BONIFATIUSWERK BERLIN

Diasporafahrt nach Lindow

Gruppenfoto der Diasporafahrtteilnehmer mit Pater Jürgen. (Foto: Hubertus Konitz)
Gruppenfoto der Diasporafahrtteilnehmer mit Pater Jürgen. (Foto: Hubertus Konitz)

05.09.2018

Ein besonderes Erlebnis konnten die Mitglieder und Freunde des Bonifatiuswerkes Berlin erfahren. Durch die Diasporafahrt nach Lindow, 60 Km nördlich von Berlin zur Klause von Pater Jürgen, dem einzigen Priester-Eremiten in unserem Land. P. Jürgen Knobel kam aus Meersburg am Bodensee, hatte Kunst studiert, war Maler von Bildern und Restaurator. Dann änderte sich sein Lebensweg, er ging zum Theologiestudium an die Hochschule des österreichischen Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz.

Der Lebensweg von Pater Jürgen Knobel

Die Priesterweihe erhielt er 2002 durch Georg Kardinal Sterzinsky und wurde u.a. Kaplan an der Rosenkranz-Basilika in Berlin-Steglitz und nach Ausbildung 2005-2008 geistlicher Begleiter, Exerzitien-und Meditationsleiter. Dann führte ihn sein Weg zum christlichen Einsiedlerleben nach Lindow im Landkreis Ostprigitz-Ruppin, wo Kardinal Woelki die Klause St. Bernhard neben der Kirche St. Joseph weihte und Pater Jürgen nochmals nach seiner Priesterweihe, das Gelübde auf die evangelischen Räte hier ablegte und nun in der Urform des Mönchstums lebt.

So war auch die Lebensform vom heiligen Franziskus, von Hieronymus, Paul von Theben, Nikolaus von der Flühe und viele andere. So setzt Pater Jürgen Knobel diese Tradition fort. Heute verzichtet er auf den Fernseher, auf das Radio, Musik, denn er sagt: "Ich höre auf die Stille". Er setzt seine Ruhe gegen die Unruhe in der heutigen Zeit "Wenn alle rennen, bleibe ich stehen" sagt er. In der Tagespost war unter der Überschrift: "Lob der Einsamkeit" sein Leben beschrieben worden.

Weiterfahrt nach Neustadt

In Lindow hatten die Zisterzienserinnen schon von 1240 bis 1550 ein Kloster. Durch P. Jürgen ist die Fortführung des geweihten Lebens an diesem Ort wieder sichtbar geworden. Viele Menschen besuchen ihn. Sie staunen über seine Kleidung, die er selbst entworfen hat: weiße Hose, weißes Hemd und weiße Kappe. Als Autor verschiedener Taschenbücher hat P. Jürgen z.B.: das "Vermächtnis der Fischers" verfasst.

Nach diesen Eindrücken und Erlebnissen ging die Fahrt weiter nach Neustadt an der Dosse zur Kirche Herz Jesu und zum Heilig- Geist-Kloster. Pfarrer Markus Hahn erläuterte seine Diaspora-Situation, wo junge Leute vielfach versuchen anderswo eine Arbeit finden. Sr. M. Theresia Grajewski von den Ursulinen, vormals auch in Berlin vertreten, gab einen Überblick auf die Zeit in der DDR, der Wende und zur heutigen Situation. Schon frühzeitig hatten sich die Schwestern geistig behinderter Menschen angenommen, worüber die damaligen Machthaber in der DDR recht froh waren.

Prägende Begegnungen

Nach diesen vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen und auch zu sehen, wie Projekte an Kirchen u.a. durch Beiträge, Spenden, Nachlässe u.a. gefördert wurden und werden, brachte der Busfahrer seinen großen Bus mit den froh und dankbar gestimmten Diasporafahrer/innen sicher nach Berlin zurück.

(Hubertus Konitz)