DIASPORA-SITUATION IN DEUTSCHLAND IM BLICK

Führungsspitze des Bonifatiuswerkes trifft neuen Nuntius in Berlin

Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović (Mi.), empfing mit Präsident Heinz Paus und Generalsekretär Monsignore Georg Austen die Führungsspitze des Bonifatiuswerkes. (Foto: Herrmann)
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović (Mi.), empfing mit Präsident Heinz Paus und Generalsekretär Monsignore Georg Austen die Führungsspitze des Bonifatiuswerkes. (Foto: Herrmann)

04.02.2014

Glaubensdiaspora Ostdeutschland im Blick der Weltkirche - Heinz Paus, und Monsignore Georg Austen sprechen mit neuem Nuntius über die Diaspora-Situation in Deutschland

Zu einem Austausch über die Diaspora-Situation in Deutschland traf sich heute der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, mit der Führungsspitze des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken in Berlin. Der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus, und der Generalsekretär, Monsignore Georg Austen, stellten im Rahmen des Gesprächs die Arbeit des Diaspora-Hilfswerkes vor.

Eine weltweit einmalige Situation

Insbesondere interessierte sich der Apostolische Nuntius, der im November 2013 seine Arbeit in Deutschland aufnahm, für die Probleme in Ostdeutschland. In der Region der ehemaligen DDR herrscht neben Tschechien und Estland eine weltweit einmalige Situation: mehr als drei Viertel der Gesamtbevölkerung gehört weder einer christlichen Konfession noch einer anderen Religion an. Nur knapp 25 Prozent der Menschen zwischen Elbe und Oder sind getauft. Zudem bilden die Katholiken mit einem Bevölkerungsanteil von vier bis sechs Prozent nur eine kleine Minderheit. Als Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung liegt Nuntius Eterović diese außerordentliche Situation der Glaubensdiaspora besonders am Herzen. Er informierte sich daher intensiv, wie das Bonifatiuswerk mit seiner Bauhilfe, seiner Kinder- und Jugendhilfe sowie  seiner Verkehrshilfe das katholische Leben in dieser doppelten Diaspora unterstützt.

Beeindruckt von den missionarischen Aufbrüchen in Deutschland

Ebenso sprachen Nuntius Eterović, Präsident Paus und Monsignore Austen über die sich verändernde Glaubenssituation in ganz Deutschland. Erzbischof Eterović zeigte sich beeindruckt von den missionarischen Aufbrüchen in Deutschland, die sich in den Bewerbungen für den „Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln“ im vergangenen Jahr widerspiegeln. Er betonte, wie notwendig es ist, solche Aufbrüche zu unterstützen. Daher begrüßte er ausdrücklich die Arbeit, die das Bonifatiuswerk als „Hilfswerk für den Glauben“ mit der Förderung von missionarischen Projekten und missionarischen Personalstellen in Deutschland leistet. Nuntius Eterović ermutigte die Führungsspitze des Bonifatiuswerkes insbesondere in der Unterstützung missionarischer Initiativen langfristig nicht nachzulassen.

„Es ist äußerst positiv für die katholischen Christen in den deutschen Diaspora-Regionen, dass der neue Apostolische Nuntius in Deutschland ihre Probleme und Nöte ernst nimmt und sie die Solidarität der Weltkirche erfahren“, sagte Monsignore Austen nach dem Gespräch. „Es wurde zudem erneut deutlich, wie ernst der Vatikan, die sich verändernde Glaubenssituation und die fortschreitende Säkularisierung in Europa nimmt.“

Neben der Arbeit des Bonifatiuswerkes in Deutschland stellten Präsident Paus und Monsignore Austen das Engagement des Diaspora-Hilfswerkes in Nordeuropa und in Estland und Lettland vor. Ebenso erläuterten sie die Hilfe des im Bonifatiushaus ansässigen Diaspora-Kommissariats der Deutschen Bischöfe/Diasporahilfe der Priester. Mit diesem Hilfswerk des deutschen Klerus zeigen sich die Priester in ganz Deutschland mit ihren Amtsbrüdern in der Diaspora Nordeuropas solidarisch.

(ah)