GESTÄRKT FÜR DIE PASTORALE ARBEIT

Europaweites Katechumenatstreffen in Paderborn

Musikalisch begleitet wurde der Abend vom interkulturellen Paderborner Chor KlangKult und der chinesischen Künstlerin LI Bingyu.
Musikalisch begleitet wurde der Abend vom interkulturellen Paderborner Chor KlangKult und der chinesischen Künstlerin LI Bingyu.

12.05.2014

In Paderborn ist gestern das „EuroCat“-Treffen zu Ende gegangen, zu dem seit dem 8. Mai 2014 katholische Verantwortliche für die Vorbereitung von Taufbewerbern (Katechumenat) aus 17 Ländern zusammen gekommen sind. Unter dem Titel „christ werden. gemeinsam. Von der individuellen Berufung zum Glauben in Gemeinschaft“ haben die Katechumenat-Experten sich in diesem Jahr vor allem über die Vorbereitung erwachsener Taufbewerber ausgetauscht. Allein im Jahre 2012 gab es in Deutschland 2.944 Erwachsenentaufen.

Welche Erwartungen erwachsene Taufbewerber an Gemeinden haben und wie Gemeinden durch die Taufbewerber selbst verändert werden – all dies sind Fragen, die im Zentrum des Treffens in Paderborn standen. Auf Einladung des Erzbischofs von Paderborn, Hans-Josef Becker, kamen insgesamt 60 Vertreter aus 17 Nationen zum lebendigen Austausch über das zentrale Thema der Neuevangelisierung zusammen. Namhafte Referenten aus dem In- und Ausland stellten die neuesten Forschungen und Erfahrungen zum Erwachsenenkatechumat vor, darunter Father Ron Lewinski (Chicago), Regens Dr. Christian Hennecke (Hildesheim), Prof. Hans Hobelsberger (Paderborn) und Prof. Bernd Lutz (St. Augustin).

Eine Chance für einen Aufbruch der ganzen Gemeinde

Am Anfang der Tagung standen eine Eucharistiefeier und ein Grußwort des Vorsitzenden der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz“, Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück). Bode wies darauf hin, dass erwachsene Frauen und Männer, die nach der Taufe fragen, zwar in Deutschland eher eine Ausnahme seien, im Gemeindeleben jedoch starke Impulse setzen können. „Der Katechumenat ist eine Chance für einen Aufbruch der ganzen Gemeinde“, sagte Bischof Bode. „Ich bin überzeugt, dass erwachsene Taufbewerber unsere Gemeinden positiv verändern werden. Sie erinnern uns daran, dass wir auch als Getaufte nicht einfach fertig, sondern immer auf dem Weg des Christwerdens sind. Erwachsene Taufbewerber fragen unseren Glauben an und wir lernen durch ihre Anfragen, unseren Glauben zu reflektieren und in Worte zu fassen.“

Insbesondere der Dialog mit Neugetauften und Verantwortlichen für den Katechumenat in den Ländern und (Erz-)Diözesen über die Sprachgrenzen hinweg gehörten zum wertvollen Bestand des Treffens. „Ich gehe bereichert und froh in meine pastorale Alltagswirklichkeit zurück“, sagte eine Teilnehmerin, die eigens aus Irkutsk (Sibirien) nach Paderborn angereist war. „Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken war von Anfang an in die Planung und Durchführung des Kongresses eingebunden“, sagte Generalsekretär Monsignore Georg Austen, der am Abschlussabend die internationalen Projekte des Bonifatiuswerkes vorstellte. Musikalisch begleitet wurde dieser Abend vom interkulturellen Paderborner Chor KlangKult und der chinesischen Künstlerin LI Bingyu.

Hintergrund

Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde die Taufvorbereitung für Erwachsene vor fast 50 Jahren als Weg mit festen Stationen im Kirchenjahr wiedereingeführt. 1969 trafen sich erstmals europäische Vertreter der Erwachsenenpastoral zum Erfahrungsaustausch und um gemeinsame Perspektiven für die Erwachsenentaufpastoral zu entwickeln. Derzeit kommen alle zwei bis drei Jahre die Nationalverantwortlichen für den Katechumenat und weitere Akteure im Bereich der Erwachsenentaufpastoral zum europäischen Katechumenatstreffen (EuroCat) zusammen, um sich über Fragestellungen der Taufvorbereitung auszutauschen. Das Treffen in Paderborn fand auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und dem Hilfswerk Renovabis statt.

(mm/pk)