"EIN GROßER TAG FÜR UNS BIRGITTEN"

Elisabeth Hesselblad heiliggesprochen

05.06.2016

Elisabeth Hesselblad heiliggesprochen / Bonifatiuswerk gratuliert

Papst Franziskus hat am heutigen Sonntag die schwedische Ökumene-Pionierin und Judenretterin Maria Elisabeth Hesselblad (1870 bis 1957) in Rom heiliggesprochen. Die vormalige Protestantin versteckte während des Zweiten Weltkriegs Juden in der römischen Zentrale des von ihr gegründeten Ordens, wofür die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem sie 2005 als „Gerechte unter den Völkern“ ehrte. „Die Heiligsprechung unserer Gründerin ist die größte Freude – ein großer Tag für uns Birgitten“, sagte Schwester Patrizia Telese, Priorin des Birgittenklosters in Trondheim-Tiller (Norwegen). Viele Schwestern des Ordens nahmen an der Zeremonie in Rom teil.

Der Birgittenorden ist mit dem Bonifatiuswerk eng verbunden. In allen Ländern Nordeuropas (außer Island) gibt es inzwischen wieder Klöster der heiligen Birgitta als Orte der Gastfreundschaft und des Gebetes. Diese Häuser wurden oder werden durch das Bonifatiuswerk als Hilfswerk für den Glauben gefördert. Unter anderem hat es den Neubau der Klöster in Trondheim und Bremen sowie die Großrenovierung des Klosters in Turku (Finnland) aus Spendenmitteln unterstützt. Zuletzt halfen zwei Schwestern des Ordens tatkräftig am Katholikentags-Stand des Bonifatiuswerkes mit. „Ich freue mich mit den Birgitten, dass Elisabeth Hesselblad zur Ehre der Altäre erhoben wurde“, sagte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. „Auf diesem Wege sende ich den Schwestern – auch im Namen des Generalvorstandes und der Mitarbeiterschaft des Bonifatiuswerkes – unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche.“

Elisabeth Hesselblad wuchs in einer lutherischen Familie in Schweden auf und trat im Alter von 32 Jahren in Washington zum Katholizismus über. Sie gilt als Pionierin der Ökumene. Im Jahr 1911 gründete Hesselblad den Orden des Heiligsten Erlösers von der heiligen Birgitta, auch als „schwedischer Zweig“ des Birgittenordens bezeichnet. Damit belebte sie den im Mittelalter von der heiligen Birgitta von Schweden (1303 bis 1373) gegründeten Orden neu. Die Frauengemeinschaft wirkt vornehmlich im englischsprachigen Raum. Die einzige deutsche Niederlassung ist in Bremen. Hesselblad starb 1957 in Rom. Papst Johannes Paul II. sprach die Schwedin im Jahr 2000 selig.

(tmg/kna)