiären Umfeld in Institutionen verlagert. Bis dahin war es auch für Kinder normal, Sterbeprozesse in der Familie und Nachbarschaft zu erleben. Das ist heute anders: Kinder kommen nur noch sehr selten damit in Berührung. Wenn Eltern den Mut haben, ihre Kinder doch mit ins Hospiz zu bringen, passiert oft sehr Schönes: Kinderlachen aber auch -weinen zeigt, dass ein Hospiz zu allererst ein Ort des Lebens ist. Kinder können oft besseren Trost spenden als Erwachsene es vermögen und sind auf ihre Art wunderbare Sterbebegleiter.

Für das Hospiz besonders anspruchsvolle Situationen entstehen, wenn die Betroffenen selbst noch jung sind und kleine Kinder haben. Dann geht es nicht mehr nur um kurze Besuche, sondern um ein auf dauerhafte Anwesenheit ausgelegtes Angebot für Kinder. Die Anfragen und Erfahrungen zeigen, dass der Bedarf für betroffene Familien hoch ist. Häufig fehlt es an Raum und Ausstattung, Kindern ein möglichst uneingeschränktes Zusammensein mit ihrer schwerkranken Mutter oder Vater zu ermöglichen.

So wurden im Jahr 2012 mithilfe der Fördermittel der Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes Kinderzimmer eingerichtet, Spiele angeschafft und ein Spielplatz errichtet. Die Bemühungen, das Hospiz zu einem Ort zu machen, der Kinder willkommen heißt, sollen fortgesetzt werden: die Stärkung der Beratungskompetenz der Mitarbeiter, Anschaffung von Fach- und Kinderbüchern und von Hilfsmittels zur Schaffung von Orten der Entspannung sind geplant.

Jugendliche fragen nach

Anders als bei Kindern geht es für die Gruppe der Jugendlichen um Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Gerade junge Menschen setzen sich bewusster als früher mit den Tod und Sterben auseinander. Im Kontext von Projektwochen oder Schulstunden entsteht so oft ein Kontakt zu hospizlichen Einrichtungen. Bestehende Angebote, wie Führungen durch das Hospiz, werden verbunden mit Vorträgen oder Fragestunden und verstärkt nachgefragt.

Diese thematischen Fortbildungen, die ebenfalls durch die Mittel des Bonifatiuswerkes ermöglicht werden, besuchen auch von Berufsgruppen, die Erfahrungen im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen benötigen, von Schulen, Krankenpflegeschulen, FSJ-Gruppen. Darüber hinaus sind auch Informationsveranstaltungen für Kirchengemeinden oder Ehrenamtlicheninitiativen möglich. Sie werden unendgeldlich angeboten.

Seelsorgliche Begleitung

Die feste Stelle einer eigenen Hospizseelsorgerin finanziert deshalb der Träger, da dieses Angebot nicht von den Krankenkassen refinanziert wird. Durch eine enge Kooperation mit der Krankenhausseelsorge der Caritas-Klinik Pankow, den Heimatseelsorgern und mit den Nachbargemeinden wird in ökumenischer Offenheit das Angebot jederzeit sichergestellt.
Seit dem Bestehen des Caritas-Hospiz Pankow hat sich die Richtigkeit dieses intensiveren Angebotes bestätigt. Insbesondere die räumlichen Voraussetzungen sind durch den großen Raum der Stille und einem Multifunktionsraum gegeben.

Deshalb ist es das Ziel, auch zukünftig die Vielfältigkeit der seelsorglich-spirituellen Begleitung zu erweitern und aufzuwerten, indem Andachten oder die Messfeier für alle Gäste, Angehörigen und Mitarbeiter sowie die Feier der Krankenkommunion durch die Seelsorgerin ermöglicht werden. Damit dies in einem angemessenen, würdevollen Rahmen geschehen kann, sind mithilfe der Mittel des Bonifatiuswerkes Sitzgelegenheiten, liturgische Kleidung und Ausstattung sowie Gesangbücher und Bibeln angeschafft worden. Für das Jahr 2013 ist die Einrichtung enes monatlich stattfindenden Trauercafés geplant. 

(td)